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040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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den Gedanken aber wieder. Sollte sie erwachen, während er sie in sein Schlafzimmer trug, würde sie erneut um sich schlagen, und er hatte keine Lust, noch einmal am verwundeten Arm verletzt zu werden. Möglicherweise würde er sie fallen lassen und damit die romantische Stimmung verderben.
    Er musste über sich selbst lachen. Für romantische Stimmungen war kein Platz in seinem Leben, auch nicht für väterliche Zärtlichkeit. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sie zu trösten, wie Mrs Clarke ihn vor vielen Jahren getröstet hatte. „Sei still, Liebes, und schlafe“, flüsterte er auf Gälisch, eine Sprache, die er vergessen geglaubt hatte. Behutsam löste er sich von ihr und bettete sie sanft auf das Sofa. Der Damastbezug war blutverschmiert. Wenn er beabsichtigte, seine Bekanntschaft mit Miss Harriman fortzusetzen, würde er über kurz oder lang seine gesamte Garderobe und Einrichtung erneuern müssen.
    Er beobachtete die Schlafende sinnend. Ihr Gesicht war verquollen und gerötet vom Weinen. Mit dieser Harriman-Nase unterschied sie sich drastisch von ihrer hübschen kleinen Schwester und all den Schönheiten seines Bekanntenkreises. Ein zerlumptes, unglückliches Gassenkind. Wieso verschwendete er eigentlich seine Zeit mit ihr?
    Die Antwort kam umgehend, deutlich und nüchtern. Aus Langeweile. So einfach war das. Sie war etwas völlig Neuartiges in seiner übersättigten Welt. Bald würde er ihrer überdrüssig sein, doch im Moment fand er sie amüsant.
    Er bewegte den verletzten Arm, schnitt eine Grimasse und warf einen Blick auf den blutdurchtränkten Ärmel. Derlei Dramen waren zwar unterhaltsam, aber auch ermüdend. Sie war nicht vergewaltigt worden, sonst hätte sie heftiger auf seine Anspielung reagiert. Nein, wahrscheinlich war sie nur in die Hände eines unbeholfenen Tölpels geraten. Vielleicht war sie sogar in den Rohling verliebt gewesen, der sich an ihr vergangen und sie im Stich gelassen hatte. Nicht einmal aufs Küssen hatte er sich verstanden, der Stümper. Rohan war kein Freund heißer Küsse, aber diese Elinor Harriman musste geküsst werden, häufig und genussvoll.
    Eine vernünftige Frau hätte sich einfach nach einem anderen Liebhaber umgesehen, aber Frauen waren selten vernünftig. Und seine schlafende Besucherin glaubte zweifellos, ihr Leben sei nach ihrer ersten enttäuschten Liebesaffäre ruiniert.
    Etienne war genau der Richtige für sie. Sie müsste nicht länger um ihre verlorene Unschuld trauern. Obwohl Rohan daran zweifelte, dass sein Cousin die nötige Fantasie besaß, ihre Sinnlichkeit zu wecken, war er doch Franzose, und Franzosen standen im Ruf, gute Liebhaber zu sein. Mit etwas Glück würde der pedantische Doktor dafür sorgen, dass sie ihre schmerzlichen Erinnerungen begraben konnte, und dann würde er in Erscheinung treten und ihre Ausbildung weiterführen, sehr zu seinem und ihrem Vergnügen.
    Die Frühlingsorgien standen in wenigen Wochen bevor. Er konnte sich allerdings nicht vorstellen, dass die prüde Elinor ihre Kleider und Ängste ablegen würde, um sich an den Lustbarkeiten zu beteiligen, so pikant dieser Gedanke auch sein mochte.
    Es war ratsam, die Angelegenheit vorerst ruhen und sie in Frieden zu lassen.
    Möglicherweise entdeckte er ja während der Festlichkeiten eine neue geheimnisvolle Schönheit, die ihn die entzückende Unschuld von Elinor Harriman vergessen ließ.
    Sie war allerdings noch unschuldiger und naiver, als er zunächst vermutet hatte. Eine Frau, die nie die Freuden der Erotik kennengelernt hatte, war ein interessantes Experimentierfeld, wenn sie sich ihrer Reize erst einmal bewusst war. Aber eine Frau, deren erste sinnliche Erfahrungen enttäuschend verlaufen waren, stellte eine weit größere und prickelndere Herausforderung dar.
    Von seinem Ärmel tropfte Blut auf den kostbaren Seidenteppich, und er fluchte.
    Diese Person kostete ihn jetzt schon ein Vermögen. Irgendwann würde er mit großem Vergnügen ihre Hingabe als Gegenleistung einfordern.
    Sofern es ihm gelang, sich bis dahin anderweitig zu zerstreuen. Er begab sich ins Schlafgemach, begann, sich im Gehen der Kleider zu entledigen, und klingelte seinem Kammerdiener Georges, der im Ankleidezimmer schlief. Er erschien beinahe umgehend und unterdrückte ein Gähnen, bis er die blutigen Kleider seines Herrn entdeckte.
    „Mylord, was ist passiert?“, fragte er erschrocken. „Ihre Wunde blutet wieder. Ich rufe den Doktor ... Sie müssen sich hinlegen ...“
    Rohan schlug ihm die fahrigen

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