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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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die Kehle aufrissen. George setzte seinen Hut auf und warf ebenfalls einen erneuten Blick auf die Zeitung.
    »K önnen Sie sich das vorstellen, dieses arme Mädchen…« Er verstummte.
    Das Problem war, dass ich es mir nur allzu gut vorstellen konnte.
    Ich konnte mir Damon vorstellen, wie er flirtete, wie seine Hand das Mieder der Frau streifte. Ich malte mir aus, wie er sich zu einem Kuss vorbeugte, während Mary Ann die Augen schloss, bereit für die Berührung seiner Lippen. Und dann stellte ich mir den Angriff vor, einen Schrei, Mary Ann, wie sie verzweifelt um ihr Leben rang. Und zu guter Letzt sah ich Damon, bluttrunken und mit einem zufriedenen Grinsen im Mondlicht.
    »S tefan?«
    »J a?«, antwortete ich schroff.
    George musterte mich neugierig. Der Schaffner hielt den Samtvorhang zu unserem Abteil auf.
    »I ch bin bereit«, sagte ich und stützte mich auf die Armlehnen, während ich mich erhob.
    »S ie zittern ja!«, bemerkte George mit einem lauten Lachen. »A ber ich verspreche Ihnen, London ist auf keinen Fall so Furcht einflößend wie der Wald von Ivinghoe. Mich würde es gar nicht überraschen, wenn es Ihnen hier sogar ganz gut gefiele. Viel Licht, jede Menge Festlichkeiten… nun, wäre ich ein jüngerer Mann ohne Verantwortung, ich würde nicht mehr aus dieser Stadt weg wollen.«
    »S timmt«, entgegnete ich. Seine Worte hatten mich auf eine Idee gebracht. Bis ich herausgefunden hatte, wer– oder was– in der Stadt umging, war London der Ort, an dem ich bleiben würde.
    Ganz gleich, was auf mich zukommen mochte, sei es ein Mörder, ein Dämon oder Damon, ich war bereit.

Kapitel Drei

    Einige Stunden später schmerzten meine Füße und in meinem Kopf drehte sich alles. Nur mein Pflichtgefühl hielt mich noch an Georges Seite, nachdem wir den ganzen Tag über zwischen Verabredungen und Anproben beim Schneider hin und her gependelt waren. Jetzt steckte ich in Leinenhosen und einem weißen Hemd aus der Savile Row und trug zudem noch mehrere Taschen mit weiteren Kleidungsstücken mit mir herum. Trotz seiner Großzügigkeit brannte ich darauf, George zu entfliehen. Während ich verschiedene Anzüge anprobiert hatte, musste ich immerzu an das blutgetränkte, zerrissene Mieder des Mädchens denken.
    »K ann ich Sie zu Ihren Verwandten mitnehmen? Ich könnte Ihnen bei der Suche behilflich sein«, bemerkte George und deutete von der Straßenecke aus mit dem Kopf auf eine sich nähernde Kutsche.
    »N ein danke, ich komme schon zurecht«, erwiderte ich hastig, als die Kutsche am Bordstein anhielt. Die vergangenen Stunden mit George waren eine Qual gewesen. Mich plagten Gedanken, die ihm das Haar zu Berge stehen lassen würden, wenn er davon wüsste. Und ich machte Damon dafür verantwortlich, dass er mir diesen Tag, der eine angenehme Ablenkung hätte sein können, vergiftete.
    Ich wandte den Blick ab, um nicht länger in Georges verwirrte Miene sehen zu müssen. Da entdeckte ich einige Häuserblocks entfernt St. Paul’s Cathedral. Ich hatte mir die Kathedrale immer weiß und glänzend vorgestellt, aber in Wirklichkeit war sie aus schmutzig grauem Kalkstein erbaut. Die ganze Stadt fühlte sich schmutzig an, ebenso wie ich mich selbst von einer dünnen Schicht Schmutz überzogen fühlte, während die Sonne hinter grauen Wolken verschwand.
    Genau in diesem Moment öffnete der Himmel seine Schleusen und dicke Regentropfen platschten auf das Pflaster, als wollten sie mich daran erinnern, endlich die Chance zu ergreifen und vor George zu fliehen.
    »S ir?«, drängte der Droschkenfahrer am Straßenrand ungeduldig.
    »I ch werde meine Verwandten schon finden«, erklärte ich und spürte Georges Zögern, mich allein zu lassen. Der Kutscher geleitete George zu dem eleganten, schwarzen Gefährt.
    »D ann wünsche ich Ihnen viel Erfolg«, sagte George, während er in die Kutsche stieg. Der Droschkenfahrer gab seinem Pferd die Peitsche und der Wagen setzte sich auf der regennassen, gepflasterten Straße in Bewegung.
    Ich sah mich um. Innerhalb der wenigen Minuten, die George und ich geredet hatten, waren die Straßen fast menschenleer geworden. Ich schauderte in meinem feinen Hemd. Das Wetter passte perfekt zu meiner Stimmung.
    Ich hob die Hand und winkte mir eine eigene Kutsche heran.
    »W hitechapel«, sagte ich wie selbstverständlich und war zugleich überrascht, als mir die Worte über die Lippen kamen. Ich hatte eigentlich daran gedacht, zum Club Journeyman zu fahren, um nach Damon zu suchen. Und das würde ich

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