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040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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noch auf deinem Sterbebett heiraten und einen Erben zeugen wirst, nur um mir eins auszuwischen“, sagte er anklagend, und seine Stimme nahm einen zunehmend weinerlichen Ton an.
    „Du scheinst ja eine sehr hohe Meinung von meiner Manneskraft zu haben“, entgegnete Rohan. „Wie dem auch sei, ich habe kein Interesse daran, irgendwann Nachkommen in die Welt zu setzen. Unterstütze mich in dieser Angelegenheit, zumindest was die Mutter betrifft. Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass du dich in ihre Tochter verliebst. Du brauchst eine Ehefrau, und sie wird eine ausgesprochen gute Partie sein.“
    „Du investierst Geld, nur um sie in dein Bett zu bekommen?“ Etienne glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen.
    „Investiere ich nicht auch in schöne Huren, die mir ihre Gunst erweisen? Wie wir wissen, lassen vornehme Damen sich ihre Liebesdienste teuer bezahlen, sei es mit Juwelen, kostbarer Garderobe und anderem Firlefanz. Sexuelle Triebbefriedigung ist seit jeher ein Tauschgeschäft, und ich bin bereit, den Preis dafür zu bezahlen.“
    Etienne schüttelte verständnislos den Kopf. „Du bist ein unverbesserlicher Zyniker, Cousin.“
    „Genau wie du, mon cher. “ Mit einiger Mühe gelang es Rohan, die Beine von der schmalen Liege zu schwingen und aufzustehen. Einen Moment lang erfasste ihn ein Drehschwindel, der jedoch bald wieder nachließ. „Ich glaube, ich höre Lärm von draußen. Das wird Reading sein, zurück von seiner Mission der Mildtätigkeit. Dein Gehilfe soll ihm zur Hand gehen.“
    „Ich habe keinen Gehilfen, Cousin. Nur eine ältliche Witwe, die mir in der Praxis zur Hand geht. Und sie wird keinen verwöhnten Aristokraten bedienen.“
    Francis schenkte ihm ein ausgesucht liebenswürdiges Lächeln. „Du wärst hocherfreut, selbst ein verwöhnter Aristokrat zu sein, Etienne, gib es zu. Die Rolle des guten Samariters spielst du doch nur, weil die Umstände es erfordern, nicht weil dir das Wohl kranker Menschen am Herzen liegt. Und diese Frau wirst du demnächst entlassen. Ich könnte mir vorstellen, dass Miss Harriman zu Eifersucht und Besitzanspruch neigt. Sie wird es nicht dulden, dass du den ganzen Tag mit einer ansehnlichen Witwe verbringst. Und versuche mir nicht weiszumachen, sie sei nicht ansehnlich. Ich kenne deinen Geschmack.“
    „Wenn die Frau, der du nachstellst, zu Eifersucht und Besitzanspruch neigt, wieso interessierst du dich für sie? Diese weiblichen Eigenschaften sind dir doch zutiefst verhasst.“
    Rohan machte ein verdutztes Gesicht. „Eigentlich hast du recht. Ich weiß selbst nicht, wieso ich darauf versessen bin, eine junge Frau zu verführen, die mir nichts als Scherereien machen wird. Andererseits habe ich nie viel Zeit darauf verschwendet, über meine Beweggründe nachzudenken. Ich will sie haben. Das genügt.“ Er blickte auf, als Reading in den Behandlungsraum geführt wurde, selbstverständlich von einer üppigen jungen Frau, bei der es sich offenkundig um Etiennes „ältliche“ Witwe handelte. „Kommst du, um mich zu erlösen, mein Freund? Ich kann Etiennes übellaunige Vorwürfe nicht mehr ertragen.“
    „Der Wagen wartet. Brennholz und Lebensmittel wurden geliefert. Möbel, Teppiche und Bettzeug sind unterwegs. Bist du wirklich sicher, dass die Mühe sich lohnt? Auch aus einem hässlichen Entlein wird kein stolzer Schwan, wenn du es in Samt und Seide kleidest.“
    Francis lächelte langsam. Ein anstrengender Tag lag hinter ihm, besser gesagt zwei Tage, wobei ihm ein paar schlaflose Nächte durchaus nichts ausmachten. „Nennst du meine Zukünftige etwa ein hässliches Entlein, Charles?“
    Charles zog eine dunkle Braue hoch. „Zukünftige was, Francis? Du wirst doch keine ernsten Absichten bei dem Mädchen haben? Die Kugel traf dich in den Arm, nicht in den Kopf.“
    „Keine Sorge, ich bin zu alt, um mich noch zu ändern.“ Er wandte sich wieder an seinen mürrisch dreinblickenden Cousin. „Etienne, hast du noch ein Fläschchen von dem Laudanum? Ich fürchte, ich brauche ein Schmerzmittel auf der holprigen Fahrt zum Maison de Giverney.“
    Er war so weit klar im Kopf, dass ihm die saure Miene seines Cousins nicht entging, die er stets bei der Erwähnung des Pariser Stadthauses aufsetzte, das ihm seiner Meinung nach zustand. „Du hast genug davon bekommen“, lehnte er knapp ab.
    „Aber wenn du mir ein Fläschchen mitgibst, könnte ich versehentlich zu viel einnehmen und nicht mehr aufwachen. Was hältst du davon?“, erwiderte Rohan honigsüß.
    „Ich bin

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