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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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war.
    Niemand - wenn wir von einigen, wenigen Experten absehen - vermutete in diesen beiden Vorfällen irgendeinen Zusammenhang. Lediglich Lennets unmittelbare Vorgesetzte sowie Kommissar Didier vom DST (Defense des Secrets Territoriaux = franz. Spionage-Abwehr) wußten etwas von der Rolle, die der junge Geheimagent Lennet in dieser Angelegenheit spielte.
    Die Schlacht, die sich der SNIF und der BIDI nun schon seit über zwei Monaten unbemerkt lieferten, sollte bald ihre ersten Erfolge zeigen. Onkelchen Olivier hatte genug Zeit gehabt, sich von der Ehrlichkeit des jungen Jean-Jacques Lissou zu überzeugen.
    »In deinen Berichten steht zuviel Überflüssiges", teilte er ihm eines Abends mit. »Einiges ist ganz brauchbar, anderes wieder überhaupt nicht. Hast du denn immer noch nicht begriffen, daß mich nur ein einziges Problem interessiert: der Diodenlaser?«
    »Professor Steiner ist mit seinen Untersuchungen darüber aber noch nicht fertig.«
    »Ich weiß aber ganz genau, daß er bereits ein Versuchsmodell fertiggestellt hat! Steiner hat es dem Institut für Raumforschung oder irgend so einer Gesellschaft geschenkt. Das wissen wir aus verläßlicher Quelle. Und ich bin überzeugt, daß er ein weiteres Modell bauen wird. Du mußt mir unbedingt Fotos aus seinem persönlichen Labor beschaffen.«
    An diesem Punkt nahmen die Ereignisse ganz unerwartet eine ziemlich dramatische Wendung.
    Lennet war gerade auf dem Weg vom Labor zur U- Bahnstation Marcel-Sembat, als er seinen Namen rufen hörte.
    »Jean-Jacques!« Er wandte sich um. Der graue 403 rollte mit halbgeöffneter Tür neben ihm her. Er bemerkte sofort, daß der Wagen eine andere Autonummer hatte.
    »Steig ein!« Onkelchen Olivier saß am Steuer. Auf dem Rücksitz saß noch ein Mann, dessen Gesicht durch einen breitrandigen Hut halb verdeckt war.
    Lennet stieg vorne ein. Nach und nach hatte er es sich angewöhnt, alle Anordnungen zwar zu befolgen, aber zunächst einmal erst zu meutern.
    »Was ist denn heute los, Onkel Olivier? Ich hoffe, es dauert nicht allzu lange. Ich habe mich nämlich mit der Laborsekretärin fürs Kino verabredet.«
    Olivier verzog das Gesicht.
    »Tut mir leid, mein Kleiner. Die Laborsekretärin wird heute abend auf deine Gesellschaft verzichten müssen.«
    Lennet seufzte.
    »Gut, dann werden Sie eben auch auf die Informationen verzichten müssen, die ich ihr bestimmt zwischen zwei Coca Colas entlockt hätte!«
    »Heute abend geht es um etwas ganz anderes. Deine Informationen kannst du ihr auch ein anderes Mal entlocken.«
    »Dann lassen Sie mich wenigstens anrufen und absagen.«
    »Nun mach keine Geschichten, Jungchen. Ich habe wirklich wichtigere Dinge im Kopf als deine Sekretärinnen. Wenn du unbedingt plaudern willst, dann versuch es doch mal mit Huc hinten.«
    Lennet drehte sich um. Unter dem Hut erkannte er die affenähnlichen Gesichtszüge jener Gestalt, die ihm vor zwei Monaten den bewußten Brief entrissen hatte.
    »Ihr Herr Huc scheint mir nicht der geborene Plauderer", bemerkte Lennet spöttisch.
    »110 Kilo, 130 Brustumfang, hebt sein eigenes Gewicht, ehemaliger Berufscatcher, willst du sonst noch etwas wissen?« fragte Onkelchen Olivier und kicherte.
    Huc grinste blöde unter seinem Hut hervor.
    Der 403 schlug die gleiche Richtung ein wie bei der ersten »Spazierfahrt".
    »Was denn nun? Fahren wir wieder in den Bois?«
    »Nein, mein Kleiner. Diesmal unternehmen wir eine Spazierfahrt zum BIDI.«
    Es war das erste Mal, daß Onkelchen Olivier diese vier Buchstaben in Lennets Gegenwart aussprach. Das erste Mal, daß er indirekt zugab, zu jener geheimnisvollen Organisation zu gehören.
    Der junge »Lissou" hielt es für angebracht, den Besorgten zu spielen.
    »Was für ein Bidi? Was soll denn das sein, Ihr Bidi? Ein neues Lokal?«
    »Der BIDI, das ist unser Zuhause!« erklärte Huc und grinste dümmlich.
    »Der Catcher spricht die Wahrheit", bestätigte Onkelchen Olivier feierlich. »Der BIDI ist die Internationale Organisation für Industriedokumente, die sich auf der ganzen Welt eines ausgezeichneten Rufs erfreut, und deren Mitglieder zu sein, Herr Huc und ich die außerordentliche Ehre haben.«
    »Und warum muß ich dahin? Ich schwöre Ihnen, daß ich Ihnen alles berichtet habe, was ich weiß. Ich habe mein Möglichstes getan. Das schwöre ich...«
    Der junge Lissou wurde ganz offensichtlich von Angst befallen. Die wulstigen Lippen von Onkelchen Olivier brachten ein befriedigtes Schmatzen hervor. Auch Huc grinste begeistert.
    Den

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