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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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sagte ich. »Wenn die ChronoGarde
    merkt, was er treibt, dann ist er ein ungeborener Mann – und
    das meine ich wörtlich. Warum soll man für ein paar Tage
    Ruhm eine Nichtung riskieren? So attraktiv kann es ja wohl
    nicht sein, als ungewaschener Heiliger aus dem 13. Jahrhundert
    mit einem groben Kittel und jeder Menge Pickeln herumzulaufen.«
    Millon zuckte die Achseln. »Das weiß ich auch nicht. Ich hatte gehofft, Sie könnten mir helfen.« Er verstummte.
    »Sagen Sie, Millon – gibt es irgendeine Verbindung zwischen
    Kaine und dem Ovinator?«
    »Ja, natürlich. Sie sollten öfter Conspiracy, die Fachzeitschrift
    der Verschwörungstheoretiker, lesen. Vieles, was da drinsteht,
    lässt sich nicht beweisen, aber in diesem Fall sind die Hinweise
    ziemlich konkret: Kaines persönlicher Assistent Stricknene hat
    früher bei Schitt-Hawse in der technischen Abteilung der
    Goliath Corporation gearbeitet. Wenn Goliath einen Ovinator
    hat, dann hat Kaine wahrscheinlich auch einen. Wissen Sie
    denn, wozu das Ding gut ist?«
    »Das werden wir sehen.« Ich lachte. Endlich hatte ich eine
    Spur. »Aber vielleicht wissen Sie auch etwas über Goliaths alte
    gentechnische Laboratorien in Wales?«
    »Hoho!«, sagte er. »Jetzt wird es interessant! Goliaths alte
    GTLs stehen immer noch in Zone 21, im leeren Viertel von
    Wales, dem Elan Valley.«
    »Leeres Viertel? Ist das metaphorisch gemeint?«
    »Leer ist es insofern, als da nur noch Beamte der Wasserwerke hineindürfen. Unter Fachleuten heißt es, dass Dutzende von
    ihnen spurlos verschwunden sind in den letzten Jahren. Zone
    21 ist eine Sperrzone, niemand darf rein. Umgeben ist sie mit
    einem elektrischen Zaun.«
    »Um die Leute draußen zu halten?«
    »Nein«, flüsterte Millon. »Der Zaun soll verhindern, dass die
    Ergebnisse der gentechnischen Experimente herauskönnen. Die
    ganze Zone 21 wimmelt von Monstern. Ich habe zahllose zweifelhafte Berichte über Leute, die spurlos darin verschwunden
    sind. Wieso interessieren Sie sich überhaupt für die alten Laboratorien?«
    »Es hat illegale Experimente mit Menschen gegeben. Haupt-verdächtiger ist ein multinationaler Konzern.«
    Millon wurde ohnmächtig. So viel Verschwörungsmaterial
    überforderte seine Aufnahmekapazität.
    Als er sich wieder erholt hatte, fragte er, ob er bei der Aufklärung dieser Verschwörung mithelfen dürfe.
    »Dürfen Sie«, sagte ich. »Ich brauche sämtliche Karten, Bilder, Baupläne und sonstige Informationen, die für einen Besuch
    von Nutzen sein können.«
    Millon riss die Augen auf und kritzelte in seinem Notizbuch.
    »Sie wollen in Zone 21 eindringen?«
    »Nein«, sagte ich. »Wir beide werden zusammen eindringen.
    Und zwar schon morgen. Abfahrt pünktlich um sieben. Können
    Sie die Unterlagen bis dahin besorgen?«
    Seine Augen verengten sich. »Ja, ich kann Ihnen die Unterlagen besorgen. Aber dafür müssen Sie mir auch ein bisschen
    entgegenkommen, Miss Next.«
    »Ach, ja? Was wollen Sie denn?«, fragte ich.
    »Ich möchte Ihr offizieller Biograph werden, Miss Next!«
    Ich streckte die Hand aus, und er schüttelte sie dankbar.
    »Okay, wir sind im Geschäft!«

    Als ich wieder ins Haus kam, fand ich Landen im Gespräch mit
    einem blond gefärbten Mann in Punk-Klamotten, der eine
    grellbunte Brille auf der Nase und ein winziges Ziegenbärtchen
    an der Unterlippe hatte.
    »Liebling, das ist mein Freund Handley Paige.«
    Ich gab unserem Besucher die Hand. Er sah so ziemlich aus
    wie alle anderen Science-Fiction-Autoren, die ich je kennen
    gelernt hatte. Etwas verrückt, aber nicht unsympathisch.
    »Sie schreiben die Emperor-Zhark-Bücher«, stellte ich fest.
    Er zuckte zusammen.
    »Warum redet eigentlich nie jemand über meine literarischen Texte?«, jammerte er. »Alle wollen bloß immer mehr von
    diesem Zhark-Zeug. Das war doch bloß ein Witz, damals. Es
    sollte eine Parodie auf schlechte Science-Fiction sein, und jetzt
    ist es das Populärste, was ich je gemacht habe.«
    Ich erinnerte mich an das, was Emperor Zhark mir erzählt
    hatte. »Sie wollen ihn umbringen, nicht wahr?«
    Handley erschrak. »Woher wissen Sie das?«
    »Sie arbeitet für SO-27«, erklärte Landen. »Die wissen alles.«
    »Ich dachte, Ihre Truppe interessiert sich bloß für die Klassiker?«
    »Wir kümmern uns um alle Genres«, erklärte ich. »Aus
    Gründen, die ich nicht näher erläutern darf, möchte ich Ihnen
    allerdings dringend raten, Zhark die Demütigung einer öffentlichen Hinrichtung zu ersparen. Lassen Sie

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