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04_Es ist was Faul

04_Es ist was Faul

Titel: 04_Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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der
    von OFGOD geführten Statistik.« Mr Armada schien allerdings wenig beeindruckt. »Wir werden ja sehen«, sagte er.
    GOLIATH NEWS,
    16. Juli 1988

    »Na, wie war's heute?«, fragte Mum und gab mir eine Tasse Tee.
    Friday war über seinem Bohnen-Käse-Stipp eingeschlafen. Ich
    hatte ihn gebadet und ins Bett gesteckt, ehe ich mir selbst etwas
    zu essen machte. Hamlet und Emma waren wohl ins Kino
    gegangen oder so etwas. Bismarck hörte Wagner auf seinem
    Walkman, und so hatte ich ein paar Minuten mit meiner Mut-ter allein.
    »Nicht gut«, sagte ich. »Es ist mir nicht gelungen, eine Berufsmörderin davon abzubringen, dass sie mich umzubringen
    versucht. Hamlet ist in diesem Land nicht mehr sicher, aber
    zurückschicken kann ich ihn auch nicht. Goliath hat mich
    irgendwie dazu gebracht, dass ich ihnen vergebe; ich habe einen
    persönlichen Stalker, und außerdem muss ich noch darüber
    nachdenken, wie ich die Bücher außer Landes schaffen kann,
    die ich eigentlich für SO-14 konfiszieren soll. Landen ist immer
    noch nicht wieder da. Und wenn ich es nicht schaffe, dass
    Swindon den SuperHoop gewinnt, wird die Welt untergehen.«
    »Ach, wirklich?«, sagte sie, da sie mir nicht zugehört hatte.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie wir mit diesem schrecklichen
    kleinen Sohn von Pickwick fertig werden.«
    »Den Hals umdrehen?«
    »Nicht lustig. Nein, meine Freundin, Mrs Beatty, kennt einen
    Dodo-Flüsterer, der Wunder bei ungebärdigen Dodos vollbringt.«
    »Mach keine Witze!«
    »Aber ich meine es vollkommen ernst.«
    »Na schön. Ich bin zu allem bereit. Warum der Kerl so ein
    Scheusal ist, verstehe ich sowieso nicht. Pickwick ist so ein
    liebenswürdiger Vogel.«
    Wir verstummten für eine Weile.
    »Mum?«, sagte ich schließlich.
    »Ja?«
    »Was hältst du eigentlich von Herrn Bismarck?«
    »Otto? Na ja, die meisten Leute denken immer bloß an den
    eisernen Kanzler und die Einigungskriege, aber schließlich hat
    er ja auch die erste Sozialversicherung in Europa geschaffen …«
    »Darüber sind die Leute ja auch nicht mehr alle so glücklich.
    Aber ich wollte eigentlich wissen, was du persönlich … du
    weißt schon … du hast doch nicht etwa … ?«
    In diesem Augenblick hörten wir jemanden fluchen und heftiges Türenschlagen. Mit großem Getöse kam Hamlet herein. Er
    blieb einen Augenblick stehen, rieb sich die Stirn, blickte zum
    Himmel und seufzte. Dann rief er: »O, that this too too solid
    flesh would melt thaw and resolve itself into a dew!« 1
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich vorsichtig.
    »Or that the Everlasting had not fix'd his canon 'gainst selfslaughter!« 2
    »Ich mach erst mal einen Tee«, sagte meine Mutter mit ihrem sicheren Instinkt für seelische Krisen. »Möchten Sie auch
    einen, Mr Hamlet?«
    »O God! God! How weary, stale flat and unprofitable – ja,
    bitte – seem to me all the uses of this world!« 3
    Meine Mutter ging in die Küche.
    »Was ist denn los?«, fragte ich Emma, die gleich nach Hamlet
    eingetreten war.
    »Nun ja«, sagte sie, während der Dänenprinz weiterhin aufgeregt im Zimmer herumrannte und sich an die Stirn schlug.
    »Wir waren im Alhambra und haben uns Hamlet angesehen.
    »Ach, herrje!«, murmelte ich. »Es hat ihm wohl … nicht so

1 »Ach, wie ich mir wünsche, dass dieser wertlose Körper zur Flüssigkeit
    schmilzt und verdampft.«
    2 »Oder Gott den Selbstmord nicht verboten hätte.
    3 »Ogottogott! Wie müde, schal und langweilig erscheint mir das Leben!«
    gut gefallen, nehme ich an?«
    »Nun ja«, sagte Emma. »Während der Vorstellung war es gar
    nicht so schlimm. Er hat bloß ein paar Mal dazwischengebrüllt.
    Polonius sei keineswegs eine komische Rolle, hat er gerufen, und
    Laertes sei viel hässlicher als der Schauspieler, den sie ausgesucht hatten. Das Management hat sich gar nicht besonders
    gewundert. Es waren mindestens noch zwölf andere Hamlets im
    Saal, und sie hatten alle etwas zu sagen.«
    »Fie on't. Ah fie!«, fuhr Hamlet fort, »'tis an unweeded garden, that grows to seed; things rank and gross in nature possess it
    merely –! « 4
    »Erst als wir nach der Vorstellung mit den anderen zwölf
    Hamlets noch einen Drink mit den Schauspielern nehmen
    wollten«, sagte Emma, »wurde es richtig übel. Piarno Keyes, der
    den Hamlet gespielt hatte, war beleidigt, weil Hamlet gesagt hat,
    er hätte ihn viel zu unentschlossen gespielt. Mr Keyes sagte,
    Hamlet sei nun mal eine von tiefen Selbstzweifeln gequälte
    Figur. Daraufhin erklärte Hamlet, dass

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