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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Sein quasi
    überlebender Komplize mit dem Präsidenten trat neben ihn.
    »Hallo, Spike«, sagte Chesney. Er war wirklich sehr groß,
    auch wenn er aussah, als hätte er keinen Tropfen Blut mehr im
    Körper. »Ich habe dir nie verziehen, dass du mich umgebracht
    hast.«
    »Vampire töten ist mein Beruf, Dave. Du bist zum Vampir
    geworden, und ich musste dich töten.«
    »Du musstest?«
    »Natürlich. Du warst gerade dabei, deine Zähne in den Hals
    einer achtzehnjährigen Jungfrau zu schlagen und sie zu deiner
    willenlosen Sklavin zu machen.«
    »Meine Güte! Jeder hat doch ein Hobby.«
    »Spielzeugeisenbahnen und Briefmarkensammeln kann ich
    noch hinnehmen«, sagte Spike. »Aber für die Weiterverbreitung
    des Vampirismus haben wir null Toleranz.« Er zeigte auf Chesneys Hals. »Wirklich ein hässlicher Kratzer.«
    »Sehr witzig. Was hast du uns vorzuschlagen?«
    »Ganz einfach. Ich will Präsident Formby zurück.«
    »Und was kriegen wir dafür?«
    Spike drehte sich um, so dass seine Schrotflinte auf meinen
    Bauch zeigte. »Ich gebe euch Thursday. Sie hat noch 'ne Menge
    Leben in sich. Schätzchen, gib mir deine Kanone!«
    »Was?«, schrie ich voller Empörung.
    »Tu, was ich sage. Der Präsident muss geschützt werden,
    koste es, was es wolle. Das hast du mir selber gesagt.«
    Ich gab ihm die Automatic.
    »Sehr brav. Und jetzt beweg dich.«
    Langsam ging ich durch die Halle, während die überall am
    Boden versteckten Besucher der Raststätte mit morbider Begeisterung zusahen. Zehn Schritte vor den beiden Untoten blieb ich
    stehen, direkt neben den Videospielen.
    »Schickt den Präsidenten her!«, befahl Spike.
    Chesney nickte seinem Komplizen zu, und der ließ Formby
    los. Der Präsident war jetzt völlig verwirrt, taperte aber brav zu
    meinem Begleiter.
    »Jetzt schick mir Thursday!«, verlangte Chesney.
    »Hey!«, sagte Spike. »Benutzt du immer noch diesen rostigen
    alten SpecOps-Revolver? Hier, nimm dir doch ihre Automatic!
    Die braucht sie ja jetzt nicht mehr.«
    Damit warf er meine schöne Automatic seinem Ex-Partner
    hin. Der Trick funktionierte. Chesney streckte die andere Hand
    aus und vergaß für einen kurzen Augenblick, dass er mit dieser
    Hand seinen Schädel festhalten musste. Sofort begann sein Kopf
    heftig zu schwanken. Er versuchte rasch, ihn noch zu erwischen,
    machte damit aber alles nur schlimmer. Sein Kopf fiel an seinen
    fahrigen Händen vorbei vornüber vom Hals und schlug auf den
    Boden wie ein saftiger Weißkohl. Der Anblick brachte auch
    seinen Komplizen völlig aus dem Konzept, er starrte Chesneys
    Kopf ungläubig nach und wurde von einem Schuss aus Spikes
    Pump-Gun in eine Wolke aus Staub und Knochensplittern
    verwandelt. Ich fand es ungerecht, dass Spike den ganzen Spaß
    allein haben sollte, also schnappte ich mir Chesneys Kopf und
    kickte ihn durch die offene Tür des Spielsalons, wo er genau im
    SlamDunk!-Basketballkorb landete und dreihundert Punkte
    erzielte.
    »Tja!«, sagte Spike grinsend, als wir schließlich sein Auto erreichten. »Chesney hat wirklich ein bisschen den Kopf verloren,
    was meinst du?«
    »Nein«, sagte ich. »Diesen Kalauer hab ich jetzt nicht gehört.«
    »Ist das eine Art Disneyland?«, fragte Formby, während wir
    ihn auf dem Rücksitz verstauten.
    »In gewisser Weise, Herr Präsident«, sagte ich, während wir
    mit quietschenden Reifen die Auffahrt zur Autobahn hochpreschten. Niemand versuchte uns aufzuhalten, und ein paar
    Sekunden später fuhren wir bei leichtem Regen in hellem
    Tageslicht westwärts auf der M4. Es war, wie ich mit einem
    Blick aufs Armaturenbrett feststellte, genau 17 Uhr 03, und wir
    hatten noch genug Zeit, um den Präsidenten zu einem Telefon
    und Kaines Ermächtigungsgesetz im Parlament damit zu Fall zu
    bringen. Ich streckte meine Hand aus, und Spike gab mir meine
    Automatic zurück, die immer noch vom Staub des wandelnden
    Leichnams bedeckt war.
    »Hast du seinen Gesichtsausdruck gesehen, als sein Kopf
    runterfiel?«, fragte Spike kichernd. »Solche Augenblicke sind
    echte Highlights in meinem Beruf!«

    29.
    Die ehemalige Cheshire Cat
    Wie unsere Reporter berichten, hat King Canute ein weiteres Beispiel für dänische Dummheit geliefert. Der dänische
    Monarch hat den Versuch unternommen, die Gezeiten in
    der Nordsee zu stoppen! Natürlich ließ die Flut sich nicht
    aufhalten, und das dusselige Staatsoberhaupt wurde patschnass. Die dänischen Behörden zögerten allerdings nicht, unsere Berichterstatter und die gesamte britische

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