Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
Vom Netzwerk:
Breite und drei Grad...«
    »Papperlapapp, hören Sie mit diesem Quatsch auf. Ich bin doch kein Seefahrer. Vielleicht können Sie sich etwas klarer und verständlicher ausdrücken!«
    »In der Sahara, Madame Schasch. Nahe der marokkanischen Grenze.«
    Die alte Dame stieß einen Jubelschrei aus.
    »Mein kleiner Lissou, ich habe ja immer gesagt, daß die Sternstunde des BIDI unmittelbar bevorsteht. Wie könnte es anders sein. In der Sahara! An der marokkanischen Grenze! Beeilen Sie sich, wecken Sie das ganze Haus auf. Wir fahren in einer Stunde ab.«
    Sofort herrschte fieberhafte Geschäftigkeit im ganzen BIDI.
    Madame Schasch nahm zum Frühstück lediglich eine Tasse Pfefferminztee und einen Toast zu sich. Außer ihr erhielt niemand auch nur einen Bissen zu essen.
    Sämtliche Telefonleitungen waren ununterbrochen besetzt.
    Die Chefin des BIDI persönlich führte ein ziemlich langes Gespräch mit einem bekannten Historiker, Fachmann für Saharafragen, einem gewissen Professor Benlamache. Da Madame Schasch Deutsch mit ihm sprach, konnte Lennet nicht verstehen, um was es ging.
    Als die alte Dame den Hörer aufgelegt hatte, wagte er daher die Frage: »Glauben Sie nicht auch, Madame Schasch, daß es jetzt, nachdem Fräulein Chevrot ihre Aufgabe ja erfüllt hat, klüger wäre, sie laufenzulassen? Schließlich ist sie eine kleine Berühmtheit, und die Polizei...«
    Madame Schasch drohte ihm lächelnd mit dem Zeigefinger.
    »Dummes Geschwätz! Sie kennen die einfachsten Spielregeln offenbar noch nicht. Mademoiselle Chevrot fährt mit uns.
    Nehmen Sie an, daß sie sich in ihren Berechnungen geirrt hat, was dann? Sie werden einsehen, Jean-Jacques, daß ich sie vorläufig noch in der Nähe haben muß, oder?« Die alte Dame lächelte behaglich.
    »Jean-Jacques", fuhr sie fort. »Sie stehlen mir meine Zeit. Ich möchte unbedingt vor dem Vostok an Ort und Stelle sein.«
    Eine halbe Stunde später kletterten Madame Schasch, Veronique Chevrot, Huc und Lennet in eine riesige, amerikanische Limousine. Onkelchen Olivier saß am Steuer.
    Madame Schasch beugte sich aus dem Wagenfenster, um sich von ihrem asiatischen Oberkellner zu verabschieden, der in die Garage hinuntergestiegen war. »Ist alles vorbereitet für die Durchführung von Plan O?« Der Asiate verbeugte sich.
    »Gut. Dann werden Sie genau das Gegenteil tun. Anwendung von Plan D.S.V. Absatz 14. Sie finden die entsprechenden Angaben in unserem ,Handbuch für richtiges Benehmen'.«
    Wieder verbeugte sich der Mann. »Ab geht's, Olivier.«
    »Könnten Sie mir dieses Wortspiel wohl näher erklären, Madame Schasch?« bat Lennet, als der Wagen abfuhr.
    Die alte Dame lachte.
    »Ich kann dem Kleinen einfach nichts abschlagen. Was wollen Sie denn wissen?«
    »Erstens einmal, was das ,Handbuch für richtiges Benehmen' ist.«
    »Das sind die internen Verhaltungsmaßregeln des BIDI, die ich selbst verfaßt habe.«
    »Und was ist der Plan D.S.V.?«
    »Das ist der Plan für eine dringende Standortveränderung, mein kleiner Freund. Ich finde, daß wir uns in dieser Gegend nun schon viel zu lange niedergelassen haben. Es ist höchste Zeit, daß wir unseren Standort wechseln.«
    Lennet ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. Jetzt, nachdem er den BIDI schon fest in der Hand zu haben geglaubt hatte, drohte er ihm im letzten Moment zu entwischen.
    »Und der Absatz 14?«
    »Der Absatz 14 gibt die Zeitspanne an, innerhalb der meine Leute sich und unser gesamtes Material an einem Ort in Sicherheit gebracht haben müssen, der ebenfalls im Absatz 14 angegeben ist. Dieser Ort ist selbstverständlich bereits benachrichtigt worden.«
    »Hochinteressant. Wieviel Zeit haben sie denn?«
    »Im Fall von Absatz 14 vierundzwanzig Stunden.«
    »Toll! Und wo liegt der Ort, den Sie bereits benachrichtigt haben?« Lächelnd schüttelte Madame Schasch den Kopf und tippte Lennet mit ihrem spitzen Fingernagel auf die Stirn.
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, daß ich Ihnen das verrate, mein Kleiner?« Lennet seufzte und spielte den Gekränkten.
    »Wenn Sie nach allem, was ich für Sie getan habe, immer noch kein Vertrauen zu mir haben...«
    Als er spürte, wie Nikky bei dem Wort »Vertrauen", das er ihr gegenüber so oft gebraucht hatte, zusammenzuckte, schwieg er.
    In kürzester Zeit legte der Wagen die dreißig Kilometer von Bièvres zu einem kleinen Privatflugplatz zurück, der einem Strohmann des BIDI gehörte. Hier erwartete bereits ein kleines Flugzeug mit laufenden Propellern seine Fluggäste.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher