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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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nicht erzählt.“
    „Mir was erzählt?“ Rotschopf wirkte verwirrt.
    „Wer wir sind.“
    Rotschopfs Blick heftete sich an Evie. „Worüber redet sie da eigentlich?“
    Ich strahlte. „Wir sind von der Gesellschaft für die Erhaltung heterosexueller Beziehungen, kurz GEHB. Ich bin die Leiterin der Abteilung Anwerbung.“ Ich wandte mich Evie zu.
    „Und das hier ist unsere Präsidentin.“
    „Ja klar.“ Rotschopf drehte mir den Rücken zu und konzentrierte sich wieder ganz und gar auf Evie.
    So viel zu meinem Auftritt als übereifrige Extremistin.
    Meine Finger waren nur. noch wenige Zentimeter von Evie entfernt und wollten sich gerade um ihren Oberarm schließen, als ich durch das Bumm Bumm Bumm der Musik hindurch Vinnies Stimme hörte.
    „Jetzt schnapp dir die Scheißlesbe endlich, und dann nichts wie weg hier.“
    Mit einem Mal schien der ganze Betrieb eine kollektive Pause einzulegen. Köpfe wandten sich um. Körper erstarrten.
    Einen Herzschlag später begleitete ein Mammut von einer Frau namens Bertha uns drei zum Ausgang. Mich hielt sie mit der einen Hand gepackt, Evie mit der anderen, und Vinnie trieb sie vor sich her. Ich behielt die ganze Zeit nur meine Freundin im Auge und betete, dass ihr Kopf nicht auf einmal anfing zu rotieren.
    Ihre Augen funkelten wütend, aber zugleich war deutlich eine Erleichterung in ihnen zu erkennen. Evie kämpfte dagegen an. Braves Mädchen.
    „Ich geh ja schon, ich geh ja schon“, brummelte Vinnie, während Bertha uns weiterdrängte. „Mach dir mal nicht gleich in die Boxershorts.“
    Noch ein paar Schritte - und die Tür öffnete sich. Bertha schob uns auf die Straße hinaus.
    „Heterosexuelle Arschlöcher“, murmelte sie. Die Tür wurde zugeknallt, und ich wandte mich wieder Evie zu, während Vinnie den Wagen holen ging.
    „Wir können es auf die harte oder die weiche Tour machen, ganz wie du willst, aber du wirst mich auf jeden Fall begleiten.“
    Evies Augen verdunkelten sich zu einem bösartigen Schwarz. „Ich werde dich in winzig kleine Stückchen schneiden und dich dazu bringen, um Gnade zu winseln.“ Die tiefe, unheimliche Stimme, die aus Evies Mund ertönte, passte so ganz und gar nicht zu meiner Assistentin, dass ich einfach nicht anders konnte.
    Ich musste grinsen, und sie blickte mich finster an. „Tut mir leid, aber es ist echt schwer, dich ernst zu nehmen, solange du Lipgloss und einen Zehenring trägst.“
    „Halts Maul, Miststück.“
    „Aber, aber.“ Ich streckte die Hand nach ihr aus. „Redet man denn so mit seiner Chefin?“
    „Lass mich los“, Schleimi wehrte sich, „oder ich reiß dich in Stücke.“
    „Sieht ganz danach aus, als ob hier jemand Probleme mit der Bewältigung seiner Aggressionen hätte.“ Ich verstärkte meinen Griff um ihre Oberarme und begann schon damit, sie um das Gebäude herumzuzerren.
    „Lass mich los.“
    „Nein.“
    „Wichser.“
    „Wenn du meinst, es nützt irgendwas, mich zu beschimpfen, vergiss es. Ich hab schon wesentlich Schlimmeres zu hören bekommen. Nur mal ein Beispiel - der Ausverkauf nach Geschäftsschluss bei Barneys letzte Woche. Stell dir einfach mal Folgendes vor: der letzte pinkfarbene Seidenschal, ein halbes Dutzend geifernde Frauen und meine Wenigkeit.“
    „Drecksau.“
    „Ich hör dir gar nicht zu-hu.“ „Fotze.“
    „Ist das schon das Beste, was du draufhast?“ „Wo hast du denn diesen Rock her?“ Der Dämon spuckte die orte förmlich aus. „Von Walmart?“
    Okay, jetzt war ich sauer.
    Ich bückte mich, stemmte meine Schulter gegen Evies Körpermitte und warf sie mir über. Sie trommelte mir auf den Rücken, und ich umklammerte ihre Beine noch ein wenig fester. Scheinwerferlicht leuchtete grell über die Mauern des Gebäudes, als der schwarze Cadillac am Ende der Straße auftauchte.
    Vinnie stieg aus und öffnete den Kofferraum, als wir näher kamen.
    Ich warf einen Blick auf den Berg aus Tierfell und schüttelte den Kopf.
    Er zuckte mit den Schultern. „Was?“
    „Meinen Sie nicht, dass es da drin ein bisschen eng werden wird?“
    „Wollen Sie mich verarschen? Diese Caddies haben riesige Kofferräume. Ich hab hier mal zwei Werwölfe, einen gewandelten Vampir, eine Fee und zwei Werschweine reingepackt und hatte sogar noch Platz übrig.“
    „Das muss Sie ja wohl mächtig stolz gemacht haben.“
    Oh Mann. Ich schleppte Evie zum Rücksitz und schob sie in den Wagen. „Könnten Sie jetzt einfach den Kofferraum schließen und losfahren?“ Ich krabbelte hinter ihr hinein.

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