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040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits

Titel: 040 - Chopper – Geisterstimme aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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folgte kühle Überlegung. In Gedanken ging die
junge Frau blitzschnell durch, wer in den vergangenen Wochen alles zu Besuch
gewesen war.
    Männer
waren in der Regel technisch versiert, und sie konnte sich gut vorstellen, daß
einer ein Kassetten- oder Tonbandgerät hier zurückgelassen hatte, um ihr bei
nächster Gelegenheit einen gehörigen Schrecken einzujagen. Da war das
Wochenende nach dem Betriebsausflug genau richtig. Bettina kam allein nach
Hause, zog sich aus, löste einen Kontakt aus… »Na, nun red weiter«, sagte sie
plötzlich erheiternd. »Irgendwann wird dir die Puste schon ausgehen…«
    »Wird
nicht passieren«, knarrte die blecherne Stimme, und Bettina überlegte, zu wem
sie passen konnte.
    »Gerd?
Peter? Jörg?«
    Sie
schaltete sämtliche Lichter in der Wohnung ein und unterzog dann Radiogerät,
Kassettenrecorder und Stereolautsprecher einer gründlichen Inspektion.
    »Das
wird dir nichts nützen«, sagte die Geisterstimme. »So wirst du mich nicht
finden.«
    Bettina
Marlo fand kein Extrakabel, kein Band, das lief. Das letztere wäre auch
unwahrscheinlich gewesen. Die Stimme gab nicht einfach einen Text von sich,
sondern reagierte bewußt und gezielt auf ihre Bemerkungen. Und das machte sie
zunehmend nervös. Mit Unbehagen mußte Bettina sich eingestehen, daß es in
diesem Fall nur eine einzige Erklärung gab: In diesen Minuten, frühmorgens nach
drei Uhr, befand sich außer ihr noch jemand in ihrer Apartmentwohnung…
     
    ●
     
    Der
Mann in der dunklen Kleidung hob sich kaum von der Schwärze des Tordurchgangs
ab. In dem düsteren Innenhof war alles totenstill. Die Fenster zum Hof waren
nicht beleuchtet.
    Der
Mann lief im Schatten der Hauswand und erreichte ein Gitter, hinter dem Treppen
nach unten zu einer Kellertür führten.
    Der
nächtliche Besucher zog einen Nachschlüssel aus der Tasche. Im Nu war die Tür
geöffnet. Die Vorarbeiten der letzten Tage hatten sich gelohnt. Die Tür ächzte
in den Angeln. Er öffnete sie gerade so weit, daß er in den Vorraum eindringen
konnte. Fahrräder waren an den kahlen Wänden abgestellt. Wandschmierereien
fielen auf. Eine mit roter Leuchtfarbe aufgesprühte Parole gegen den Atomtod
fiel ihm ins Auge.
    Der
Eindringling mußte die zweite Tür öffnen, die direkt in den Korridor des
fünfstöckigen alten Mietshauses führte.
    Dann
lief er nach oben. Die Wohnung, die ihn interessierte, lag unter dem Dach. Dort
wohnte ein Mann namens Heiko Baumann. Er arbeitete bei der Stadt als
Totengräber. Ein kleiner, unscheinbarer Mann, der nie besonders in Erscheinung
getreten war, der keinen gesellschaftlichen Umgang pflegte, und doch für den
nächtlichen Besucher auf besondere Weise interessant geworden war. Dies hing
mit einer Eigenart Baumanns zusammen. Einmal im Monat ließ er sich vollaufen.
Abwechselnd ein Bier, ein Korn, bis er vom Stuhl kippte und unter den Tisch
fiel.
    Eine
solche Sauftour lag mal wieder hinter dem Mann. Es war ein Wochenende, wo
Baumann seinem Hobby frönte, zwei Tage durchschlief, um dann am Montag mit frischem
Mut seine Toten zu bestatten…
    Um
die Lippen des nächtlichen Besuchers spielte ein seltsames Lächeln, als ihm
diese Dinge durch den Kopf gingen.
    Er
kannte Baumanns Angewohnheiten wie kein Zweiter. Deshalb war er sicher, seine
Mission ohne Schwierigkeiten zu erfüllen.
    Er
brauchte in der Wohnung nur ein altes Buch zu holen, und es einem Auftraggeber zu übergeben.
    Der
Totengräber hatte eine ganze Menge von diesen alten Schinken in seiner Wohnung,
Bücher, die er in Trödlerläden und auf Flohmärkten fand. Das war seine Marotte.
Er sammelte sie und stellte die nach Moder und Verfall riechenden Bücher in ein
Regal, wo sie weiter verstaubten.
    Das
ganze Zeug, das er auf diese Weise zusammentrug, war nicht viel wert. Aber bei
einem Objekt schien er, ohne es offenbar selbst zu ahnen, durch Zufall einen
glücklichen Griff getan zu haben.
    Und
dieses Buch sollte der Mann, der mit einem Nachschlüssel die Kellertür geöffnet
hatte, aus der Wohnung holen. Für seine Bemühungen hatte er bisher
fünfhundert Mark erhalten. Weitere fünfhundert sollten ihm bei Übergabe des
Buches von seinem Auftraggeber ausgehändigt werden. Daß es Leute gab, die für
einen vergammelten Wälzer aus Sammlerleidenschaft soviel Geld bezahlten, wollte
dem Eindringling nicht in den Kopf. Aber solche Leute waren nicht mit normalen
Maßstäben zu messen…
    Der
Mann lief durch den finsteren Hausflur über die Treppen nach oben und knipste
kein Licht

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