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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Estienne vom Astronomischen Institut. Diese Männer haben mich gestern abend von zu Hause entführt. Sie drohten mir, mich umzubringen, wenn ich nicht bei ihnen bleibe. Bitte retten Sie mich.«
    Betroffen blickte sie der Kommissar an.
    »Nur ein einziger Schritt zu dem Mädchen, Kommissar", verkündete Olivier drohend, »und ich schieße Sie über den Haufen. Was Ihnen die junge Dame erzählt hat, stimmt haargenau. Ich habe sie entführt, ich halte sie gefangen und zwinge sie, für mich zu arbeiten. Und stellen Sie sich vor, ich habe sogar die Absicht, das auch weiterhin zu tun.«
    »Sie Unmensch!« Der Kommissar zitterte vor Wut. »Im Augenblick sind Sie der Stärkere. Doch hüten Sie sich vor dem Moment, da ich es wieder sein werde. Industriespionage erschwert durch Menschenraub...«
    »Haha!« lachte Olivier.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte: Haha!«
    »Bitte, Herr Kommissar, nehmen Sie mich doch mit", flehte ihn Nikky an.
    »Rühren Sie das Mädchen nicht an, Herr Kommissar, oder ich mache Ernst und durchlöchere Sie", warnte Olivier.
     
    » oder ich durchlöchere Sie!« 
    »Sie sehen selbst, Mademoiselle, mir sind die Hände gebunden", erklärte der Kommissar entschuldigend, »aber ich werde Hilfe holen. Die marokkanische Regierung hat bestimmt Verständnis für diese außergewöhnliche Situation. Ich bin überzeugt, daß sie sich bereit erklären wird, mit uns zusammenzuarbeiten. Verlassen Sie sich auf mich. Ich werde alles tun...«
    Nikkys Augen wurden hart.
    »Langsam beginne ich daran zu zweifeln", schrie sie enttäuscht. »Sie können gegen den BIDI genausowenig ausrichten wie ich. Aber tun Sie mir wenigstens den Gefallen und rufen Sie meine Mutter an. Sagen Sie ihr, daß ich gesund bin und bald nach Hause kommen werde... vielleicht...«
    »Gehen wir, Kommissar", Hauptmann Mostefaï wedelte ungeduldig mit der Hand. »Es tut mir unendlich leid, Mademoiselle, daß ich Ihnen nicht sofort den notwendigen Schutz anbieten kann. Aber sorgen Sie sich bitte nicht. In spätestens einer Woche wird Si Ali Mansour Benlamache seine Entscheidung getroffen haben. Dann werden wir Sie befreien können.«
    Hierauf entfernten sich die beiden Männer. Onkelchen Olivier bog sich vor Lachen.
    »Brav, meine Kleine, langsam scheinst du zu kapieren, daß du gegen den BIDI machtlos bist, ha? Eigentlich verdienen Sie ja eine gehörige Tracht Prügel. Doch ich glaube nicht, daß Sie noch einmal Gelegenheit haben werden, uns zu verpfeifen...«
    Aber Nikky hatte ihm gar nicht zugehört. Plötzlich lief sie wie eine Wilde hinter den beiden Männern her.
    »Einen Moment, warten Sie. Ich habe noch eine Frage.«
    Hauptmann und Kommissar blieben stehen, ohne sich umzudrehen. Sie schämten sich, das junge Mädchen in den Händen der Banditen zurücklassen zu müssen.
    »Sagen Sie, Herr Hauptmann, um wieviel Uhr sind die Truppen hier vorbeigekommen, nachdem sie die algerische Grenze überschritten hatten?« Der Hauptmann sah sie überrascht an. Dann überlegte er einen Moment, bevor er antwortete.
    »Gegen elf Uhr dreißig, würde ich sagen, Mademoiselle.«
    »War der russische Satellit da schon gelandet?«
    »Wir sind ein paar Kilometer weiter nördlich vorbeigezogen, Mademoiselle. Da konnten wir ihn nicht sehen.«
    »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr", ratlos schlug Nikky die Hände zusammen.
    »Was verstehen Sie nicht?« erkundigte sich der Hauptmann.
    »Ach nichts!« wehrte sie ab.
    Dann ging sie mit gesenktem Kopf langsam zum Zelt zurück, argwöhnisch verfolgt von Oliviers Blicken.
    Lennet, der die ganze Zeit über an den Funkwagen gelehnt gestanden hatte, war kein Wort entgangen. Einmal hätte er sich um ein Haar auf Olivier gestürzt. Er hatte einen günstigen Moment abgewartet. Doch war der junge SNIF-Agent Gott sei Dank vorsichtig genug gewesen, vorher um sich zu schauen.
    Zwischen den beiden Hubschraubern hatte er Hucs massige Gestalt entdeckt, mit einer Maschinenpistole in der Hand... Der BIDI überließ nichts dem Zufall.

Kriegsrat
    Gegen fünf Uhr hielten die BIDI-Leute erneut Kriegsrat im Zelt.
    Madame Schasch hatte sich ausgeruht. Sie war frisch gepudert und geschminkt. Herausfordernd sah sie ihre Untertanen an.
    »Also?« fragte sie spitz. »Ist jemandem von euch eingefallen, wie wir den Vostok 18 aufkriegen?« Sämtliche Fachleute und Piloten senkten den Blick. Es wurde mäuschenstill im Zelt. Endlich brach die Stimme des Metallfachmannes das Schweigen.
    »Mit Hilfe von Diamantbohrern wäre es selbstverständlich

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