Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 - Herzenspoker

04 - Herzenspoker

Titel: 04 - Herzenspoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
Vom Netzwerk:
Verwalter des Duke of Pelham über Sie beschwere.«
    »Vielen
Dank, Mylord«, sagte Joseph und zog ab.
    Lord
Guy wandte sich an den Butler. »Nun, Rainbird«, begann er.
    Er
brach ab. Rainbirds Gesicht zuckte, und seine Augen glitzerten vor Tränen.
    »Ach,
lachen Sie doch, wenn Sie wollen«, seufzte Lord Guy.
     Rainbird
begann zu lachen. Es begann mit einem dezenten Kichern und endete als
wieherndes Gelächter. Er konnte sich nicht mehr retten vor Lachen und hielt
sich die Seiten, während ihm die Tränen die Wangen herabliefen.
    Lord
Guy begann ebenfalls zu lachen. Er lachte, weil Rainbird Gelächter ansteckend
wirkte. Und plötzlich war die Welt verlockend und wundervoll, nur weil es da
eine unerbittliche Göttin Berkeley Square gab.

    Die Diener bekamen
von Joseph einen kurzen Bericht, was sich zugetragen hatte - allerdings
verschwieg Joseph, dass das Geschenk in Wirklichkeit für Lizzie bestimmt
gewesen war. Als Manuel hereingeschlüpft kam und sich zu ihnen gesellte, verstummte
die Unterhaltung. Sie fragten sich gerade, wie sie ihn wieder loswerden
könnten, als Rainbird hereinkam und zu Manuel sagte: »Hast du die Zeitung
gehabt?«
    »Wie
bitte? Ich verstehe nicht«, sagte Manuel.
    »Es
handelt sich um folgendes. Die Morning Post und die News werden täglich
gebracht. Wenn Seine Lordschaft sie gelesen hat, gibt er sie mir, damit ich sie
hier herunterbringen kann. Angus hat mir gesagt, dass ein Artikel mit der
Schere ausgeschnitten worden ist.«
    Manuel
zuckte die Achseln. »Seine Lordschaft, er wollte ihn aus irgendeinem Grund.«
    »Es war
nicht Seine Lordschaft. Ich habe ihn danach gefragt. Es war auch keiner von
uns, so dass nur du übrigbleibst.«
    »Ich
gehe«, sagte Manuel und verschwand.
    »Seltsam«,
sagte Rainbird. »Aber damit haben wir ihn wenigstens, los. Passt auf, was ich
euch erzählen muss!«
    Die
Diener lachten schallend darüber, wie Lady Debenham und ihre Gouvernante
beleidigt worden waren - mit Ausnahme von Lizzie, die immer noch gekränkt
war. Rainbird fand, dass es Josephs Sache sei, Lizzie zu erzählen, dass er die
Rose in Wirklichkeit für sie gekauft hatte, und so ließ er diesen Teil der
Geschichte ebenfalls weg .
    Dann
erzählte er ihnen von seinem Gespräch mit Miß Jones. Sie lachten und redeten
und machten Pläne. Joseph holte seine Mandoline hervor und begann ein lustiges
Lied darauf zu klimpern. Lord Guy und Mr. Roger, die gerade aus dem Haus
traten, blieben stehen, um der fröhlichen Weise, die aus dem Untergeschoß
drang, zu lauschen.
    »Ich
sage dir was, Tommy«, meinte Lord Guy, »die da unten leben ihr eigenes, ganz
anderes Leben.«

    Esther hatte den
Börsenmaklern, die in ihrem Auftrag Aktien und Anteile kauften und verkauften,
mitgeteilt, dass sie erst wieder arbeiten würde, wenn die Saison vorbei sei.
Bis vor kurzem hatte Geld für sie Sicherheit bedeutet. Nie wäre ihr der Gedanke
gekommen, es zu verschwenden. Aber jetzt, so ermahnte sie sich, war es um
Peters und Amys willen Zeit, etwas mehr Geld auszugeben.
    Zum
ersten Mal in ihrem Leben vermisste sie eine Freundin wirklich schmerzlich. Der
skandalöse Lebenswandel ihres Vaters hatte sie den jungen Damen in ihrer
Umgebung entfremdet, als sie ein junges Mädchen gewesen war. jetzt wünschte
sie, sie hätte jemanden, der ihr dabei half, die richtigen Kleider zu wählen.
    Doch
sie biß die Zähne zusammen, ließ die führende Londoner Schneiderin zum Berkeley
Square kommen und gab eine neue Garderobe in Auftrag. Sie bewarb sich um eine
Loge in der Oper, und bekam auch eine. Allerdings erfuhr sie nicht, dass sie
von dem gestrengen Ausschuss, der die Italienische Oper so exklusiv, wie Almack's
Gesellschaftsräume erhalten wollte, bestimmt eine Absage bekommen hätte, wenn
nicht Rainbird zur rechten Zeit
    den
rechten Klatsch verbreitet hätte.
    Esther
hatte zwar schon das hohe Alter von sechsundzwanzig, erreicht, trug das Haar
unter einer Haube und hatte sich mit" einem Leben als alte Jungfer
abgefunden, aber sie wußte, dass, sich die Gesellschaft mokieren würde, wenn
sie ohne Begleitung in der Oper erschiene. In ihrer Verzweiflung schickte sie
nach Rainbird, dem einzigen Menschen, den sie kannte, der ihr Problem
vielleicht lösen konnte.
    Zumindest
was die Kindergesellschaft betraf, ließ sich alles recht erfolgreich an. Die
Einladungen waren hinausgegangen, und alle hatten zugesagt.
    Während
Esther sich über ihr gesellschaftliches Debüt Gedanken machte, wurde Lord Guy
in seinen Plänen empfindlich, gestört. Eine

Weitere Kostenlose Bücher