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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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hatten gerade ihre Gurte angeschnallt, als sie auch schon vom Boden abhoben.
    Das Flugzeug drehte nach Süden.
    Irgendwo, wo Lennet es am wenigsten erwartet hätte, setzte das Flugzeug zur Landung an.
    »Wir können doch unmöglich schon in der Sahara sein!« rief er überrascht.
    Madame Schasch zuckte belustigt mit den Schultern.
    »Wir befinden uns auf einem meiner Privatflugplätze in der Bretagne, den ich extra für größere Maschinen habe bauen lassen. Sie glauben doch nicht etwa, daß wir mit diesem lahmen Kuckuck hier bis in die Sahara fliegen!« Fünf Minuten später erhob sich eine vierstrahlige Maschine mit heulenden Triebwerken in die Luft.
    »Sie sehen", sagte Madame Schasch nicht ohne Stolz zu Lennet, »Sie haben es nicht mit Anfängern zu tun. Der BIDI verfügt auf allen Gebieten über die modernsten Mittel.«

War das Raumschiff bemannt?
    Bei ihrer Ankunft in Nordafrika waren die Mitglieder des BIDI in einen Hubschrauber umgestiegen, denn mit der Düsenmaschine hätten sie niemals mitten in der Wüste landen können.
    »Dort ist er!« rief der Pilot und wies auf die schwarzblauglänzende Kugel. Wegen des Lärms, den der Flügelpropeller verursachte, konnte zwar niemand diese Worte verstehen, aber seine Handbewegung war beredt genug.
    Alle schauten hinunter.
    Madame Schasch sah auf ihre Armbanduhr. Ihr Zwicker funkelte in der Sonne, als sie ihren Blick auf Nikky heftete, die neben ihr saß.
    »Was soll das heißen, meine Kleine?« Erstaunt weiteten sich Nikkys hübsche Augen.
    Mit ihrem gebogenen Fingernagel tippte Madame Schasch auf das Zifferblatt ihrer Uhr.
    »12 Uhr 12!« Die verschiedenen Piloten hatten die Flugzeiten vorbildlich eingehalten. Nicht so der Satellit. Nach Nikkys Berechnungen hätte er erst um 12 Uhr 36 landen dürfen! »Können Sie nicht mehr richtig zählen, oder was?« herrschte die Chefin des BIDI das junge Mädchen an. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich dabeisein wollte, wenn er landet.«
    Auch wenn Nikky nicht jedes einzelne Wort verstand, so ließ doch der wütende Ausdruck in Madame Schaschs faltigem Gesicht keinen Zweifel über deren Inhalt. Die junge Mathematikerin machte eine hilflose Handbewegung.
    »Wahrscheinlich haben sich die Windgeschwindigkeiten geändert...«
    Lennet las dem jungen Mädchen diesen Satz von den Lippen ab. Rein gefühlsmäßig glaubte er aus dieser ziemlich schwachen Verteidigung zu entnehmen, daß es in Wirklichkeit völlig ausgeschlossen war, daß sich Nikky in der Bestimmung der Landezeit geirrt hatte. Aber weshalb sagte sie das nicht? Da er auf diese Frage nicht sofort eine Antwort fand, beschloß er, später noch einmal in Ruhe darüber nachzudenken.
    Dabei wäre die Antwort so einfach gewesen.
    Madame Schasch war verstimmt. Sie tauschte mit Huc einen Blick, der nichts Gutes für die junge Mathematikerin verhieß.
    Der Helikopter landete in fünfzig Meter Entfernung von der großen Kugel, neben der ein riesiger Fallschirm lag.
    Nacheinander kletterten sie aus der Kanzel. Olivier wollte Madame Schasch beim Aussteigen behilflich sein, aber sie stieß ihn zurück.
    »Jean-Jacques, reichen Sie mir Ihre Hand!« Der Wüstenboden bestand hier nicht aus Sand, sondern aus verwittertem, spitzem Gestein.
    »Oh! Meine Absätze!« rief Madame Schasch und fiel Lennet in die Arme. Nicht gerade liebevoll stellte er sie wieder auf die Beine.
    »Wenn man in die Sahara fährt, dann zieht man auch keine hochhackigen Schuhe an! Am besten, Sie ziehen sie aus und gehen barfuß. Nein, ich habe noch eine bessere Idee: Huc wird Sie tragen.«
    Also nahm Huc die kleine, alte Dame in seine starken Arme und trug sie zu der schwarzen Kugel hinüber. Lennet hatte nun beide Hände frei, um sich um Nikky zu kümmern. Denn genau das hatte er bezweckt. Das junge Mädchen war so niedergeschlagen, daß sie sich nicht einmal wehrte. Onkelchen Olivier folgte den beiden. Hinter ihm gingen der Pilot und der Funker des Hubschraubers.
    Der Vostok 18 war eine Kugel mit einem Durchmesser von ungefähr zwei Metern. Die Steine, auf denen er gelandet war, hatte er beim Aufsetzen zermalmt. Es gab kein Anzeichen dafür, daß sich ein Mensch in seinem Innern befand.
    Alle standen etwas ratlos um den Satelliten herum. Zwei einander genau gegenüberliegende Stahlplatten unterschieden sich deutlich von der glatten Oberfläche.
    »Das dürften die Ein- und Ausstiegsklappen sein", vermutete Nikky.
    »Wie öffnet man die?« fragte Madame Schasch ungeduldig.
    »Von innen natürlich.«
    Die alte Dame

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