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04 - komplett

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Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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lassen?“
    „Ach, papperlapapp!“ Ihre Ladyschaft setzte sich plötzlich sehr energisch auf. „Ich habe mich in meinem ganzen Leben nicht besser gefühlt. Aber weißt du, meine Liebe, du hättest Carlton nicht vor den anderen Gentlemen ein Ultimatum stellen dürfen. Das ist immer ein großer Fehler. Unter den Umständen konnte er nicht nachgeben. Sein Stolz ließe es nicht zu.“
    „Aber ich möchte nicht, dass Vincent oder Jack sich duellieren. Und ich würde mich auch nicht besonders darüber freuen, sollte Major Saunders etwas zustoßen.“
    „Doch Vincent möchtest du noch heiraten, oder?“, fragte Lady Longbourne verwirrt.
    Und als Cassie nickte, fügte sie hinzu: „Dann weiß ich nicht, was getan werden kann, denn das Duell werden sie durchführen. Carlton kann sich unmöglich der Forderung entziehen.“
    „Oh nein! Ich muss sie aufhalten.“ Cassie sah ängstlich über die Schulter. „Warum müssen Männer nur solche Narren sein?“
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen“, bemerkte Lady Longbourne dazu nur mit einem kleinen Lächeln. „Sie werden wahrscheinlich Pistolen wählen und in die Luft schießen. Inzwischen kommen sie sich wahrscheinlich auch ganz albern vor, müssen aber die Regeln befolgen. Das verlangt ihre Ehre.“
    Cassie schüttelte den Kopf. „Es ist wirklich zu schlimm von ihnen. So viel Aufhebens um nichts, wenn sie selbst auch wissen, dass es nur ein Sturm im Wasserglas ist.“
    Lady Longbourne tätschelte Cassie jetzt ihrerseits die Hand. „Mach dir keine Sorgen, mein Kind. Komm jetzt, lass uns zurückgehen. Wir dürfen unsere Gäste nicht auf das Souper warten lassen.“

12. KAPITEL
    Geraume Zeit später saßen Jack und Vincent gemeinsam in der Bibliothek und taten sich an einer Flasche von Harrys sehr passablem Wein gütlich. Harry war wieder zum Ball zurückgekehrt, nachdem er bei dem Duell als Vincents Sekundant fungiert hatte.
    „Meine Lage ist nicht sehr angenehm“, sagte Vincent gerade. „Was, glaubst du, wird sie tun, Jack? Wird sie mich heiraten und mich dann auf Abstand halten, oder wird sie mich den Wölfen vorwerfen?“
    „Ich habe dich gewarnt.“ Jack nahm einen Schluck Wein. „Cassie ist ein Dickkopf.“
    Vincent lächelte, während er sich in seinem weichen Sessel zurücklehnte und behaglich die langen Beine ausstreckte. „Sie war wirklich sehr eindrucksvoll. Und sie hatte natürlich recht. Ich hätte nicht vor ihr so die Beherrschung verlieren sollen.
    Klüger wäre es gewesen, wenn ich Saunders mit nach draußen genommen und ihn dort ordentlich verprügelt hätte.“
    Jack nickte weise. „Viel klüger. Aber natürlich musstest du die Herausforderung annehmen. Immerhin hat er seinen Fehler eingesehen und in die Luft geschossen.
    George ist kein übler Kerl. Und danach hätte es wirklich von schlechten Manieren gezeugt, wenn du ihn erschossen hättest.“
    Vincent lachte leise. „Nein, danach konnte ich ihn nicht gut erschießen. Es wäre nie so weit gekommen, wäre er nicht so dumm gewesen, mich vor Cassie herauszufordern. Aber die Frage ist, was tue ich jetzt?“
    Nach kurzer Überlegung, meinte Jack: „Cassie könnte sich überreden lassen“, schlug er vor. „Wenn du ihr die komische Seite der Angelegenheit zeigen kannst, kommt sie vielleicht von ihrem hohen Ross herunter. Es war vor allem ihre Angst um uns, die sie so überreagieren ließ. Auf keinen Fall darfst du sie drängen. Fass sie besser mit dem Samthandschuh an, Vinnie.“
    „Vielleicht hast du recht“, meinte Vincent, doch ein übermütiges Lächeln erschien um seine Lippen. „Aber aus irgendeinem Grund liegt mir das nicht.“ Er nippte nachdenklich an seinem Wein. „Weißt du, ich finde, es wäre sehr amüsant herauszufinden, wie weit Cassie zu gehen bereit ist, um mir die Stirn zu bieten.“
    „Du bist ein tapferer Mann“, bemerkte Jack trocken. „Besser du als ich, kann ich da nur sagen.“

    Am nächsten Morgen erwachte Cassie mit dem Gefühl, kaum geschlafen zu haben.
    Und tatsächlich hatte sie sich unruhig hin und her geworfen, weil sie ständig an Vincent denken musste und die unüberlegten Dinge, die sie zu ihm gesagt hatte. Ihre Heftigkeit war unnötig gewesen. Wenn Vincent sie nun beim Wort genommen hätte? Womöglich war er inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass er nicht wünschte, eine so temperamentvolle Frau zu heiraten. Sie würde sich bei ihm entschuldigen müssen.
    „Verflixt noch mal“, murmelte sie vor sich hin, während sie aufstand und ans Fenster

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