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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Presse, deren
    Sachlichkeit und Ausgewogenheit und Objektivität allseits
    bekannt sind, mit albernen Gegendarstellungen zu verleumden. »Zunächst einmal war es nicht ›King Canute‹,
    sondern König Knut«, sagte der dänische Propagandaminister. »Außerdem fand das Ereignis vor neunhundert Jahren
    statt, und schließlich wollte er mit dem Experiment lediglich
    den hemmungslosen Schmeichlern und Speichelleckern an
    seinem Hof beweisen, dass die Naturgesetze auch für Könige gelten.« King Canute selbst verweigerte jeglichen Kommentar.
    THE TOAD,
    18. Juli 1988

    Dowding und Parks waren hocherfreut, den Präsidenten zurückzuerhalten, und Yorrick ließ die Abstimmung im Parlament auf unbestimmte Zeit vertagen. Stattdessen beraumte er
    einen Gottesdienst an, »um der Vorsehung dafür zu danken,
    dass Präsident Formby in unsere Mitte zurückgekehrt ist«.
    Spike und ich erhielten jeder einen vordatierten Scheck und das
    Versprechen, für unsere treuen Dienste bald mit der Banjulele
    in Silber mit Eichenlaub und Schwertern belohnt zu werden.
    Inzwischen war es schon Spätnachmittag, und Spike brachte
    mich wieder ins Hauptquartier, wo ich einen etwas ärgerlichen
    Major Drabb in der Nähe meines Autos vorfand.
    »Wir haben wieder keine dänischen Bücher gefunden, Agent
    Next!«, erklärte er mit zusammengebissenen Zähnen und gab
    mir seinen Bericht. »Wenn wir noch einen Fehlschlag erleiden,
    muss ich bei meinen Vorgesetzten Meldung machen.«
    Ich warf ihm einen zornigen Blick zu, stieß ihm den Zeigefinger in den Solarplexus und sagte: »Soll das etwa heißen, Sie
    machen mich für Ihr Versagen verantwortlich?«
    »Na ja«, sagte er, sank etwas in sich zusammen und trat zwei
    Schritte zurück. »Ich wollte nur sagen –«
    »Verdoppeln Sie Ihren Einsatz, Major Drabb, sonst lasse ich
    Sie versetzen. Verstanden?«
    Er tat mir fast ein bisschen leid, aber ich musste Flanker unbedingt auf Distanz halten, jedenfalls bis zum SuperHoop.
    »Ich übernehme selbstverständlich die volle Verantwortung
    für mein Versagen«, sagte Drabb tapfer.
    »Gut«, sagte ich und zog meinen Finger zurück. »Morgen
    durchsuchen Sie das Australische Kulturhaus in Wootton
    Bassett.«
    Drabb wischte sich die Stirn ab und salutierte. »Ganz wie Sie
    wünschen, Miss Next.«
    Ich versuchte, ungeschoren an den Journalisten vorbeizukommen, aber das misslang gründlich. Also gab ich nach und
    hielt noch einmal an, um ein paar Worte zu sagen.
    »Miss Next«, rief ein Reporter von der SportsToad, der sich
    nur mühsam gegen die Fernsehteams durchsetzen konnte, die
    um die beste Einstellung wetteiferten, »was sagen Sie als Managerin der Mallets dazu, dass heute fünf Spieler gekündigt haben,
    weil sie mit dem Tod bedroht worden sind?«
    Das war mir vollkommen neu, aber ich hielt es für besser,
    mir dass nicht anmerken zu lassen.
    »Wir sind dabei, neue Spieler unter Vertrag zu nehmen –«
    »Miss Next, nachdem Sie jetzt nur noch fünf Spieler haben –
    wäre es da nicht besser, gar nicht erst anzutreten und den
    SuperHoop abzusagen?«
    »Wir werden spielen, das versichere ich Ihnen.«
    »Was sagen Sie zu dem Gerücht, dass die Reading Whackers
    den Spitzenspieler William ›Knochenbrecher‹ McSneed für den
    SuperHoop gewonnen haben?«
    »Dasselbe wie immer: Der SuperHoop wird für Swindon ein
    großer Sieg.«
    »–und was ist mit dieser Behauptung, Sie seien ›unfähig‹,
    weil Sie Biffo in die Verteidigung stellen wollen, und müssten
    zurücktreten?«
    »Über die Mannschaftsaufstellung wird zu einem späteren
    Zeitpunkt entschieden. Das ist die Aufgabe von Mr Jambe.
    Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen …«
    Ich ließ den Motor wieder an und fuhr vom Parkplatz herunter, während die Reporter immer noch Fragen hinter mir herbrüllten. Ich stand wieder mal im Zentrum der Aufmerksamkeit, und es gefiel mir kein bisschen.

    Als ich nach Hause kam, hatte Friday gerade gegessen.
    »Acht Fischstäbchen!«, murmelte meine Mutter. »Stell dir
    das vor!«
    »Das ist noch gar nichts«, sagte ich, legte meinen Honorarscheck in die Haushaltskasse und kitzelte Friday am Ohr.
    »Du solltest mal sehen, wie viele Bohnen er futtert.«
    »Den ganzen Tag hat das Telefon geklingelt. Irgendein Aubrey Sowieso hat angerufen und etwas von Morddrohungen
    erzählt.«
    »Ich rufe ihn an. Wie war's denn im Zoo?«
    »Ach, sehr nett«, säuselte meine Mutter, berührte ihr Haar
    und flüchtete rasch in die Küche. Ich wartete, bis sie draußen
    war, und

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