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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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ihr immer, schick und perfekt fürs Büro gekleidet zu sein.
    Heute trug sie ein gepunktetes Seidenkleid von Forth & Towne, eine Armbanduhr von Anne Klein, Schnürsandalen aus Wildleder und eine abgespannte Miene.
    „Harter Tag?“
    „Harte Viertelstunde.“ Sie zeigte auf den Vorratsraum, auch als „Interviewraum A“ bekannt. „DEDs neuester Klient und eindeutig der anspruchsvollste.“
    Ich folgte ihrem Blick. „Hat er bar bezahlt?“
    „Ist das das Einzige, woran Sie denken?“ Auf mein Lächeln hin schüttelte sie den Kopf. „Natürlich ist das das Einzige, woran Sie denken.“ Sie überreichte mir diverse Rechnungen und Schecks, die sie mit einer Büroklammer zusammengefügt hatte. „Er hat bar bezahlt, so wie auch zwei weitere neue Klienten. Die anderen drei haben Schecks ausgestellt.“
    „Fünf Neulinge?“
    „Genau genommen sogar sechs. Sie haben heute Abend noch einen Termin mit einer“, sie tippte auf eine Taste ihres Computers, und der heutige Terminkalender erschien auf dem Monitor, „Mia van Horowitz. Hiesige Geschäftsinhaberin, die keine Zeit hat, sich ständig mit anderen Männern zu verabreden. Sie wollte unbedingt das Super-Deluxe-Paket, deshalb hab ich ihr einen Termin bei Ihnen gegeben.“ Sie drehte sich um und griff sich einen ganzen Stapel von Nachrichten. „Außerdem hat Ihre Mutter wegen diesem Wochenende angerufen; Nina Eins hat wegen diesem Wochenende angerufen, jemand namens Mr. Lowe hat wegen einer Privatangelegenheit angerufen, dann noch mal Ihre Mutter, und jemand namens Carmen hat angerufen, um einen Nachmittagstermin zu bestätigen.“ Sie hielt inne und warf einen Blick auf den Bildschirm. „Allerdings konnte ich sie in Ihrem Terminkalender nicht finden.“
    „Eigentlich ist sie auch keine offizielle Klientin. Ich bringe sie mit einem Freund zusammen, aus purer Herzensgüte.“ Ich würde Evie auf überhaupt gar keinen Fall in diesen Kampf um mein Leben hineinziehen, selbst wenn ich den plötzlichen Drang verspürt hätte, jemandem mein Herz auszuschütten und meine Angst zu teilen. Es bestand überhaupt kein Grund, diese Sache zu dramatisieren, wo doch alles gut werden würde.
    Carmen war perfekt. Vinnie und seine Mutter würden sie lieben. Sie würde ihn lieben (hoffentlich). Perfekt.
    Sie hob eine Augenbraue. „Seit wann verkuppeln Sie denn irgendwen kostenlos?“
    „Sie haben ja auch ein kostenloses Profil bekommen“, erwiderte ich.
    „Weil sich zu dieser Zeit nur eine einzige weitere Person in unserer Datenbank befand - nämlich Sie - und Sie jeden Eintrag brauchten, den Sie nur kriegen konnten.“
    Sie musterte mich kritisch. „Was ist wirklich los?“
    „Nichts.“ Ich würde nicht klein beigeben. Ganz egal, wie lange sie mich anstarrte. „Er ist ein Freund eines Freundes eines Freundes, und er ist einsam. Sie wissen doch, dass ich eine Schwäche für einsame Seelen habe.“
    „Sie haben aber auch eine Schwäche für Bares.“
    „Vielleicht hat er ja keins. Vielleicht hat er einen ganz mies bezahlten Job und hilft den Armen in einer Obdachlosenunterkunft oder so was und kann sich unsere Dienste nicht leisten. Vielleicht bin ich einfach nur mal großzügig, trotz meiner Affinität zu Geld.“
    „Und?“
    „Und was?“
    „Hat er tatsächlich einen mies bezahlten Job? Denn soviel ich weiß, scheffelt so ein Mafioso jede Menge Kohle.“
    „Er macht gerade harte Zeiten durch - Moment mal.
    Haben Sie gerade Mafioso gesagt?“
    Sie nickte. „Mafioso. Brutale, Spaghetti fressende Bulldogge, die Leute für Geld umbringt.“ Jetzt war ich es, die eine Augenbraue hochzog. Sie zuckte die Achseln. „Mein Dad hatte ein paar von denen für Spezialaufträge. Daddy war immer ziemlich sauer, wenn jemand bei seinen Investitionen mit falschen Karten spielte. Guido und Lou haben dem Betrüger dann einen kleinen Besuch abgestattet, und entweder kamen sie mit dem Geld zurück oder mit ein paar blutigen Fingern. Also, wieso ist dieser Kerl hinter Ihnen her? Was haben Sie angestellt?“
    „Nichts. Er hat mich bei Manhattans Most Wanted gesehen, und er braucht dringend ein Date für die Geburtstagfeier seiner Mutter, also ist der Job an mir hängen geblieben.“ Was, zum größten Teil, der Wahrheit entsprach. Bis auf ein paar Kleinigkeiten. Zum Beispiel, dass Vinnie das größte Arschloch in ganz Jersey war und bei reichen Blutsaugern schon mal gern den Zahnarzt spielte.
    „Sie könnten die Polizei anrufen und denen sagen, dass Sie bedroht werden. Dann haben die ein

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