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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Kit?“
    „Welch meisterliche Antwort!“, lobte er. „Nun ich ... ja, ich glaube an die Liebe.“
    „Wirklich?“, fragte Eleanor entzückt, wobei sie ihre Wange an seiner Hemdbrust rieb, die sich kühl und glatt anfühlte. „Wie reizend von Ihnen!“
    „Ich danke“, gab Kit zurück, ein Lachen unterdrückend. „Doch könnte es noch reizender sein, pflichteten Sie mir bei!“
    „Es gibt ja einiges, was für die Liebe spricht, Kit“, stimmte Eleanor verträumt zu, „was Marcus und Beth wie auch Charlotte und Justin sicher bestätigen können! Ist es auch unmodern, seinen Ehegespons zu lieben, muss es doch sehr angenehm sein ...“
    „Angenehm, sagen Sie?“, fragte Kit und streichelte ihre Wange mit seinen Lippen.
    „So könnte man es nennen! Aber ist das nicht ein etwas langweiliger Ausdruck dafür? So wie auch ... Freundschaft ...“
    Bei seiner Berührung durchlief Eleanor ein wohliger Schauer, doch gegen seine Worte protestierte sie gekränkt. „Ich halte Freundschaft keinesfalls für etwas Langweiliges, sondern etwas Wunderbares!“, hielt sie dagegen. „Was täte ich nur ohne Beth und Charlotte ...“
    „Und was täten Sie ohne mich?“, hakte ihr Gatte nach.
    „Ach, Sie ...“, murmelte sie und lächelte. „Mit Ihnen ist es etwas anderes ...“
    „Könnten Sie leicht auf mich verzichten?“, ließ er nicht nach.
    „Mit Ihnen ist es eben anders!“, gab sie entschieden zurück und spielte mit seinem Krawattentuch. „Sie sind wohl auf Komplimente aus?“
    „Womöglich“, antwortete Kit. „Doch scheint mir das ein aussichtsloses Unterfangen heute Abend!“
    Darauf schwieg Eleanor vorerst. Erfreut stellte sie fest, dass es ihr gelungen war, sein Tuch zu lösen. Ihr war so beschwingt, ja leichtsinnig zumute, dass sie ihr unfreiwilliges Abenteuer mit Mutters Medizin nicht bereuen mochte, wenn sie es auch keinesfalls zu wiederholen wünschte.
    „Ich weiß nicht, Kit“, sagte sie schließlich, wobei sie anmutig den Kopf schief legte.
    „Schließlich sind Sie ein umschwärmter Gentleman, und es schmeichelt mir, von anderen Damen um Ihre Gesellschaft beneidet zu werden. Auch sind Sie wirklich lieb zu mir und ...“
    „Und?“, forschte er nach.
    „... und ein vergleichsweise attraktiver Mann!“, setzte sie triumphierend hinzu. „Da sehen Sie, wie ich Ihnen schöntun kann!“
    „Alle Achtung.“ Lächelnd nickte er und strich leicht mit dem Finger über ihre Wange, worauf Eleanors Denkvermögen weitgehend auf der Strecke blieb. Nun schien ihr Körper das Regiment zu übernehmen, jedenfalls fand sie sich immer dichter an ihren Gatten geschmiegt vor ...
    Leider unterbrach die Ankunft in der Montague Street ihre Hochstimmung. Verblüfft stellte Eleanor fest, dass sie bereits vor dem Haus hielten, und ließ sich von Kit aus der Kutsche helfen. Die abendkühle Luft wirkte ernüchternd auf sie wie ein kaltes Bad, sodass sie taumelte und sich an seinem Arm festhielt.
    „Oh, verzeihen Sie!“, rief sie aus. „Nie wieder nehme ich Laudanum, mit oder ohne Absicht ...“
    „Eine weise Entscheidung“, pflichtete Kit ihr bei, hob sie auf die Arme und trug sie zur Eingangstür. „Halten Sie sich fest, ich bringe Sie nach oben.“
    Carrick stutzte ob des ungewöhnlichen Auftritts seiner Herrschaft, gewann aber schnell seine Beherrschung zurück, wohingegen Lucy nicht zu schweigen vermochte.
    „Oh Sir, oh Madam! Nein, wie romantisch!“, jauchzte sie, als sie dem Paar aus Eleanors Zimmertür entgegentrat, wo sie sich um das Feuer gekümmert hatte.
    „Mitnichten, Lucy!“, berichtigte ihre Herrin sie fröhlich und hob auf etwas altkluge Weise den Zeigefinger. „Ich bin nur etwas angeschlagen, was aber nicht am Alkohol liegt, sondern an Mamas Medizin!“
    „Gute Nacht!“, wünschte Kit der Zofe und trat mit seiner Gemahlin auf den Armen ins Zimmer. „Solltest du gebraucht werden, werde ich nach dir rufen.“ Damit machte er der verblüfften Lucy die Tür vor der Nase zu.

    Sanft legte er Eleanor, die sich der Situation nur zu gern ergab, auf das Bett nieder.
    Voll Wonne rekelte sie sich dort auf ihrem Lager und blinzelte zu ihrem Gatten empor, der neben ihr stand und im flackernden Schein des Kaminfeuers auf sie niedersah. Und während sie sich tiefer in die Kissen kuschelte, erkannte sie einen Atemzug lang heißes Begehren in seinen Augen, die gleich darauf jedoch wieder völlig ausdruckslos blickten.
    „Du meine Güte, es tut mir leid!“, kicherte sie leise. „Bin ich sehr unartig? Willst du

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