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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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telefonieren. Lissou mit seiner Sekretärin, weil er sich mit ihr fürs Kino verabredet hatte. Die war doch hoffentlich nicht auch herzleidend, oder?«
    »Onkelchen Olivier", entgegnete Lennet mit zusammengebissenen Zähnen, »ich glaube, ich muß unbedingt boxen lernen, damit ich Ihnen eines schönen Tages Ihre häßliche Fratze einschlagen kann.«
    Die drei BIDI-Leute brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Der Kleine gefällt mir", kicherte Madame Schasch. »Er ist wirklich zu ulkig. Nun aber wieder zu Ihnen, meine Kleine. Von Telefongesprächen kann natürlich keine Rede sein. Setzen Sie sich an den Tisch dort drüben. Zu Ihrer Linken finden Sie Papier, zu Ihrer Rechten Bleistifte. Ich werde dafür sorgen, daß Sie sämtliche Informationen erhalten, die wir über einen russischen Satelliten besitzen, der in diesem Augenblick über unseren Köpfen kreist, und Sie werden mir seinen genauen Landepunkt berechnen. Schwierig?« Die junge Mathematikerin nickte ernsthaft.
    »Ja, das ist sehr schwierig, aber nicht unmöglich. Kennen Sie die Umlaufparameter und sämtliche Daten des Satelliten?«
    »Aber selbstredend, meine Kleine.«
    »Wissen Sie auch, auf welche Art und Weise das Raumschiff seine Umlaufbahn verlassen und zur Erde zurückkehren soll?«
    »Hmm...«, brummte Madame Schasch, »meines Wissens verläßt das Raumschiff seine Umlaufbahn durch Zünden der Bremsraketen und hinterher wird es mit Hilfe von Fallschirmen gebremst.«
    »Dann brauche ich die Schubkraft der Bremsraketen und die Tragfähigkeit der Bremsfallschirme.«
    »Das dürfte wohl alles in den Informationen enthalten sein, die ich Ihnen dafür zur Verfügung stellen werde.«
    »Sie wissen hoffentlich auch auf die Sekunde genau, wann der Satellit seine Umlaufbahn verläßt?«
    »Auf die Sekunde genau?«
    »Aber selbstverständlich", sagte das junge Mädchen. »Bei den Geschwindigkeiten, mit denen sich die Raumschiffe im All bewegen, kann schon eine Abweichung von einer Sekunde zu Unterschieden von zig Kilometern führen!«
    »Genau das ist es ja, was uns Kopfzerbrechen macht. Der Kosmonaut hat nämlich festgestellt, daß es ihm nicht gelingt, die Umlaufbahn zu verlassen!«
    »Oh! Der arme Kerl!« rief Nikky mitleidig. »Was für ein furchtbarer Tod!«
    »Nur keine Gefühlsduselei, wenn ich bitten darf", ermahnte sie Madame Schasch. »Im letzten Funkspruch hat er vom großen Konstrukteur die Anweisung erhalten, irgendwelche Sicherheitsvorrichtungen auszulösen. Am besten, Sie nehmen sich jetzt die Mappe mit den ganzen Informationen vor und sehen sie einmal durch. Das ist schließlich Ihr Beruf und nicht meiner. Die Herren Olivier und Lissou werden Sie abwechselnd bewachen. Sie werden Ihnen auch sämtliche Nachrichten übermitteln, die während der Nacht eintreffen.«
    »Ich werde sicher auch noch andere Informationen benötigen, wie meteorologische Angaben und so weiter.«
    »Olivier und Jean-Jacques werden die nötigen Telefongespräche für Sie führen. Unsere gesamte Zentrale steht Ihnen zur Verfügung. So, und nun gehe ich schlafen. Ich kann ein wenig Ruhe gut vertragen. Gute Nacht, meine Kinder.
    Weckt mich auf, sobald ihr den Landepunkt wißt.«

Landepunkt: Sahara
    Bis fünf Uhr morgens übernahm Olivier die Wache bei Nikky. Lennet und Huc streckten sich in einem Nebenzimmer auf Feldbetten aus. Die beiden Räume waren durch Mikrofone und Lautsprecher miteinander verbunden, so daß man im Nebenzimmer alles hörte, was im großen Saal vor sich ging und umgekehrt.
    Huc legte sich flach auf den Rücken, streckte Arme und Beine von sich und begann zu schnarchen. Lennet konnte nicht so ohne weiteres einschlafen. Doch für den nächsten Tag mußte er fit und ausgeschlafen sein. Er bemühte sich, an nichts zu denken und jeden einzelnen Muskel seines Körpers zu entspannen. Er begann dabei mit den Zehenmuskeln. Um fünf Uhr morgens rüttelte ihn Onkelchen Olivier wach.
    »Genug gepennt, mein Kleiner. Die Pflicht ruft!« Lennt schlug die Augen auf. Er war sofort hellwach.
    »Hat sie den Landepunkt gefunden?«
    »Woher soll ich das wissen? Alles, was ich weiß, ist, daß sie schon einen ganzen Berg Papier vollgekritzelt hat. Zahlen, Buchstaben, Striche in alle Himmelsrichtungen! Schau's dir an.
    Vielleicht versteht ein Laserspezialist wie du etwas mehr davon!« Lennet ging hinüber in den Saal.
    Auf dem Schreibtisch, an dem Nikky arbeitete, waren sämtliche Papierstreifen aus den Fernschreibern fein säuberlich aufgeschichtet, daneben lag genauso

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