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040 - Die Faust Gottes

040 - Die Faust Gottes

Titel: 040 - Die Faust Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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bildeten einen Kreis um den Kampfplatz.
    Hamilton duckte sich ein wenig. Breitbeinig kam er auf den Reverend zu, in der Rechten die Knochensäge, in der Linken den Haken. »Seniles Knochengestell«, fauchte er. »Warum willst du unbedingt sterben…?!«
    Pain streckte ihm das Kreuz entgegen. »Der HERR ist meine Macht und mein Heil!« Er stürmte auf den Blutsäufer los. Blitzschnell holte der aus. Die Knochensäge sauste durch die Luft.
    Als wäre er gegen eine unsichtbare Wand geprallt, blieb Pain stehen. Ein Aufschrei ging durch die Menge. Der Reverend blickte an sich hinunter. Die Säge steckte in seiner Seite.
    »Das hast du davon, starrsinniger Greis!« Hamilton schwang den klobigen Haken. »Und jetzt nimm noch das!«
    Der Haken sauste auf den Reverend herab. Hamilton rechnete mit keiner Gegenwehr mehr und achtete daher auch nicht auf seine Deckung.
    Ein Fehler.
    Pain zuckte zur Seite und entging dem Schlag. Gleichzeitig holte er mit dem Hammer aus. Er traf die rechte Schulter des Gegners.
    Hamiltons Schrei gellte über die Ruinen und den Wald durch die Dunkelheit. Der Haken entglitt seinen tauben Fingern.
    Bevor Pain nachsetzte, schob er das Kreuz unter seinen Gürtel, packte die Knochensäge - und riss sie sich aus dem Leib. Scheppernd landete sie auf dem Boden. Das Geräusch mischte sich mit dem ungläubigen Aufschrei Dutzender Zuschauer. Sie konnten nicht ahnen, dass Pains Korsett die größte Wucht geschluckt hatte, als die Säge darin stecken blieb. Hamilton nutzte die Zeit, um mit der Linken eine weitere Waffe aus seinem Mantel zu ziehen - ein Messer. Damit stach er nach den Reverend, doch der wich aus und schlug seinerseits zu.
    Der Hammer bohrte sich in Hamiltons Hüfte. Der Blutsauger knickte ein, konnte gerade noch das Gleichgewicht halten und taumelte zur Seite. Ein zweiter Hieb traf seine Rippen und ließ sie krachen.
    Die Menschen ringsum konnten kaum glauben, was sie sahen - und doch war es so. Mit einer Stärke, die er allein aus dem Glauben zog, gewann Pain die Oberhand. Es war ein Wunder! In diesen Sekunden schwor so mancher seinem bisherigen Leben ab.
    Reverend Pain rückte weiter vor. Seine Schläge ließen den großen, dunkel gekleideten Mann taumeln. Dessen Abwehr wurde zusehends fahriger. Schließlich stand er nur noch da, die Hand mit dem Messer schlaff herab hängend.
    Pain hielt ihm das Kruzifix vors Gesicht. »Nun mach deinen Frieden mit GOTT!«, rief er, holte aus und - stöhnte auf. Der Griff von Hamiltons Messer ragte plötzlich aus seiner Brust. Der Blutsauger hatte es mit letzter Kraft vorgestoßen.
    Für eine Sekunde war Pain wie erstarrt. Dann vollendete er die eigene Bewegung.
    Der Anführer der Blutsäufer kreischte auf. Die gespreizten Finger vor das Gesicht geschlagen, torkelte er zurück. Aus seinem linken Auge ragte das Kruzifix. Dann brach er tot zusammen. Der Reverend ging in die Knie. Sein Blut tropfte in den grauen Schnee. Er blickte in den schwarzen Himmel. Jagger und einige Andere eilten auf den Kampfplatz, während die große Menge der Erdlochhauser die Klinik stürmte. Dreizehn Blutsäufer erschlugen sie. Fünfundvierzig führten Jagger und seine Lords an die Themse und verfrachteten sie auf das Schiff der Leute aus dem Norden, die sie getötet hatten.
    Sechs oder sieben Blutsäufer flohen in den nächtlichen Wald. Unter ihnen Nick Avok…
    ***
    Knoxville, 2517 n.Chr. (505n.CF.)
    Aruula rannte über den Kirchplatz. Ein Flügel des Hauptportals der Basilika stand halb offen. Gesang drang aus dem Kirchenschiff. Zwei Frauen streckten die Köpfe heraus. Ängstliche Blicke verfolgten Aruula. »Es sieht nicht gut aus!«, rief sie. »Schließt euch ein! Verbarrikadiert euch!« Sie lief um die Basilika herum und hetzte die Stufen zum Eingang des Gefängnisses hinauf. Mit dem Schwert stieß sie die Tür auf und sprang in den Vorraum.
    Edward Thorne stand an den Tischen der Wächter. Aus einem Fass zog er Flüssigkeit in eine
    Spritze -Weihwasser.
    »Sieh an, die schöne Aruula kommt zu mir…« Er strahlte sie an, während er ihren Namen säuselte.
    Aruula Blick flog zwischen der Spritze und seinem bärtigen Gesicht hin und her. Ganz schlau wurde sie nicht aus ihm. Aber dafür war jetzt auch keine Zeit.
    »Wir müssen die Gefangenen befreien«, sagte sie knapp. »Die ersten Echsen haben den Graben überwunden und sind in den Ort eingedrungen. Wir brauchen Verstärkung oder Godswill wird fallen!«
    Ein vielstimmiges Zischen und Tuscheln klang auf, als ihre Worte bis in die

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