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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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hatte 'Herr Noël' erwidert, nachdem er eine große Rauchwolke vor sich hingeblasen hatte.
    »Ich fürchte, ich habe Sie nicht ganz richtig verstanden. Sie beabsichtigen Jean-Jacques in Ihre Dienste zu nehmen?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht. Mein Unternehmen braucht Männer und keine Muttersöhnchen, die durch Beziehungen vom Militärdienst befreit werden müssen.«
    »In diesem Fall verstehe ich nicht ganz, wo Sie in dieser Transaktion für sich einen Vorteil sehen. Oder wollen Sie mich lediglich verpflichten...?«
    »Nein, Herr Lissou. Ich möchte Sie zu überhaupt nichts verpflichten. Alles, was ich als Gegenleistung für unsere Bemühungen verlange, ist die Erlaubnis, fünf Jahre lang frei über die Identität Ihres Sohnes verfügen zu dürfen.«
    »Frei über die Identität meines Sohnes verfügen zu dürfen? Heißt das, daß beispielsweise einer Ihrer Agenten seine Mission unter dem Namen Jean-Jacques Lissou erfüllen kann?«
    »Ganz genau das meine ich.«
    »Und wenn mich jemand danach fragt, muß ich antworten, daß es sich um meinen Sohn handelt?«
    »Stimmt.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Der Gedanke, daß irgendein Unbekannter unter dem Deckmantel unseres hochangesehenen und ehrenhaften Namens einer zwielichtigen Beschäftigung nachgehen kann, will mir beim besten Willen nicht gefallen.«
    Achselzuckend war Laval aufgestanden.
    »Ich hätte die Beschäftigungen, denen sich Ihr Herr Sohn hingegeben hat, auch nicht gerade als ehrenhaft für Ihren hochangesehenen Namen bezeichnet. Unsere Meinungen scheinen in diesem Punkt etwas auseinanderzugehen. Guten Abend!« Jean-Jacques selber war dem Besucher nachgerannt. »Papa sagt, daß Sie eine schwierige Aufgabe für mich hätten. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas Schwieriges angepackt.
    Glauben Sie nicht, daß ich es wenigstens versuchen könnte?« Schweigend hatte Laval den Jungen gemustert. Für den nüchternen Geschmack des Hauptmanns war er zu gut angezogen, außerdem hatte er ein schwaches Kinn. Trotzdem, aufrichtig schien er zu sein.
    »Hör zu, mein Junge", hatte Laval begonnen, der sonst nie jemanden duzte. »Ich würde mich gerne deiner annehmen. Aber ich warne dich: Wenn ich mich um jemanden kümmere, dann meistens nicht auf die sanfte Tour.«
    Jean-Jacques hatte seinen Blick gesenkt. Schüchtern versuchte er dem Hauptmann in die Augen zu sehen. »Wenn es Ihnen recht ist, würde ich es gern einmal versuchen.«
    Eine halbe Stunde später hatte Laval Jean-Jacques' Personalausweis in der Tasche. Drei Wochen später schleppte der junge Lissou, ehemaliger Inbegriff der verwöhnten Jugend von Nantes, Büchsen mit Ölsardinen in den Supermarkt von Bobo-Dioulasso.
    Ein Jahr war vergangen.
    Erstaunlicherweise war bisher nichts unternommen worden, den Erpresser von damals aufzuspüren.
    Lediglich der junge Jean-Jacques Lissou war aus dem Verkehr gezogen worden.
    Der Staub auf den Gerichtsakten wurde immer dicker. Herr Lissou hatte die betrogenen Personen und Firmen entschädigt.
    Sein Sohn würde ihm das Geld ratenweise von seinem Gehalt zurückbezahlen, natürlich immer über »Herrn Noël". Der Erpresser gab kein Lebenszeichen von sich. Er wartete darauf, daß sein Opfer wieder auftauchte...

Ein Telefonanruf
    Lennet fügte dem Lebenslauf einen Brief bei, in dem er schrieb, daß er auf Wunsch auch noch ein Zeugnis des »Laser-Maser"-Labors vorweisen könnte. Dann klebte er den Umschlag zu, adressierte ihn und gab den Brief auf.
    Voller Ungeduld wartete er auf eine Antwort. Ja, wenn Herr Huchoir die Angelegenheit in die Hand genommen hätte... Aber wenn er, der Generaldirektor der Firma, sich auf einmal um die Einstellung von neuem Personal gekümmert hätte, wäre das seinen Mitarbeitern bestimmt aufgefallen. Und da der Personalchef nicht eingeweiht worden war, würde er Lennets Bewerbung wie jede x-beliebige Zuschrift eines jungen, arbeitssuchenden Physikers behandeln - und nicht wie die eines Geheimagenten, der in die Firma eingeschleust werden sollte, um dort eine Sondermission zu erfüllen.
    Zwei Tage nachdem Lennet den Brief abgeschickt hatte, wurde er in die Avenue Messine berufen. Im Personalbüro wurde er von einer reizenden, jungen Dame empfangen, die in einem hellen Raum zwischen zwei üppigen Grünpflanzen saß.
    »Werden Sie erwartet?« fragte sie freundlich lächelnd.
    »Ich bin vom Personalchef herbestellt.«
    Er reichte ihr sein Schreiben.
    »Wenn Sie sich einen kleinen Moment gedulden wollen, ich werde oben

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