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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
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murmelte der Alte. »Ich bin nämlich allein hier. Die anderen sind alle zum Essen ausgeflogen.«
    »Oben wird sicherlich doch noch ein Kollege von Ihnen sein?« fragte Fisher lauernd.
    »Nein, ich bin ganz allein!«
    Shilling drehte sich langsam nach dem Blonden um, denn erst jetzt ging ihm der seltsame Ton auf, in dem der Mann gefragt hatte. Shilling spürte auf einmal ein undefinierbares Mißtrauen gegen seinen Begleiter.
    Aber es war schon zu spät.
    Mit einem Satz war der Gangster bei ihm. Er krallte beide Hände um den Hals des alten Mannes und drückte zu.
    Plötzlich wurde der Körper schlapp, die Beine knickten ein, und als Fisher seine Pranken öffnete, sackte der alte Mann in sich zusammen und kippte dann zur Seite.
    Bewegungslos blieb er liegen.
    Genau in diesem Augenblick tönte die Türglocke. Das feine Geläut schreckte den Gangster auf. Vorsichtig spähte er hifiter der Ecke hervor in den großen Ausstellungsraum.
    Erleichtert trat er vor.
    »Okay!« rief er halblaut. »Der Alte ist versorgt! Außer ihm war keiner hier.«
    Monzelio hatte den Koffer. Er stellte ihn unter dem Bild ab und kniete sich neben Barlow auf den Boden.
    Barlow fluchte leise vor sich hin. Er hatte einige Werkzeuge neben sich liegen. Gemeinsam mit Monzelio arbeitete er an der Leiste. Endlich hatte er ein Stück ab. Der dünne Draht kam zum Vorschein. Mit einer Kneifzange schnitt Monzelio den Draht entzwei.
    »Fertig!« sagte Barlow halblaut.
    Das war das Zeichen für Fisher. Er packte den Rahmen des Gemäldes mit beiden Händen und hob das Bild hoch. Er wollte es abnehmen, aber es kam nicht herunter.
    »Dieser Mist! Das fehlt noch!« brummte er und untersuchte die Rückseite des Bildes. Ein dünnes Kettchen sollte eine zusätzliche Sicherung sein und war an einem starken Spezialhaken befestigt. Barlow suchte Werkzeug.
    »Bleib so stehen!« befahl er Fisher.
    »Hoffentlich ist das keine Teufelei! Wenn das Ding bloß nicht an ’ner zweiten Alarmvorrichtung angeschlossen ist!«
    »Achtung! Der Alte!« zischte Monzelio.
    »Hilfe! Hilfe!« krächzte er und hielt auf eine Ecke zu, wo neben einem Feuerlöscher ein kleines Kästchen angebracht war.
    Fisher legte das Gemälde vorsichtig in den Koffer. Es paßte genau hinein.
    »Verdammt! Er will an die Alarmglocke!« fluchte der Blonde. »Los! Nichts wie weg. Jetzt wird es Zeit für uns.«
    Shilling hob die rechte Hand und wollte die Glasscheibe mit der bloßen Hand zertrümmern.
    Da riß Eddie Barlow die schwere 08 aus seiner Halfter, und fast im gleichen Augenblick peitschte der Schuß auf.
    Der Todesschrei des alten Mannes verfolgte die Gangster noch bis zur Tür.
    Shilling stürzte zu Boden wie ein gefällter Baum.
    ***
    »Winegarden, 12. Straße?« vergewisserte sich Phil noch einmal. »Okay, wir machen uns sofort auf die Socken. Schick auch die Spezialisten-Teams los, dann brauchen wir uns nicht damit aufzuhalten.«
    Phil knallte den Hörer auf die Gabel, daß ich dachte, die Splitter würden durch die Gegend fliegen.
    »Was ist los?« erkundigte ich mich.
    »Bandenüberfall in der 12. Straße, Winegardens Galerie. Ein Wächter erschossen und ein Passant, der den Gangstern zufällig in den Weg lief, wurde schwer verletzt.«
    »Die Galerie liegt genau in dem Racket-Revier. Von dort bis zum Washington Square ist es bloß ein Katzensprung.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen. Ob das die Kerle sind, die wir suchen? Wieviel Mann waren es eigentlich?«
    »Man spricht von drei, aber Tom Wilder, der mich verständigt hat, wußte auch noch nichts Genaues. Soviel war nur bekannt, daß mehre Männer aus der Galerie kamen und einen Passanten durch einen Schuß schwer verletzten. Ein Patrolman, der die Knallerei gehört hatte, war kurz danach am Tatort. Von den Gangstern sah er nichts mehr, nur in weiter Entfernung einen Wagen, der mit großer Geschwindigkeit davonjagte.«
    Ich fluchte leise vor mich hin. Wenn es sich um die Schutzgebühr-Bande handelte, mußte sie anders aufgebaut sein: Die Erpresser gehen meist einem Mord aus dem Weg. Diese Bande schien aber geradezu besessen davon zu sein, ihre tierische Brutalität zu zeigen.
    Wir trafen fast gleichzeitig mit dem Ambulanzwagen der City Police in der 12. Straße vor der Galerie ein. Eine große Schar Neugieriger hatte sich vor dem Geschäft versammelt.
    Genau vor dem Eingang kniete ein Mann neben einer Gestalt, die am Boden lag. Der Polizeiarzt klappte gerade seine Instrumententasche zu.
    »Wie sieht es aus mit ihm?« fragte ich leise,

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