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04

04

Titel: 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred
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Hinweis auf ein verwundetes Tier oder menschliches Wesen abzusuchen, aber da war nichts.
    Ich ging zu dem Auto zurück, riss die Tür auf und blinzelte kurz, als ich feststellte, dass hinter dem Steuer eine Frau saß. Meiner Erfahrung nach fuhren Männer solche Autos - oder
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    Fußball-Mütter. Ich sah keine Fußbälle, keine Kinder, keinen Ehering. Hmm.
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
    Sie hatte eine Beule an der Stirn, und ihre Augen waren glasig. Sie war sehr jung und sehr blond-der Typ Märchenprinzessin - und wirkte zu zierlich, um einen Wagen dieser Größe zu fahren, aber - ich zuckte im Geist mit den Achseln - dies war ein freies Land.

    Der Airbag hatte sich nicht aufgeblasen, was bedeutete, dass das Auto entweder eine Mistkarre oder die Frau nicht besonders schnell unterwegs gewesen war, als es zum Zusammenstoß mit . . was auch immer sie angefahren hatte, gekommen war.
    Da sie nicht von der Windschutzscheibe zerfetzt auf der Straße lag, tippte ich auf Letzteres. Die Beule deutete darauf hin, dass sie nicht angeschnallt gewesen war. Sie sollte sich was schämen. Es war ein Verkehrsdelikt in diesem Staat, im vorliegenden Fall jedoch schwer zu beweisen.
    »Ma'am«, versuchte ich es wieder, nachdem sie mich immer noch wortlos anstarrte. »Geht es Ihnen gut? Wie heißen Sie?«
    Sie hob die Hand an den Kopf. Von ihrem Arm tropfte Blut. Ich runzelte die Stirn. Es gab keine Scherben, außer an der Vorderseite des Wagens, wo das meiste jedoch Plastik zu sein schien. Woran hatte sie sich geschnitten?
    Ich löste die Taschenlampe von meinem Gürtel und richtete sie auf ihren Arm.
    Etwas hatte ein Stück Haut zwischen ihrem Daumen und dem Handgelenk herausgerissen.
    »Womit sind Sie kollidiert, Ma'am?«
    »Karen Larson.« Ihre Augen waren aufgerissen, die Pupillen geweitet; sie stand unter Schock.
    Richtige Antwort, falsche Frage. Das ferne Heulen einer 128
    Sirene zerschnitt die kühle Nachtluft, und ich seufzte erleichtert. Hilfe war auf dem Weg.
    Da das nächste Krankenhaus vierzig Minuten entfernt lag, musste Miniwa sich außer im Fall lebensbedrohlicher Krisen mit einer kleinen, allgemeinmedizinischen Klinik behelfen. Aber auch diese Klinik war eine gut zwanzigminütige Fahrt entfernt. Brad konnte Miss Larson hinbringen, während ich hier den Rest erledigte.
    Aber das Wichtigste zuerst. Ich musste ihr Auto von der Straße schaffen, bevor noch irgendwer, wenn nicht sogar Brad selbst, in uns reinkrachte. Zum Glück war der Highway 199 um drei Uhr morgens kein beliebter Tummelplatz für Autos, sonst wären da noch mehr Scherben und Blut auf dem Asphalt gewesen.
    »Ma'am? Miss Larson, wir müssen den Wagen bewegen. Rutschen Sie rüber.«
    Wie ein Kind folgte sie meiner Anweisung, und ich parkte ihr Auto rasch neben meinem. In der Absicht, meinen Erste-Hilfe-Kasten zu holen, um eine oberflächliche Säuberung und Versorgung vorzunehmen, sie vielleicht zumindest so weit zu verbinden, dass kein Blut auf die Sitze tropfte, war ich schon halb aus dem Auto, als sie, ebenso verspätet wie meine zweite, meine dritte Frage beantwortete.
    »Ein Wolf. Ich habe einen Wolf angefahren.«

    Ein Auszug von Zeldas Lieblingstiraden drängte sich in meinen Kopf. Die Wölfe wurden langsam zum Problem. Sie folgten ihrer Nahrungsquelle, und mit dem - trotz der Großzügigkeit, mit der das Department of Natural Resources Jagdlizenzen vergab - alarmierenden Anstieg der Rotwildherden, hatten sich die Wölfe zusammen mit ihrer Beute vervielfacht. Die Wölfe waren normalerweise nicht aggressiv, aber wenn sie verwundet oder tollwütig waren, galt normalerweise nicht.
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    »Hat er Sie gebissen, Ma'am?«
    Ich kannte die Antwort, musste aber trotzdem fragen. Für das Protokoll.
    Sie nickte. »Ich . . ich dachte, es wäre ein Hund.«
    »Verdammt großer Hund«, murmelte ich.
    »Ja. Verdammt groß«, wiederholte sie. »Er ist mir direkt vors Auto gelaufen.
    Ich konnte nicht mehr bremsen. Schwarz wie die Nacht. Auf der Jagd nach . .«
    Sie runzelte die Stirn, dann stöhnte sie, als wäre die Anstrengung, den Gedanken zu Ende zu bringen, zu viel für ihren armen Kopf.
    »Wie wurden Sie gebissen?«
    »Ich hielt ihn für tot.«
    Eine Regel, an die man sich erinnern sollte, wenn man es mit wilden Tieren oder Seifenopernschurken zu tun hat: Meistens sind sie nicht tot, auch wenn alle es glauben.
    »Ma'am, ich werde nur kurz Ihren Führerschein und die Zulassung überprüfen, in Ordnung?«
    Sie nickte auf dieselbe weggetretene Weise wie schon

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