04 - Lebe lieber untot
Lungenentzündungen zu vermeiden.
Ich weiß, ich weiß.
Wenn er jetzt noch anfing, über die Mets zu reden, würde ich mich so was von in den nächsten Regenschirm stürzen.
„Was hältst du denn in letzter Zeit von den Giants?“
Jetzt reichte es. Ich sprang auf die Füße. Mein Blick suchte den Raum fieberhaft nach einer länglichen, spitzen Fluchtmöglichkeit ab.
„Es ist immer noch nicht vorbei, oder?“ Er stand ebenfalls auf und starrte auf die Tür. „Oder hast du die.
Trillerpfeife gehört?“ Schön wärs.
Mein Blick fiel auf das Poolzubehör, das eine ganze Wand bedeckte. In der entgegengesetzten Ecke stand ein Stapel zusätzlicher Gartenstühle. Das Häuschen war mit allem Möglichen vollgestopft, von den Liegen, auf denen wir saßen, bis hin zu einem Minikühlschrank, Luftmatratzen, einer schwimmenden Bar, diversen Volleybällen und sogar einem Netz. Aber nicht eine Schirmspitze war weit und breit zu sehen.
„Hör mal.“ Ich gab die selbstzerstörerischen Gedanken auf und startete Plan B - mein Herz ausschütten. „Ich weiß ja, dass ich diesem Date zugestimmt habe, aber das hab ich doch nur getan, weil meine Mutter Jack und Mandy die Hölle heiß macht, und ich wollte sie ablenken, damit sie ihre Flitterwochen wenigstens in Ruhe beenden können. Nicht, dass ich dich nicht mag.
Das tue ich. Du bist ein toller Vampir.“ Der perfekte Vampir, erinnerte mich eine leise Stimme. „Aber ich sehe einfach keine Zukunft für uns beide, es sei denn - als gute Freunde.“
Er schwieg die ganze Zeit. „Du kannst einfach nicht vergessen, wie ich in, Strumpfhosen rumgelaufen bin, was?“, fragte er schließlich. Seine grünen Augen funkelten auf mich herab.
Vor meinem inneren Auge erschien ein Bild, und mein Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Die waren eigentlich ganz niedlich.“
„Hä?“
Ja, hä? „Nicht, dass sie damals nicht ganz schön schrecklich gewesen wären. Aber jetzt im Nachhinein kommen sie mir gar nicht mehr so furchtbar vor.
Jedenfalls nicht im Vergleich zu den Murmeln.“
Erinnerungen prasselten auf mich ein. „Ich werde nie vergessen, wie du mit Jean Michel Gustave um den Rekord gekämpft hast. Er schaffte vier in jedem Nasenloch.“
„Während mir eindrucksvolle fünf gelangen.“ Er schüttelte den Kopf. „Was zum Teufel hab ich mir dabei nur gedacht?“
„Du hast gar nicht gedacht, du warst sieben.“
Er grinste - ein Aufblitzen strahlend weißer Zähne im Dämmerlicht. „Ich hab schrecklichen Ärger bekommen, als meine Mutter das rausgefunden hat. Ich musste zwei ganze Monate die Ställe ausmisten.“
„Kein Wunder, dass du damals so komisch gerochen hast.“
Nicht, dass er in diesem Augenblick etwa komisch roch.
Der schwache Duft eines kostspieligen Duftwässerchens und der Geruch nach purer Männlichkeit reizten meine Sinne, und ich erwischte mich dabei, wie ich tief einatmete.
„Weißt du noch, wie du mich mit dieser Spinne geärgert hast?“, fragte ich hastig, plötzlich darauf bedacht, mich an alle Gründe zu erinnern, aus denen ich Remy Tremaine nicht mochte. „Und dann hast du versucht, dieses Stinktier anzuzünden, und ich habe damit gedroht, es deiner maman zu verraten, und damit war dann endgültig Krieg zwischen uns.“
„Aah, meine pyromanische Phase. Die folgte der Murmelphase. Der wiederum die Lasst-uns-doch-ein-paar-unschuldige-Dorfbewohner-foltern-Phase folgte.“
„Du hast nie irgendwelche unschuldigen Dorfbewohner gefoltert. Oder?“ Ich flehte um ein dickes, fettes Ja.
Hauptsache, die Hitze, die meine bloße Haut gerade überflog, würde davon gelöscht.
„Ich würde vielleicht nicht so weit gehen, es Folter zu nennen. Ich hab sie wohl eher genervt. Ich stahl Hühner und versteckte Eier, und einmal habe ich sogar Madame Giselles hölzerne Zähne gestohlen.“
„Ist nicht wahr!“
„Oh doch.“ Er schüttelte den Kopf. „Sie war so sauer, dass sie mich eine halbe Meile weit mit dem Besen gejagt hat. Wer hätte gedacht, dass die alte Frau noch so schnell rennen könnte? Das war natürlich alles nichts im Vergleich zu dem Stinktier. Ich bin nur auf zwei Schritte an das Vieh herangekommen, bevor es mich vollspritzte.
Seitdem hab ich nie wieder was in Brand gesteckt.“
Da hätte ich ihm widersprechen können. Wie er so dastand, mit seinen leuchtend grünen Augen auf mich herabblickte, fühlte ich eine Art Funke in meiner Magengegend, gefolgt von einer Hitzewelle. Hunger. Offensichtlich. Die Jagd dauerte jetzt schon eine
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