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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Solitär mal ein paar Runden Bridge spielen wollen.“
    „Ich hab noch nie Bridge gespielt. Einmal hab ich Strip-Poker gespielt, aber damals hatte ich schlimmen Fußpilz. Als ich dran war und meine Schuhe abstreifte, war das Zimmer im Nu wie leer gefegt.“
    „Beim Bridge können Sie die Schuhe anlassen.“
    „Na gut.“ Er grinste und steckte die Karte in die Tasche.
    Ich hinterließ Ernest ein Lächeln, noch eine Karte für den jungen Mann von 1B und ein mentales Vergiss Italien und komm tödlich drüber hinweg. Es gibt wenigstens ein Dutzend Frauen ia draußen, die liebend gern mit Ihnen Karten spielen würden. Und vielleicht sogar ein paar, denen der Fußpilz nichts ausmalen würde.
    Hey, schließlich gibt es solche und solche.
    Ich verließ das Gebäude und stieg auf den Beifahrersitz des schwarzen Cadillac, der mit laufendem Motor am Straßenrand stand.
    Vinnie lag zusammengesunken über dem Lenker, den Mund weit geöffnet, die Nasenlöcher gebläht. Ein lautes Schnarchen übertönte den alten Van-Morrison-Song, der gerade im Radio gespielt wurde.
    Ich legte eine Fingerspitze unter sein Kinn und klappte seinen Mund zu. Das Schnarchen verwandelte sich in ein ersticktes schnaufen. Ich schnallte mich an und dachte ganze fünf Sekunden über meine Optionen nach - ich hatte bloß eine einzige -, bevor ich mein Handy hervorzog.
    Ash ging beim zweiten Klingeln dran.
    Ja?“
    „Hier ist Lil.“
    „Das wusste ich schon.“
    „Mir geht's gut, und wie geht's dir?“ Ich schüttelte den Kopf. ,Hast du noch nie was von Umgangsformen am Telefon gehört?“
    „Hast du mich angerufen, um meine Manieren zu überprüfen, oder ist irgendwas los?“
    „Naja, du scheinst doch anzunehmen, dass dieser Dämon in meinem Büro war“ - oder ist - „und da dachte ich, es könnte nichts schaden, wenn ich ein bisschen besser über ihn Bescheid wüsste. Nur damit ich weiß, womit ich's zu tun habe, sollte er zufällig noch mal auftauchen.“ „Was willst du wissen?“
    „Nur so das Übliche. Lieblingsfarbe. Lieblingsessen.
    Wohin er wohl ginge, wenn er in eine unschuldige Frau gefahren wäre, die auf CSI steht.“ Na gut, das war wohl doch ein bisschen zu detailliert. „Nicht, dass das der Fall wäre“, beeilte ich mich also zu versichern. „Ich meine das rein hypothetisch. Wenn das also der Fall wäre und er mal ein Weilchen ausgehen und sich die Beine vertreten wollte, wohin genau würde er gehen, und was würde er tun?“
    „Er würde an den Ort gehen, wo er für gewöhnlich rumhängt.“ „Bezieht sich das jetzt auf den Besessenen oder den Besitzer?“ „Den Dämon. Er wird einen ihm vertrauten Ort aufsuchen und seinem gewohnten Modus Operandi folgen.“ „Und was ist sein Modus Operandi?“
    „Er liebt es, junge Frauen zwischen zwanzig und fünfunddreißig zu verstümmeln und zu foltern.“
    Mir blieb das Herz stehen. „Du machst Witze, oder?“
    „Wohl kaum. Dieser spezielle Dämon war früher mal - in den Siebzigern - ein Serienmörder. Er hatte einen Zusammenstoß mit den Cops, sie haben gewonnen, und er bekam eine Kugel in den Kopf. Sein Körper wanderte zwei Meter tief unter die Erde und sein Geist auf direktem Weg in die Hölle, wo er dem dortigen Boss die letzten Jahrzehnte zu Diensten war. Vor ein paar Wochen ist er dann geflohen, und seitdem bin ich ihm auf den Fersen.“
    „Aber er hat doch seit seiner Flucht niemanden umgebracht, oder doch?“
    „Und ob. Sobald er sich in einem neuen Körper niedergelassen hatte - er hat ungefähr eine Woche gebraucht, um den Geist dieses armen Kerls zu überwältigen -, hat er eine Frau aus Long Island und zwei Mädchen aus Jersey aufgeschlitzt.“
    „Dann könnte er sich also in Long Island oder Jersey aufhalten?“ Das war zwar nicht so präzise, wie ich es mir gewünscht hätte, aber zumindest engte es die Suche schon mal ein.
    „Alle drei Leichen wurden in der Innenstadt aufgefunden. Wir wissen von früheren Taten, dass er seine Morde am liebsten in unmittelbarer Nähe des Ortes, wo er sich seine Opfer besorgt, begeht.“
    „Und das ist wo?“
    „Die beiden Mädchen aus Jersey haben beide denselben Club in Manhattan besucht. Dort hat er sie wohl getroffen. Die Frau aus Long Island hat er in einer Bar gleich um die Ecke aufgegabelt. Beides liegt in der Nähe des Times Square, also haben wir sämtliche Clubs und Bars in dieser Gegend auf der Suche nach einer Spur von ihm abgegrast - ein Gefühl, ein Geruch, irgendetwas . Bis jetzt haben wir noch rein gar nichts.

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