Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
Vom Netzwerk:
Und du“, ihre Augen funkelten, „Remy.“ Ihre glänzenden Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln. „Ist das nicht genial?“
    „Ich... „ Mir blieben die Worte im Halse stecken; sie kamen einfach nicht an dem Kloß vorbei, der sich dort soeben festgesetzt hatte.
    „Denk doch nur“, fuhr sie fort. „Du musst gar nicht erst warten, bis die Jagd vorbei ist, um etwas Zeit mit ihm zu verbringen. Ihr könnt gleich damit anfangen.“
    Na toll.
    „Schöner Abend“, bemerkte Remy eine halbe Stunde später.
    Wir saßen - genauer gesagt, versteckten uns - im Poolhaus und warteten darauf, dass die Trillerpfeife ertönte. Was bedeutete, dass wir besagte Nacht gar nicht aus erster Hand in Augenschein nehmen konnten.
    Nicht, dass das eine Rolle gespielt hätte.
    Ich wusste, dass er nur Konversation machen wollte, um die peinliche Stille zu überbrücken, die uns einhüllte.
    „Ein richtig schöner Abend“, stimmte ich zu.
    „Ein richtig, richtig schöner Abend.“ Er trug ein dunkelgraues langärmliges Henley-Hemd, das sich an seine breiten Schultern und seine muskulöse Brust schmiegte. Eine verwaschene Jeans betonte seine langen Beine. Er hatte kurzes Haar in der Farbe von Whiskey, mit weißgoldenen Strähnchen, und die grünsten Augen, die ich je gesehen hatte.
    Als wir noch Kinder waren, hatte ich ihn immer um seine Haare beneidet, die so wirkten, als ob sie von der Sonne geküsst worden wären. Und dann hatte er mir eine Spinne ins Kleid gesteckt, und ich hatte mir von ganzem - untotem - Herzen gewünscht, dass sich die Erde auftun und ihn verschlucken würde. Entweder das oder es sollte ihn ein Blitz treffen, oder er sollte von Vampirjägern gepfählt oder von französischen Extremisten auf die Guillotine gezerrt werden.
    Er war eine richtige Nervensäge gewesen.
    „Das Wetter ist wirklich wunderbar“, sagte er.
    „Wirklich toll.“ Ich strengte meine Supervampirohren an, horchte auf irgendein Zeichen, dass diese Pein bald ein Ende nehmen würde.
    Wie lange würden Max und seine Internet-Tussi (das Beute-Pärchen dieses lauschigen Abends) der Vampirmeute wohl entkommen können? Es war so: Die Beute machte sich mit einer vollen Minute Vorsprung auf den Weg. Derjenige, der sie zuerst einholte und ihr nahe genug kam, um in die Trillerpfeife zu blasen, die sie um den Hals trug, hatte gewonnen. Nachdem Max Delicious Delilah (ich schwöre, dass ich mir das nicht ausgedacht habe) an der Backe kleben hatte, würde er nicht mal halb so schnell sein wie sonst. Also ein leichtes Ziel.
    Wenn mein Vater auch nicht mehr der Jäger sein mochte, der er einst gewesen war (nicht, dass er das je zugeben würde), stand ihm diesmal meine Mom hilfreich zur Seite. Sie konnte jedem in den Arsch treten.
    Wenn besagter Arsch allerdings zur ältesten und geliebtesten Frucht ihres Schoßes gehörte (ihre Worte, nicht meine), sah die Sache schon anders aus. Gar nicht davon zu reden, dass diese ganze Sache mit den Pärchen einzig und allein dazu dienen sollte, Remy und mir ein wenig Zeit - Sie haben es sicherlich schon erraten - in trauter Zweisamkeit zu verschaffen.
    Also tat meine Mutter zweifellos ihr Bestes, um Zeit zu schinden.
    Dann blieben nur noch Nina und Rob. Die Besten der Besten. Rob hatte schon zigmal gewonnen und Nina, also, wenn sie dieser albernen Trillerpfeife mit derselben Hartnäckigkeit hinterherjagte, mit der sie Jagd auf ein Original von Fendi machte, dann würden wir in null Komma nichts hier raus sein.
    Es sei denn, Nina und Rob waren gar nicht ernsthaft auf der Jagd.
    Sicher, beide waren blutrünstig und extrem schlau. Aber gleichzeitig waren sie auch so geil wie zwei Werwölfe bei Vollmond.

15

    Bei meinem Pech waren sie sicher gerade oben und trieben es wie die Karnickel.
    Meine Ohren juckten, und tatsächlich - ich hörte das unverkennbare Quietschen von Bettfedern, gefolgt von Ninas schriller Stimme: „Wo ist denn mein kleiner Vampir?“
    „Ich hab gehört, es soll dieses Wochenende regnen.“
    Remys tiefe Stimme brachte mich ins Poolhaus zurück, und da war auch gleich wieder die Anspannung zwischen uns.
    „So ein Mist.“
    „Aber das muss ja nicht unbedingt stimmen. Diese Typen von Channel 5 irren sich ja ständig.“ „Und wie die sich irren.“
    Die Minuten verflossen, und Remy redete weiter über das Wetter. Und unzuverlässige Meteorologen. Und dass das Fairfield Police Department von seinen Mitarbeitern verlangte, Regenumhänge zu tragen, wenn sie auf der Straße unterwegs waren, um

Weitere Kostenlose Bücher