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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Auge auf Sie.“
    „Die haben zu viel zu tun. Die können nicht sieben Tage die Woche rund um die Uhr auf mich aufpassen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Das würde Vinnie nur wütend machen, und ich hänge sehr an meinen Fingern.“ Ich hob den Kopf und nahm all meinen Mut zusammen.
    „Außerdem besteht überhaupt kein Grund, die Cops da jetzt mit reinzuziehen, weil ich schon längst jemanden für ihn gefunden habe.“
    „Carmen?“
    „Bingo.“ Ich nahm den Stapel mit meinen Nachrichten und der Post, den sie mir gegeben hatte, und richtete meine Aufmerksamkeit auf die geschlossene Tür von Raum A. „Dann schildern Sie mir mal die letzte Viertelstunde.“
    Sie trank einen großen Schluck von ihrem Latte, als müsste sie ihre Kräfte sammeln. „Sie kennen mich. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es für jeden einen Partner gibt. Abgesehen von meinem Mistkerl von Ex; der verdient es, mutterseelenallein in der Hölle zu schmoren. Aber sonst gibt es für jeden diesen einen, perfekten Partner - irgendwo da draußen.“
    Habe ich schon erwähnt, dass Evie und ich in einem früheren Leben eineiige Zwillinge waren?
    „Außer in diesem Fall“, fuhr sie fort. Sie nahm noch einen Schluck und rümpfte die Nase. „Dieser Typ ist anders.“
    „Unattraktiv?“
    „Widerlich.“ Sie reichte mir sein Profil. „Wissen Sie, was er unter ,Besondere Begabungen' angegeben hat? Die Nationalhymne furzen. Und er hat es nicht nur einfach dort hingeschrieben, er hat es tatsächlich demonstriert.
    Ich glaube, den Geruch kriegen wir da nie wieder raus.“
    „Immerhin ist er nicht schüchtern.“
    „Von wegen. Er hat mich schon acht Mal angemacht.
    Sehr bildlich. Mit Gesten und allem. Ich schwöre, wenn ich noch ein einziges Mal da reingehen muss, dann bekommt er ein paar ganz spezielle Gesten von mir zu sehen.“
    „Keine Angst, Lil ist da.“ Voll bewaffnet und bereit, die Singles dieser Welt vor dem kalten, düsteren, bodenlosen Abgrund der Einsamkeit zu retten. (Hatte ich schon erwähnt, dass ich mir einen dieser Energy-Drinks genehmigt habe, während ich im Starbucks anstand?) „Ich bin sicher, dass selbst DEDs Neuerwerbung irgendeine ausgleichende Eigenschaft besitzt, die ihn für das andere Geschlecht attraktiv erscheinen lässt.“
    Ich überflog die erste Seite.
    Lieblingsfilm? Saw I-IV. Lieblingsmusik? Alles von Marilyn Manson. Lieblingsschauspieler? Howard Stern.
    Lieblingshobby? Abspritzen.
    Okay, vielleicht auch nicht.
    Ich schüttelte den Kopf. „Na gut, dann hat er also ein paar Macken. Wenn er perfekt wäre, würde er uns ja auch nicht brauchen.“ Braves Mädchen. Es kam nur darauf an, stets zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Zumindest redete ich mir das die ganze Zeit über ein, seit ich an diesem Abend aus dem Bett gekrochen war, nach einem schlaflosen Tag voller Sorgen und Ängste wegen Vinnie und meinem möglicherweise kurz bevorstehenden Tod samt Zerstückelung.
    „Ich bin sicher, wir werden irgendwas finden“, fuhr ich fort. „Vielleicht kocht er gerne. Oder er liebt Tiere.“
    „Komisch, dass Sie das gerade erwähnen. Auf Seite drei finden Sie die überaus interessante Schilderung eines Dreiers mit einer Ente und einem Schwein. Genau“, fügte Evie hinzu, als ich das Gesicht verzog. „Wie gesagt: ein aussichtsloser Fall.“
    „Er muss doch zumindest eine ansprechende Eigenschaft haben.“
    „Ich war ja schon mit einer zufrieden, die aus ihm keinen Spitzenkandidat für Riker's Island macht.“ Ich auch.
    Ich wollte gerade zur zweiten Seite blättern, um zu sehen, was dort so zu finden wäre, als mein Blick an dem Namen hängen blieb, der oben auf das Blatt gekritzelt war.
    Earl Hubert Stanley.
    Den Namen kannte ich doch, und sofort fingen meine ohnehin schon hyperaktiven Gehirnzellen zu summen an. In Gedanken ging ich zurück zur vergangenen Nacht - und zur Kirche.
    „Der Hausmeister?“
    „Der ist Hausmeister?“ Evie schnappte sich das Profil und blätterte rasch zu dem Abschnitt mit den Angaben zur Person. „Na toll. Jetzt sind wir wirklich im Arsch.
    Kein Mensch in ganz Manhattan will ein Date mit einem geschmacklosen, asozialen, von Serienmördem besessenen, sexuell abartigen Hausmeister.“ Sie zuckte die Achseln. „Aber auf der anderen Seite trifft diese Beschreibung auch auf meine vier letzten Freunde zu, also, was weiß ich schon?“
    Ich durchsuchte das Profil nach irgendeiner Erwähnung einer geliebten, verflossenen Emmaline oder Dolly Parton oder von mir aus auch einem

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