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04 - Herzenspoker

04 - Herzenspoker

Titel: 04 - Herzenspoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Abends
und darüber, dass ich Sie ohne Anstandsdame empfangen habe, kein Wort
verlieren.«
    »Sie,
haben mein feierliches Wort darauf.«
    »Aber
ich kann mir. sowieso nicht vorstellen, dass die Sache geheim bleibt. Ganz
London wird morgen darüber reden.«
    »Man
wird begeistert eine scheinbar überaus interessante Theateraufführung bereden.
Aber man wird nicht glauben, dass die Schauspielerin, die auf der Bühne stand,
eine ehrbare Lady ist, die am Berkeley Square wohnt. Vermeiden Sie es eine
Woche lang, sich in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Danach wird jedermann
die Angelegenheit vergessen haben.«
    »Ich
habe keine gesellschaftlichen Verpflichtungen«, sagte Esther. »Ihr
außergewöhnlicher und überaus schätzenswerter Butler hat mir allerdings
vorgeschlagen, auch einmal an die Zukunft zu denken - an die Zukunft der
Kinder - und mich nach Freunden in der großen Welt umzusehen. Ich bin
keine Angehörige des Hochadels.«
    »Sie
gehören offenbar dem Landadel an. Aber Sie werden überall offene Türen finden -
wenn Sie die Sache nur richtig anpacken.«
    »Und
wie macht man es richtig?«
    »Ich
schlage vor, Sie geben ein Fest und fragen meinen Butler, wie man so etwas
macht. Ich habe den Eindruck, dass man ein Motto haben, die Räume dekorieren
und sich etwas einfallen lassen muss, was die Gesellschaft überrascht.«
    »Aber
ich kenne niemanden!«
    »Verschicken
Sie reichverzierte Einladungen.. Es gibt in London gar nicht so viele derartige
Veranstaltungen. Rainbird wird wissen, wen Sie einladen müssen.«
    »Sie
sind sehr freundlich.« Esther erhob sich zum Zeichen, dass der Besuch zu Ende
war.
    »Darf
ich Sie wieder einmal besuchen, Madam?« fragte Lord Guy.
    »Das
kann ich nicht erlauben«, sagte Esther ernsthaft. »Ich muss die Moral der
Kinder im Auge behalten. Ich fürchte, Sie sind ein Wüstling mit einem
ausschweifenden Lebenswandel.«
    »Wüstlinge
können sich bessern.«
    Esther
schüttelte den Kopf und wiederholte, ohne es zu wissen, das, was Rainbird
gesagt hatte. »Das kommt nur in Büchern vor, Mylord«, sagte sie traurig. »Nur in Büchern.«
    Lord
Guy schickte die Kutsche voraus und ging langsam zu Fuß nach Hause in die
Clarges Street. Er verfluchte sein Fest. Sollte er unter dem Skandal, den es
heraufbeschworen hatte, ewig zu leiden haben?
    Rainbird
wartete in der Halle auf ihn.
    »Guten
Abend, Mylord«, sagte er und nahm Lord Guy den Mantel ab. Er hatte scheinbar
vergessen, dass Manuel da war und schmollend in einer dunklen Ecke stand.
    »Guten
Abend, Rainbird. Ist Mr. Roger zu Hause?«
    »Er ist
noch nicht da.«
    »Gut.
Kommen Sie mit, Rainbird. Sie müssen so bald wie möglich wieder zum Berkeley
Square.«

Fünftes Kapitel

    Wieder einmal saß
Rainbird Miß Esther Jones gegenüber. Er erkundigte sich höflich, ob es ihr bei
Astley gefallen habe und war erstaunt, dass seine unschuldige Frage sie so
lebhaft erröten
    Rasch
wechselte er das Thema und fragte sie, welchen Dienst er ihr erweisen könne.
    »Ich
weiß nicht, was Ihnen Ihr Herr erzählt hat«, sagte Esther, »aber ich wünsche
Ihren Rat, weil ich mich in der Gesellschaft zeigen möchte.«
    »Ich
habe sorgfältig darüber nachgedacht", antwortete Rainbird, »denn Mylord
hat die Angelegenheit mir gegenüber erwähnt. Ich glaube, eine gute Idee wäre
ein Kinderfest. Es gibt am Berkeley Square zahlreiche Kinder, die der
Oberschicht angehören.«
    »Was
für eine wunderbare Idee!« rief Esther aus. Dann verließ sie der Mut wieder.
»Aber wie soll ich sie einladen? Ich bedaure sagen zu müssen, dass ich Peter
und Amy nicht erlaubt habe, mit anderen Kindern zu spielen.«
    »Dann muss
ich erst einmal den Boden bereiten«, sagte Rainbird. »Zu diesem Zweck muss ich
Ihnen zwei scheinbar unverschämte Fragen stellen.«
    »Nur
zu.«
    »Sind
Sie verlobt?«
    »Nein,
Mr. Rainbird.«
    Rainbird
lächelte vor Freude über das schmeichelhafte Wörtchen »Mr.« vor seinem Namen.
Die kleine Höflichkeit bedeutete ihm mehr als jedes noch so großzügige
Trinkgeld.
    »Und«,
fuhr er fort, »sind Sie finanziell gesichert?«
    »Sehr
sogar. Ich muss mich leider zu einer Sünde bekennen. Ich spekuliere an der
Börse, Man sagt in der City, dass mein Reichtum dem der Rothschilds Konkurrenz
macht.«
    »Darf
ich dann sagen, Miß Jones, dass Sie keinerlei Schwierigkeiten haben werden, die
Aufmerksamkeit der großen Welt auf sich zu ziehen, wenn diese erst darüber
Bescheid weiß.«
    »Denken
denn alle so kommerziell?«
    »Im
allgemeinen, ja. Mein Herr steht

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