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04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit

Titel: 04 The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nebel der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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sich wieder zu mir um und füllte zwei Gläser mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Demonstrativ stellte er mir eins der Gläser hin.
    »F ür Sie. Flüssiger Mut. Den brauchen Sie hier in der Gegend, wo ein Mörder die Straßen unsicher macht«, setzte Alfred hinzu und stieß mit mir an. »O bwohl ich Ihnen raten würde, gleich hierzubleiben, bis die Sonne aufgeht. Vielleicht lernen Sie ja ein nettes Mädel kennen. Auf jeden Fall besser, als den Ripper kennenzulernen.«
    »D en Ripper?«
    Alfred lächelte. »S o nennen sie ihn. Weil er nicht nur tötet, sondern schlachtet. Ich sag’s Ihnen, am besten bleiben Sie zu Ihrem eigenen Schutz hier.«
    »D anke«, antwortete ich beklommen. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich bleiben wollte. Während ich hier im Pub saß, war der Eisengeruch nicht gerade weniger geworden, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er aus den Wänden und dem Boden kam. Ein Mann in der Ecke starrte mich unentwegt an, und ich ertappte mich dabei, dass ich seinen Blick erwiderte und ihn genau musterte, ob irgendwelche Anzeichen für Reißzähne oder ein blutbeflecktes Kinn zu entdecken waren. Ich konnte die Frauen hinter mir tuscheln hören und überlegte, worüber sie wohl sprachen.
    »I st Mary Ann… das jüngste Mordopfer… auch hierher gekommen?«, erkundigte ich mich hoffnungsvoll. Wenn ich Damon hier schon nicht finden konnte, dann würde ich einfach das Zweitbeste tun und alles über sein Opfer herausfinden, was ich herausfinden konnte.
    »M öge sie in Frieden ruhen«, murmelte der Wirt ehrfürchtig. »S ie war ein gutes Ding. Kam von Zeit zu Zeit rein, wenn sie ein paar Pennys für Gin beisammen hatte. Ich bin schließlich kein Wohltätigkeitsverein und die Mädels wissen alle, dass sie korrekt bezahlen müssen, wenn sie hier was wollen. Das hat auch immer funktioniert. Die Leute aus dem Viertel lassen die Mädels in Ruhe, wenn sie draußen auf der Straße sind, es sei denn, sie wollen mit ihnen ins Geschäft kommen. Und die Mädels respektieren die Regeln des Pubs. Aber das ist jetzt alles dahin. Wenn ich diesen Kerl jemals finde, der das getan hat, dann werde ich ihm die Kehle aufreißen«, sagte Alfred grimmig und schlug mit der Faust auf die Theke.
    »I st sie denn mit irgendjemandem fortgegangen oder haben Sie sie jemals mit einem Mann gesehen?«, hakte ich weiter nach.
    »I m Laufe der Jahre hab ich sie mit vielen Männern gesehen. Aber keiner fiel besonders auf. Die meisten von denen waren Burschen, die unten am Hafen arbeiteten. Raue Typen, aber keiner würde so was tun. Diese Burschen suchen keinen Ärger, nur ein gutes Bier und ein gutes Mädel. Außerdem hat sie den Pub in ihrer letzten Nacht allein verlassen. Manchmal, wenn zu viele Mädels hier sind, gehen sie raus auf die Straße. Weniger Konkurrenz«, erklärte er, als er meine verwirrte Miene bemerkte. »A ber bevor sie ging, hatte sie hier nen schönen Abend. Sie hatte etwas Gin getrunken und sich gut unterhalten. Trug einen neuen Hut, auf den sie stolz war. Sah so aus, als würde das Ding die Männer anziehen. Und zwar gute Kerle, nicht solche, die nur so tun, als hätten sie Geld. Ich wünschte, sie wäre geblieben, Gott segne sie«, sagte Alfred und hob den Blick fromm zur Decke.
    »U nd ihr Leichnam…«, fragte ich weiter.
    »T ja, die Leiche wurde im Dutfield Park gefunden. Da gehen die Mädels manchmal hin, wenn sie sich kein Zimmer leisten können. Ich sag nix, denn was immer außerhalb des Pubs passiert, geht mich nichts an. Aber dort hat er sie erwischt und ihr die Kehle aufgeschlitzt.«
    Ich nickte und versuchte, mich an den Park zu erinnern, den ich auf dem Weg hierher durchquert hatte, eine der vielen halb verwilderten Grünflächen, die es hier gab. Das Unkraut, der Müll und die abblätternde Farbe des Eisengitterzauns ringsum ließ sie recht trostlos erscheinen.
    »U nd wenn Sie doch einer von den Zeitungsjungs sind, dann will ich nichts gesagt haben. Wie heißen Sie überhaupt, Kamerad?«, fragte Alfred.
    »S tefan«, antwortete ich und nahm einen riesigen Schluck Whiskey. Allerdings konnte er nichts dazu beitragen, das Grauen in meinem Magen zu vertreiben. Ein seelenloser Killer war auf freiem Fuß und er würde vor nichts und niemandem haltmachen.
    »N un, Stefan, willkommen in Whitechapel«, sagte Alfred und hob sein zweites Glas. »U nd denken Sie dran, besser Whiskey in der Kehle als den Mörder an der Kehle.«
    Ich zwang mich zu einem Grinsen, während ich meinem neuen

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