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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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aber wie es jetzt
    aussieht, muss ich mich selbst bemühen. Trotz der bedauerlich
    geringen Chancen, dass Swindon morgen gewinnt, darf ich
    doch kein Risiko eingehen. Ich muss meinen historischen
    Auftrag erfüllen, und die Offenbarung des hl. Zvlkx darf auf
    keinen Fall wahr werden, auch wenn die Chancen sehr klein
    sind. Meine Freunde bei Goliath stimmen darin ganz mit mir
    überein.«
    »Das hier ist nicht Ihre Welt«, sagte ich. »Sie spielen mit dem
    Schicksal wirklicher Menschen. Sie sind geschaffen worden, um
    andere zu unterhalten, und nicht, um sie zu beherrschen.«
    »Können Sie sich überhaupt vorstellen«, fragte er, während
    wir langsam die künftige Führergondel umkreisten, »was es
    bedeutet, als eine B-9-Figur in einem Roman zu stecken, der nie
    richtig veröffentlicht wurde? Nie gelesen zu werden? Nur zwei
    Zeilen selbst sprechen zu dürfen? Und ständig von Leuten
    verdrängt zu werden, die einem weit unterlegen sind?«
    »Warum haben Sie sich nicht für das FigurenAustauschProgramm beworben?«, fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
    »Das hab ich versucht. Wissen Sie, was der GattungsRat mir
    gesagt hat?«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Sie haben mir gesagt, ich sollte das Beste aus meiner Rolle
    machen. Und genau das tue ich auch, Miss Next, genau das!«
    »Hören Sie, Kaine, ich habe einen gewissen Einfluss beim
    GattungsRat. Wenn Sie sich ergeben, werde ich sehen, was ich
    tun kann.«
    »Lügen!«, zischte Kaine verächtlich. »Alles nur Lügen! Sie
    haben nicht die geringste Absicht, mir zu helfen.«
    Das konnte ich nicht bestreiten.
    »Also«, sagte er. »Ich habe gesagt, ich wollte mit Ihnen reden,
    und das werde ich tun: Sie haben herausgefunden, wo ich
    herkomme, und obwohl ich mir alle Mühe gegeben habe, Am
    Ende die Lust zu vernichten, kann ich nicht ausschließen, dass
    Sie doch noch irgendwo ein Exemplar finden und mich aus
    dem Buch streichen. Das kann ich nicht dulden. Ich wollte
    Ihnen deshalb anbieten, eine Partnerschaft mit mir einzugehen,
    von der wir beide was haben. Ich werde Diktator von England,
    und Sie werden Leiterin jeder beliebigen Abteilung von SpecOps oder von mir aus auch Chefin des ganzen Vereins. Können Sie das akzeptieren?«
    »Ich glaube, Sie unterschätzen mich«, sagte ich leise. »Das
    Einzige, was ich heute Abend hier akzeptiere, ist Ihre bedingungslose Kapitulation, Mr Kaine.«
    »Oh, ich unterschätze Sie keineswegs«, sagte der Kanzler mit
    einem winzigen Lächeln. »Ich habe das nur gesagt, damit eine
    alte Freundin von mir sich in Ruhe an Sie heranschleichen
    konnte. Darf ich vorstellen? Aus dem Geschlecht der Gorgonen:
    Guten Abend, Medusa!«
    Ich hörte ein zischendes Geräusch hinter mir. Meine Nackenhaare stellten sich auf, und mein Herz begann schneller zu
    schlagen. Ich widerstand der Versuchung, das nackte, schleimige Ding anzusehen, das auf mich zuglitt, und blickte starr auf
    den Boden, als ich zur Seite sprang und mich umdrehte.
    Es ist ziemlich schwer, ein Ziel zu treffen, das man nicht ansehen darf, und so traf mein vierter Radierer statt des mythologischen Ungeheuers nur eine Hebebühne am anderen Ende der
    Halle. Ich machte einen Schritt rückwärts, stolperte und fiel auf
    den Hintern, während meine Pistole mir aus der Hand fiel.
    Ich fluchte und versuchte mich auf allen vieren davonzumachen, spürte aber zu meinem Entsetzen, wie die Medusa meinen
    Knöchel packte, während die Schlangen auf ihrem Kopf wütend
    zischten. Ich versuchte, sie abzuschütteln und nach ihr zu
    treten, aber sie hatte einen stählernen Griff. Ihre freie Hand
    packte auch noch meinen anderen Knöchel, und dann kroch sie
    höhnisch gackernd an meinen Beinen empor und zerschnitt mir
    mit ihren scharfen Klauen das Fleisch, während ich mich vergeblich wehrte.
    »Schau mir ins Gesicht!«, schrie die Medusa, während wir im
    Staub hin und her rollten. »Schau mir in die Augen, Kleines,
    und akzeptiere dein Schicksal!«
    Ich hielt den Blick abgewandt, als sie mich auf den Zementboden drückte und sich auf meine Brust setzte. Ihr übel riechender, knochiger Körper ruhte mit seinem ganzen Gewicht
    auf mir. Wieder lachte sie und griff mit beiden Händen nach
    meinem Kopf. Ich schrie verzweifelt, würgte und schloss meine
    Augen. Es gab kein Entkommen. Ich spürte, wie ihre Finger
    sich zu meinen fest zusammengepressten Lidern bewegten und
    sie zu öffnen versuchten.
    »Komm jetzt, kleine Thursday, mein Liebling«, kreischte sie,
    während das Zischen der Schlangen sie noch

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