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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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eine dünne Staubwolke in der Luft. Wir waren ihnen dicht auf den Fersen. Wir hatten nach zwei Minuten die letzte Kurve erreicht, und als wir die kleine Bucht sahen, trat ich heftig auf die Bremse. Wie auf dem Präsentierteller sahen wir die ganze Szenerie vor uns.
    Die beiden Wagen standen etwa hundert Yards vorri Wasser entfernt, nicht weit vom Fuß des Leuchtturms. Celina raste mit wehenden Haaren auf das Ufer zu, an dem ein flacher Motorflitzer lag. Etwa zwanzig Schritt hinter ihr rannte ein Mann, der den Hut verloren hatte und irgendetwas Unverständliches brüllte. Wir sahen deutlich die Messerklinge in seiner Hand aufblitzen. Gleichzeitig bemerkten wir zu unserem Erstaunen, dass mitten in der Bucht der gesuchte Kutter Osgoods ankerte.
    Wir hatten das Ganze in Sekundenschnelle aufgenommen und sprangen aus dem Wagen. Sofort rissen wir die Waffen heraus und gaben ein paar Warnschüsse ab. Leider hatten die beiden mehr als zweihundert Yards Vorsprung. Zum direkten Eingreifen war es zu spät, für einen gezielten Schuss auch. Phil spurtete los, während ich mich auf die Knie fallen ließ und die Waffe auf den Kotflügel des Jaguars legte. Es war ein Verzweiflungsschuss, aber ich konnte einfach nicht ruhig Zusehen, wie dieser Irrsinnige das Mädchen vor unseren Augen ermordete.
    Ich zwang mich, den Atem anzuhalten und peilte mit eiserner Ruhe, über Kimme und Korn. Jetzt tauchte der Verfolger auf. Bevor ich abgedrückt hatte, sah ich ihn eine Hand in die Luft werfen. Wie ein Kreisel rotierte er noch zweimal um die eigene Achse, dann schlug er der Länge nach hin. Nicht zu früh, denn Celina hatte das Motorboot erreicht und sprang leichtfüßig hinein. Sie kümmerte sich nicht im geringsten um das, was hinter ihrem Rücken passierte. Entweder hatte sie Nerven wie Stahlseile oder sie war so in Panik, dass sie nur mehr an Flucht denken konnte.
    Ich richtete mich auf und hielt die Hände trichterförmig an den Mund, um ihr etwas zuzurufen, als ich sah, wie Phil im Hechtsprung hinter einem Felsen Deckung suchte. Kurz darauf hörte ich einen neuen Knall und kapierte, wo der Heckenschütze saß. Vom Kutter aus wurde scharf geschossen. Jaulend fuhr die Kugel nicht weit von mir entfernt in den Boden und ließ eine kleine Dreckfontäne emporspritzen. Ich lag in Deckung neben dem Jaguar und griff durch die offene Tür. Als ich die Handbremse erreichte, löste ich sie, ohne aufzustehen. Sofort rollte der Wagen rückwärts und kam damit aus der Schusslinie. Ich rannte gebückt neben ihm her, bis mich die Kuppe der Sicht entzog. Dann sprang ich hinein und stoppte den Wagen. Mit wenigen Handgriffen hatte ich das Funkgerät eingestellt und die Zentrale an der Strippe.
    »Durchsage an die Hafenpolizei«, keuchte ich, »alle verfügbaren Boote zum Long Island Sund.« Ich gab eine genaue Beschreibung durch und bat, sofort Mr. High zu verständigen.
    Als ich aufhängte, kam der erste Peilwagen herangeschossen. Ich stoppte die Kollegen und sagte ihnen, was sich vorne abspielte. Der Beifahrer schaltete sofort sein Funkgerät wieder ein.
    »Wir hatten gerade Kontakt mit einem Hubschrauber der Marineinfanterie«, sagte der Kollege. »Er hat unsere Verfolgungsjagd vorhin beobachtet und gefragt, ob wir Hilfe brauchen.«
    »Das käme uns wie gerufen«, sagte ich grimmig. »Da vorn sitzt die ganze Blase zusammen. Wir brauchen sie nur noch festzunehmen.«
    Der Kontakt war da. Ein junger Lieutenant erbot sich, in wenigen Minuten bei uns zu sein. Ungeduldig warteten wir auf den leichten Brummer. Ich packte inzwischen die Tränengasbomben in meine Jackentasche und peilte noch einmal über die Kuppe. Celina hatte den Kutter erreicht und enterte gerade nach oben, während sich dieser schon in Bewegung setzte. Phil robbte zurück, jeden Stein als Deckung nutzend. Keuchend gelangte er bei uns an.
    »Die haben ihn abgeknallt wie einen Hasen«, sagte er. »Es muss eine Winchester gewesen sein. Anschließend haben sie mir fast den Scheitel gerade gezogen.« Missbilligend betrachtete er seinen mitgenommenen Anzug. Der Kutter strebte schon mit Volldampf voraus dem Ausgang der Bucht zu, als endlich das Brummen des Helikopters zu hören war. Dann sahen wir ihn, wie eine wütende Hornisse im Sturzflug. Es war einer von den kleinen Hubschraubern, die auch von den Decks kleiner Kreuzer starten können.
    Dicht neben uns setzte der Pilot auf. Ich rannte unter den sich heftig drehenden Propellern zum Einstieg und hangelte mich auf den Copilotensitz. Ein

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