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040 - Paris, Stadt der Sünde

Titel: 040 - Paris, Stadt der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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liebsten laut gelacht hätte.
    Er hob seine bleiche Hand unter der bestickten Samtmanschette in einer flirrenden Wolke feinster venezianischer Spitzen. „Nun gehet hin und sündigt“, beendete er seine Rede, und seine tiefe melodische Stimme hallte durch den prunkvollen Salon.
    Unter frenetischem Jubel wurden die hohen Flügeltüren zu den anderen Räumen des Châteaus geöffnet. Die Festlichkeiten begannen. Francis Rohan lehnte sich in seinem Thron zurück und wünschte sich in die Bibliothek seines Hauses in Paris mit einem Glas Cognac und einem guten Buch, ohne die Gesellschaft der lästigen Sünder, die um ein Wort von ihm buhlten.
    Er langweilte sich. Kein menschliches Laster, keine Zuchtlosigkeit waren ihm fremd, er hatte alle Ausschweifungen ausgekostet, ohne je von seiner inneren Leere erlöst worden zu sein. Gelegentlich fand er zwar sexuelle Befriedigung seines unstillbaren Hungers, die allerdings nie lange währte. Wenn ihn nach Befriedigung gelüstete, schlenderte er durch die weitläufigen Säle und beobachtete das von Kirche und Staat verbotene Treiben, wenn große Vermögen beim Glücksspiel gewonnen und verloren wurden, wenn Männer ihren Trieben freien Lauf ließen, ohne Sühne befürchten zu müssen, und ließ sich bald wieder angewidert in seinem prunkvollen Sessel nieder, um über die Verderbtheit der Welt nachzudenken.
    Eine Dame hatte sich aus einem schier unentwirrbaren Knäuel zuckender kopulierender Leiber gelöst und schwebte durch den Salon. Sie trug eine glitzernde Halbmaske, und aus ihrem engen Mieder quollen verführerische Brüste. Das kostbare Brokatgewand war vorne lose geschnürt, und darunter trug sie nichts als ihre üppige Nacktheit. Irgendwann würde er genüsslich die Seidenschleifen lösen – Marianne verfügte über die sensationellsten Brüste, die er je gesehen hatte. Und sie kannte seine Regeln. Er verabscheute Küsse, und sie beging nur selten den Fehler, ihre Lippen seinem Gesicht zu nähern. Stattdessen setzte sie ihren herrlichen Mund an anderer Stelle ein, und bisweilen ließ er sich von ihr unter den lüsternen Blicken seiner Gäste verwöhnen.
    Er winkte sie müde zu sich, und sie näherte sich mit einem lasziven Lächeln. Ihre Lippen waren ungeschminkt; sie wusste, was er bevorzugte. Leichtfüßig stieg sie die Stufen des Podiums herauf, das seine Anhänger ihm errichtet hatten, und er stellte zufrieden fest, dass die Schleifen bis zum Saum reichten und sie tatsächlich nichts darunter trug.
    Er zog sie sanft auf seinen Schoß, nestelte spielerisch an den Seidenbändern, bis ihre milchig weißen Rundungen befreit waren, deren Knospen sich begehrlich reckten, und es drängte ihn, daran zu saugen.
    „Lehn dich nach hinten“, befahl er gedehnt. Sie gehorchte, bog den Rücken über die Armlehne und bot sich ihm dar wie eine reife Frucht. Er beugte sich über sie und ließ die Zunge über eine rosige Perle tanzen, als er durch ein unpassendes Geräusch gestört wurde. Gereizt richtete er sich auf und zog Marianne mit sich.
    „Es gibt Ärger, Francis“, meldete Charles Reading in seiner rauen Stimme. „Und das noch vor Eröffnung des Banketts.“
    Marianne wandte sich dem Störenfried mit einem vagen Lächeln zu.
    „Ärger?“, fragte Rohan. „Ich habe weder Lust, bei einem Duell zu sekundieren, noch, den Schlichter zu spielen. Sollen die Dummköpfe sich meinetwegen die Köpfe einschlagen. Die Diener wischen das Blut weg.“
    „Nicht diese Art von Ärger. Vielleicht findest du sogar Gefallen daran. Ich jedenfalls finde es recht amüsant.“
    Damit weckte er Rohans Aufmerksamkeit. Wenn der wählerische Charles Reading Gefallen daran fand, musste es sich um etwas Ungewöhnliches handeln. „Spann mich nicht auf die Folter.“
    „Ein Lakai hat sich ihrer angenommen. Willis wollte ihr schon die Tür weisen, aber ich hinderte ihn daran. Soll er sie hereinbringen?“
    „Ich gehe wohl besser“, sagte Marianne und bemühte sich, ihre prallen Brüste in ihrem Mieder zu verstauen. Davon wollte Rohan jedoch nichts wissen.
    „Du bleibst“, befahl er kühl, und an Charles gewandt fuhr er fort: „Eine Sie? Noch dazu eine interessante Sie? Kaum vorstellbar. Bring sie her. Falls sie nicht hält, was du versprichst, sollen die Damen und Herren im grünen Salon sich mit ihr vergnügen.“
    Reading, ein gut aussehender Mann, wäre seine rechte Gesichtshälfte nicht von einer langen Narbe entstellt, die sein Lächeln zur Grimasse verzerrte, vollführte eine groteske

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