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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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mich an. Seine Augen waren voller
    Entsetzen. »Daphnes Bücher werden verbrannt?«
    »Sie kennen Ms Farquitt?«
    »Natürlich. Ich bin ein großer Fan. Irgendwas muss man ja
    schließlich tun in den langen, kalten Wintern in Helsingör.
    Meine Mutter ist auch ein großer Fan, bloß mein Onkel liest
    Catherine Cookson. Aber jetzt ist es wirklich genug mit dem
    Gerede«, sagte er, als sein post-hesitatives, nicht länger von des
    Gedankens Blässe angekränkeltes Gehirn in die Gänge kam.
    »Was sollen wir dagegen tun?«
    »Es hängt alles davon ab, dass wir morgen den SuperHoop
    gewinnen, und wir müssen mit einer eigenen Hausmacht antreten, falls Kaine irgendwelche Tricks versucht. Können Sie ein
    paar dänische Fans mobilisieren?«
    »Das ist wohl sehr wichtig?«
    »Es ist lebenswichtig!«
    Hamlets Augen blitzten voller Entschlossenheit. Er nahm
    seinen Totenschädel von der Garderobe, legte mir die Hand auf
    die Schulter und sagte dramatisch: »Morgen sollt ihr so viele
    Dänen hier haben, wie ihr euch in euren kühnsten Träumen
    nicht vorstellen könnt, meine Freundin. Doch Schluss mit dem
    müßigen Plaudern, ich muss jetzt von hinnen!«
    Ohne ein weiteres Wort war er aus der Tür. Vom zögerlichen
    Denker und Redner war er zum Aktionisten geworden. Ich
    hätte ihn auf gar keinen Fall in die wirkliche Welt bringen
    dürfen.
    »Ach, übrigens«, sagte Hamlet und steckte den Kopf noch
    mal durch die Haustür. »Sie werden Ophelia doch nichts von
    Emma erzählen, nicht wahr?«
    »Meine Lippen sind versiegelt.«

    Ich schnappte mir die beiden Dodos und packte sie auf den
    Rücksitz. Dann fuhr ich nach Hause. Auf der Straße konnte ich
    allerdings nicht halten, denn da standen schon wieder drei
    Fernsehteams. Also fuhr ich auf die Rückseite und ging durch
    den Garten. Ich nickte Millon kurz zu und betrat das Haus
    durch die Küche.
    »Lipsum!«, rief Friday. Er lief auf mich zu und umklammerte
    meine Beine, bis ich ihn hochhob. Alan beäugte sein neues
    Heim und suchte nach Angriffspunkten, um Chaos zu stiften.
    »Es liegt ein Telegramm für dich auf dem Tisch«, sagte Landen. »Und wenn du masochistisch gelaunt bist, kannst du den
    Presseleuten da draußen noch einmal erklären, wie du es schaffen willst, dass die Mallets morgen gewinnen.«
    »Nein, das werde ich nicht tun«, sagte ich und riss das Telegramm auf. »Wie war dein …«
    Ich verstummte, als ich das Telegramm las. Es war klar und
    bestimmt. WIR HABEN NOCH ETWAS ZU ERLEDIGEN. KOMMEN SIE
    ALLEIN. KEINE TRICKS: HANGAR D, FLUGHAFEN SWINDON.
    KAINE.
    »Liebling!«, rief ich hinter Landen her, der mit Friday nach
    oben gegangen war.
    »Ja?«, rief er zu mir herunter.
    »Ich muss noch mal weg.«
    »Attentäter?«
    »Nein – größenwahnsinnige Tyrannen, die den Erdball beherrschen wollen.«
    »Soll ich aufbleiben?«
    »Nein. Aber Friday müsste gebadet werden. Und vergiss
    nicht, ihn hinter den Ohren zu waschen.«

    36.
    Kaine gegen Next
    Führende Männer der Kirche warnen vor der AntiGotteszorn-Technologie. »Wir sind uns nicht sicher, ob Mr
    Kaine seinen Willen höher stellen darf als den Gottes«, sagte
    ein Bischof, der öffentlich nicht genannt werden möchte.
    »Wenn Gott beschlossen hat, etwas zu strafen, dann hat Er
    vermutlich auch gute Gründe.« Auch atheistische Kreise
    waren nicht übermäßig beeindruckt von den Plänen des
    Kanzlers. Der Meteoriteneinschlag in Oswestry sei nur ein
    unglücklicher Zufall gewesen. »Das riecht wieder einmal
    nach der üblichen Volksverdummung, mit der Kaine Politik
    macht«, sagte Rupert Smerc aus Ipswich. »Wir sollen uns
    Sorgen um irgendwelche abstrakten Bedrohungen machen,
    während er die Steuern erhöht und Minderheiten verfolgt.«
    Andere waren weniger eindeutig. Mr Pascoe, offizieller
    Sprecher der Assoziierten Agnostiker erklärte: »Es könnte
    was dran sein, aber wir wissen es nicht.«
    THE MOLE,
    Juli 1988

    Es war schon dunkel, als ich den Flughafen Swindon erreichte.
    Obwohl am Terminal immer noch Luftschiffe ablegten und mit
    ihren Passagieren hinaus in die Nacht fuhren, war auf meiner
    Seite des Flugfelds längst Feierabend, und die Arbeiter waren
    schon vor Stunden nach Hause gegangen. Ich zeigte dem Werkschutz den Ausweis und folgte den Hinweisschildern zum
    Hangar D. Die Straße zwischen den großen Hallen war leer und
    verlassen. Ich fuhr an einem angedockten Luftschiff vorbei,
    dessen silbrige Flanken im Mondlicht schimmerten wie eine
    Geistererscheinung. Die dreißig Meter hohen Tore des

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