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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Aktendeckel zu.
    »Wir haben Sie entführt, Miss Next, wir haben versucht, Sie
    zu töten, und wir hatten Sie ein Jahr lang auf unserer OhneAnruf-Erschießen-Liste. Es sieht so aus, als könnten Sie eine
    beträchtliche Entschädigung erwarten.«
    »Ich will kein Geld, Schitt. Sie haben jemanden in die Vergangenheit zurückgeschickt, um Landen zu töten. Jetzt schicken
    Sie gefälligst jemanden, der ihn wieder untötet!«
    Jack Schitt überlegte einen Moment. Seine Finger bewegten
    sich unruhig auf dem Tisch.
    »So funktioniert das nicht«, sagte er schließlich gereizt. »Die
    Entschuldigungs-und Wiedergutmachungsregeln sind da ganz
    eindeutig. Damit wir aufrichtig bereuen und Buße tun können,
    müssen wir uns hinsichtlich unserer Untaten einig sein. Aber es
    gibt keinen Hinweis in diesem Bericht, dass Goliath die Vergangenheit von irgendwem manipuliert hat. Da unsere Unterlagen regelmäßig von unabhängigen Zeit-Instituten geprüft
    werden, steht für mich außer Zweifel, dass etwaige Manipulationen allenfalls der ChronoGarde zur Last gelegt werden können. Goliaths Zeit-Unterlagen sind über jeden Zweifel erhaben.«
    Ich schlug mit der Faust auf den Tisch, und Schitt fuhr zusammen. Ohne seine Gorillas war er ein Feigling, und jedes
    Mal, wenn er zurückzuckte, wurde ich stärker.
    »Das ist absoluter Unsinn«, brüllte ich. »Goliath und die
    ChronoGarde haben meinen Landen genichtet. Ihr wart in der
    Lage, ihn verschwinden zu lassen, jetzt sorgen Sie gefälligst
    dafür, dass er wieder zurückkommt.«
    »Das ist leider nicht möglich.«
    »Ich will meinen Mann wiederhaben!«
    Erneut weckte meine Wut seinen Ärger. Schitt stand ebenfalls auf, streckte einen anklagenden Finger aus und rief: »Haben Sie auch nur die leiseste Ahnung, was es kostet, wenn man
    die ChronoGarde besticht? Das ist mehr Geld, als Ihre jämmerliche, halbherzige Verzeihung uns jemals einbringen könnte.
    Und noch etwas, ich persönlich – entschuldigen Sie.«
    Das Telefon hatte zu klingeln begonnen. Er nahm den Hörer
    ab, und seine Augen zuckten zu mir, während er zuhörte.
    »Ja«, sagte er. »Ja, sie ist … Ja, wir haben gerade … Ja, das
    werde ich tun.«
    Seine Augen weiteten sich, und er nahm Haltung an.
    »Es ist mir eine Ehre, Sir … Nein, das ist kein Problem, Sir …
    Ja, ich bin sicher, ich kann sie davon überzeugen … Nein, das
    ist genau das, was wir alle wollen … Ich wünsche Ihnen einen
    schönen Tag, Sir. Vielen Dank.«
    Er legte auf und holte mit frischer Energie einen leeren
    Pappkarton aus dem Aktenschrank.
    »Ich habe gute Nachrichten!«, rief er, räumte einige persönliche Dinge aus seinem Schreibtisch und packte sie in den Karton. »Der Vorstandsvorsitzende der Goliath Corporation interessiert sich für Ihren Fall und wird sich persönlich darum
    kümmern, dass Ihr Gatte zurückkehrt.«
    »Ich dachte, die Manipulation der Vergangenheit hätte
    nichts mit Ihnen zu tun?«
    »Ich war offenbar falsch informiert. Wir sind gern bereit,
    Libner zu re-aktualisieren.«
    »Er heißt Landen.«
    »Ja, richtig.«
    »Und was ist der Haken bei der Geschichte?«
    »Es gibt keinen Haken«, erwiderte Schitt, nahm das Namensschild vom Tisch und legte es zusammen mit dem Kalender in
    den Karton. »Wir wollen nur, dass Sie uns vergeben und dass
    Sie uns mögen.«
    »Mögen!?«
    »Ja. Oder jedenfalls, dass Sie so tun. Das kann doch nicht so
    schwer sein, oder? Unterschreiben Sie einfach dieses StandardVergebungs-Formular. Dann re-aktualisieren wir Ihren Mann.
    Ist doch ganz einfach, oder?«
    Ich war immer noch misstrauisch.
    »Ich glaube nicht, dass Sie mir meinen Mann zurückgeben
    wollen.«
    »Na schön«, sagte Schitt, nahm ein paar Sachen aus dem Aktenschrank und warf sie in den Karton. »Dann unterschreiben
    Sie eben nicht. Dann wäre es Ihre eigene Schuld. Es ist genau,
    wie Sie sagen, Miss Next. Wir haben ihn genichtet, und wir
    können ihn auch wieder zurückholen. Aber nur, wenn Sie
    wollen.«
    »Sie haben mich schon mal reingelegt, Jack. Woher weiß ich,
    dass Sie es nicht noch mal tun?«
    Schitt unterbrach seine Arbeit. Er sah ziemlich nervös aus.
    »Werden Sie jetzt unterschreiben?«
    »Nein.«
    Schitt seufzte. Er begann, alles wieder auszupacken.
    »Tja«, sagte er. »Dann wird es wohl nichts mit meiner Beförderung. Aber eins sollten Sie wissen: Ob Sie nun unterschreiben
    oder nicht, Sie können die Stadt als freie Frau verlassen. Goliath
    hat keinen Streit mehr mit Ihnen. Was haben Sie schon

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