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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Funk herbeordert worden. Der BIDI schien wirklich über Fachleute auf allen Gebieten zu verfügen.
    Wenn es ihnen jetzt noch gelang, den Vostok zu öffnen, dann würden sich bestimmt alle wie Raubvögel auf ihre Beute stürzen.
    Es hagelte nur so gute Vorschläge: »Man muß den Kosmonauten überreden...«
    »Er muß ausgeräuchert werden...«
    »Am besten, wir sprengen die Kapsel...«
    »Wir könnten es mit einer Säure versuchen...«
    »Ausgeschlossen", der italienische Metallfachmann schüttelte den Kopf, »wir wissen ja nicht einmal, um was für eine Legierung es sich handelt.«
    »Dann kann man das Ding vielleicht sprengen?«
    »Madame, das Raumschiff ist von einer Rakete in seine Umlaufbahn getragen worden. Sie können sich selbst ausrechnen, wie widerstandsfähig es also sein muß", sagte Nikky.
    Nun schaltete sich zum erstenmal auch Lennet ein: »Um die Kapsel zu sprengen, müßte man ein Loch in ihre Außenwand bohren. Wo sollte man sonst den Sprengstoff anbringen?«
    »Ich für mein Teil", erklärte Onkelchen Olivier, »würde es mit dem Schweißbrenner versuchen.«
    »Bei seinem Wiedereintritt in die Atmosphäre hat der Vostok wesentlich höhere Temperaturen ausgehalten, als Sie sie mit Ihrer Lötlampe je erzielen könnten", wehrte Nikky ab.
    Herausfordernd blickte Madame Schasch von einem zum ändern.
    »Doktor", wandte sie sich an den Engländer. »Haben Sie nichts vorzuschlagen?«
    »Sie könnten versuchen, den Kosmonauten zu bestechen.«
    »Glauben Sie, daß er darauf eingeht?«
    »Immerhin wäre es einen Versuch wert.«
    »Wer hat sonst noch Vorschläge?« Allgemeines Schweigen.
    Madame Schaschs Augen funkelten vor Zorn.
    »Es ist jetzt kurz vor zwei", erklärte sie. »Ich habe noch nichts zu Mittag gegessen. Strengen Sie Ihre Gehirne ein bißchen an, während ich eine Kleinigkeit esse und mir ein wenig Ruhe gönne. Sie haben bis fünf Uhr Zeit. Wenn Ihnen bis dahin nichts Brauchbares eingefallen ist, dann können Sie sich allesamt auf etwas gefaßt machen!« Die BIDI-Leute verstreuten sich.
    Madame Schasch setzte die drei Schweizer vor die Tür und ließ sich im Wohnraum des Funkwagens nieder. Huc servierte ihr ein Mittagessen, das ausschließlich aus Konserven bestand.
    Im Funk- und Fernsehraum machten sich die Schweizer über die restlichen Konservendosen her.
    Die beiden Piloten aßen in ihren Hubschraubern. Die übrigen Leute verteilten sich in die zwei Zelte.
    Die Hitze wurde unerträglich.
    »In dieser Hitze könnte man Spiegeleier braten", stöhnte Onkelchen Olivier.
    Er streckte sich in demselben Zelt aus wie Nikky. Sie stand auf und wollte hinausgehen. Am Eingang prallte sie mit Lennet zusammen.
    »Onkelchen Olivier", rief der aufgeregt. »Es dürfte Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein, daß schon wieder Fahrzeuge in Sicht sind.«
     
    Vier Jeeps kreisten das Lager ein 
    »Hm! Was? Wir erwarten aber niemanden mehr.«
    »Wirklich? Ich dachte, Sie erwarten noch vier Jeeps, von denen zwei mit Maschinengewehren ausgerüstet sind!«
    »Laß die blöden Witze!«
    »Na, kommen Sie doch, und überzeugen Sie sich!« Leise vor sich hinfluchend erhob sich Olivier und trat vors Zelt.

Kleiner Zwischenfall an der Grenze
    Die vier Jeeps kreisten das Lager ein und hielten.
    Marokkanische Soldaten sprangen heraus. In einer Entfernung von ungefähr fünfzig Metern bezogen sie entweder hinter größeren Steinen Stellung oder legten sich platt auf den Bauch.
    Ihr Anführer war ein junger Hauptmann, sonnengebräunt mit einem kleinen, schwarzen Schnurrbart. Begleitet von einem großen Europäer in Zivil schritt er langsam auf die Zelte zu. Der Europäer trug einen kleinen Filzhut auf dem Kopf, der sich in diesen Breiten ziemlich lächerlich ausnahm. Auf seiner Stirn standen dicke Schweißperlen. Onkelchen Olivier ging den beiden Männern entgegen. Lennet folgte ihm in einigem Abstand.
    Zu seiner größten Überraschung erkannte er in dem Zivilisten Kommissar Didier von der Spionage-Abwehr, mit dem er es im Laufe einer seiner früheren Missionen schon einmal zu tun gehabt hatte. Sollte er sich den Leuten zu erkennen geben und sie um Hilfe bitten? Oder war es besser, sich möglichst unauffällig im Hintergrund zu halten und eine günstige Gelegenheit abzuwarten, alle BIDI-Leute auf einmal zu schnappen? Lennet entschied sich für letzteres.
    »Guten Tag, Monsieur", grüßte der marokkanische Hauptmann höflich und blieb zehn Meter vor Onkelchen Olivier stehen. »Ich bin Hauptmann Mostefaï, Erkundungsoffizier von

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