04_Es ist was Faul
ließen unsere Handschuh aneinander schlagen und riefen mannhaft: Harumph! Langsam ging ich über das Spielfeld,
während mein Herz mir das Adrenalin durch den Leib pumpte.
»Alles in Ordnung?«, fragte Aubrey.
»Na klar.«
»Gut, dann spielen wir jetzt!«
38.
WCL SuperHoop
Samstag, 22. Juli 1988, Swindon Stadion, Wessex, 14 Uhr
Reading Whackers:
Swindon Mallets:
Tim O'Fathens, Captain
Aubrey Jambe, Captain
Molly Stern, Mittelfeld
Alan »Biffo« Mandible, Mittelfeld
Tim McCall, Sturm
»Snake« Spillikin, Sturm
Gretchen Koss, Sturm
Grunk, Abwehr (gestr.)
Wallace Acadia, Abwehr
Warg, Abwehr (gestr.)
Freddie Loehnis, Stab
Dorf, Stabverteidigung (gestr.)
»Bonecrusher« McSneed, Tor
»Smudger« Blarney, Tor
Duchess of Sheffield, Flügel
Penelope Hrah, Flügel
Alessandra Lusardi, Roquets
Stiggins, Roquets (gestr.)
»Rhino« McNasty, Sturm (gestr.)
Zim, Sturm (gestr.)
Thursday Next, Mittelfeld
Anwälte:
Anwälte:
Wapcaplitt & Sfortz
Runcorn & Twizzit
Linienrichter: Bruce Giffords
Ersatz : John »Jonno« Swift
Trainer: Geoffrey Snurge
Trainer: Alf Widdershaine
Ich nahm meine Position an der Zwanzig-Yard-Linie ein und
sah mich auf dem Spielfeld um. Der Rhododendron-Busch in
der Mitte versperrte mir den Blick auf das rechte hintere Tor,
aber die Uhr und die Anzeigetafel konnte ich sehen. Außer dem
Rhododendron-Busch gab es noch drei andere natürliche
Hindernisse, um die wir herumspielen mussten – die Teegesellschaft, die immer noch mit tapferen Freiwilligen aufgestockt
wurde, die Rasenwalze und der Italienische Garten. Als die
freiwilligen Mitglieder der Teegesellschaft und die als Linienrichter fungierenden Vikare an Ort und Stelle waren, ertönte
die Sirene, und es ging los.
Dann passierten ganz viele Dinge auf einmal. Es machte
zweimal klack!, als die beiden Teams fast gleichzeitig abschlugen. Ich rannte instinktiv nach vorn, um den Pass von Biffo zu
übernehmen. Da die Whackers der Ansicht waren, ich sei nicht
weiter gefährlich, hatten sie keinen Mann für mich abgestellt,
und Biffos Pass erreichte mich unbehindert. Ich war so aufgeregt, dass ich ihn noch in der Luft annahm und auf den gegnerischen Ball lenkte. Aber leider klappte dieses Volley-Rocket
nicht. Mein Ball verfehlte den roten um fast einen Meter. Der
gegnerische Ball flog bis zur Vierzig-Yard-Linie, und von da aus
schmetterte ihn McCall durch das hintere Tor – die klassische
Bomperini-Eröffnung.
Aber mir blieb gar keine Zeit, lange darüber nachzudenken.
Denn jetzt schrie Aubrey: »Thursday!« Ich drehte mich um und
schlug zu. Die Sirene ertönte, und alle erstarrten. Ich hatte den
gegnerischen Ball berührt – und das vor der Vierzig-Yard-Linie,
obwohl er von der Person geschlagen worden war, die zuletzt
den roten Ball in der Gegenrichtung bewegt hatte. Ein offensichtliches Abseits!
»Tut mir leid, Leute«, sagte ich verlegen, während die Whackers sich aufstellten, um ihren Freistoß zu schlagen. O'Fathens
donnerte unseren schwarzen Ball in den Rhododendron, und
während George nach ihm suchte – unser blauer Ball lag nach
meinem missglückten Rocket ohnehin längst im Italienischen
Garten –, gingen die Whackers in die Offensive und schossen
drei Tore, ehe wir's richtig merkten. Auch nachdem wir den
Ball wiederhatten, waren wir zu weit auf dem Spielfeld verteilt,
um die Whackers zu stoppen, und nach einer heftigen, äußerst
anstrengenden, aber aussichtslosen Abwehrschlacht von weiteren achtundzwanzig Minuten beendeten wir das erste Drittel
mit nur zwei Punkten, während die Whackers schon acht
hatten.
»Es sind einfach zu viele«, keuchte Snake. »Acht zu zwei ist
das schlechteste Ergebnis, das je in einem SuperHoopEröffnungsdrittel erzielt worden ist.«
»Das Spiel ist ja noch nicht vorbei«, sagte Jambe und trank
einen Eistee. »Du hast deine Sache gut gemacht, Thursday.«
»Gut?«, sagte ich ungläubig und nahm meinen Helm ab.
»Mit meinem ersten Schlag hab ich unseren blauen Ball im
Wasserbecken des Italienischen Gartens versenkt, und mein
zweiter Schlag hat den Whackers den Freistoß gebracht.«
»Aber ein Tor haben wir doch noch geschossen, und wenn
du nicht mitspielen würdest, hätten wir gar nicht erst antreten
können. Du musst bloß ein bisschen ruhiger werden. Du spielst,
als ob das Schicksal der Welt davon abhinge.«
Damit hatte er gar nicht so Unrecht. Auch wenn es die
Mannschaft nicht wusste.
»Entspann dich ein bisschen, warte eine
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