Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
Vom Netzwerk:
„Denn wenn das der Fall ist, dann kannst du Stacey und Clinton auf der Stelle zurück ins Studio fahren, denn auf ihre Hilfe kann ich nun wirklich verzichten. Die können sich ihren Gratis-Einkaufsbummel sonst wohin stecken und irgendeine komplett ahnungslose Frau damit beglücken, die einen Hosenanzug aus Polyester und ausgelatschte Clogs trägt... „
    Augenblick mal. Was erzählte ich da eigentlich? Soeben waren die Wörter Einkaufsbummel und gratis im selben Satz gefallen.
    „Ich hab Clogs“, stieß ich rasch hervor, nachdem ich in Gedanken kurz überschlagen hatte, wie viele Gürtel und Schuhe und fabelhafte Handtaschen ich mir mit geschenkten fünftausend Mäusen leisten könnte.
    „Vintage aus den Siebzigern. Groß, unförmig, weiß“, gab ich zu. „Einfach grauenhaft. Ich hätte sie schon vor Jahren wegwerfen sollen.“
    Zwei Herzschläge lang zerrte ein Grinsen an seinen Mundwinkeln, bevor sich seine Miene noch weiter verfinsterte. „Das hier hat nichts mit Clogs zu tun.“
    Seine Hände schlossen sich um meine Schultern: Seine Finger waren kräftig und fest und unwiderstehlich.
    „Hör endlich auf, Zeit zu schinden, und nenn mir deinen Namen.“
    „Gräfin Lilliana Arrabella Guinevere du Marchette“, sprudelte es aus mir heraus.
    Er wirkte kein Stück erleichtert. (Nicht, dass ich ihm das übel nehmen konnte. Es auszusprechen war schon schlimm genug. Es zu hören musste wohl genauso schmerzhaft sein.)
    Er zog die Augenbrauen zusammen. „Lieblingsfarbe?“
    „Pink.“
    „Lieblingsblutgruppe?“ „0 positiv.“
    „Beruf?“„Partnervermittlerin.“
    „Lieblingsbeschäftigung?“„Einkaufen.“
    „Falsch.“
    „Wie bitte?“
    „Du redest gerne“, verkündete er triumphierend.
    „Sicher, aber lange nicht so gerne, wie ich Geld ausgebe.
    Oder Kreditkarten über die Ladentheke schiebe. Oder Geschenkgutscheine.“ Was er nur zu gut wusste, nachdem er erst vor ein paar Monaten einer Flüchtigen (mir), die wegen Mordes gesucht wurde, in seiner Wohnung Unterschlupf gewährt hatte.
    „Heimatstadt?“, fragte er hartnäckig.
    „Eine kleine, aber unglaublich reiche Stadt im Süden Frankreichs.“
    „Erster Biss?“
    „Der Sohn eines Bauern da in der Gegend. Pierre. Er hatte ein Wahnsinnssixpack.“ „Größte Schwäche?“
    „Lipgloss von MAC und Brad Pitt.“ Und du. Dieser Gedanke drängte sich blitzartig in meinen Kopf, noch bevor ich ihn aufhalten konnte, und, war ja klar, sofort wurde Tys Blick noch intensiver. Als war ich in High Definition rübergekommen.
    Zu dumm.
    Auch wenn wir unsere sexuelle Beziehung in beiderseitigem Einverständnis aufgegeben hatten, wir waren doch immer noch gedanklich miteinander verbunden, nachdem wir sowohl Sex gehabt als auch das Blut des jeweils anderen getrunken hatten (nicht zur selben Zeit, sonst würde ich sogar noch mehr auf ihn abfahren, als ich es ohnehin schon tat).
    Da ich nie gelernt hatte, eine Mauer um meine Gedanken zu errichten (sowie er mich aus seinen Gedanken ausschloss), las er wie in einem offenen Buch in mir. Während ich nicht mal einen Pieps von ihm hörte, wenn er es nicht wollte. „Du stehst immer noch auf mich, wie?“ Wie zum Beispiel in diesem Augenblick.
    „Stand“, entgegnete ich, wobei ich seinem Blick auswich.
    „Das nennt man Vergangenheit.“ Ich schüttelte den Kopf und sprach eilig weiter. „Was sollte denn diese Ausfragerei?“
    „Ich hab heute zufällig Ash getroffen, und er hat erwähnt, dass du mitten in eine seiner Aktionen drüben bei St. Michaels hineingeraten bist. Irgendwas von wegen einem bösartigen Dämon, der während eines Exorzismus zu entkommen versuchte. Du hättest ihn aufgehalten.“ „Und?“
    „Wir reden hier von einem Dämon. Direkt aus den Eingeweiden der Hölle.“
    Jetzt machte es endlich klick bei mir. „Das erklärt alles.
    Ich glaube, so was Widerliches habe ich nicht mehr gerochen, seit Killer einen von Mrs. Janskes Goldfischen geklaut und im Wäschekorb versteckt hat.“ Ich schüttelte den Kopf. „Aber ich kapier immer noch nicht, warum du dieses Verhör mit mir veranstaltest.“
    „Der Dämon ist entkommen. Eben waren sie noch dabei, ihn zu exorzieren und in die Hölle zurückzuschicken, und im nächsten Moment war er verschwunden.“
    „Und?“ Ich hob eine Augenbraue.
    „Die einzige Möglichkeit, wie ein Dämon aus einem Körper fliehen kann, ist, einen anderen in Besitz zu nehmen. Nachdem er mit dir in direkten Kontakt getreten ist, ist es durchaus möglich, dass er den

Weitere Kostenlose Bücher