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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Liste von Namen.
    Ich ließ Burton von Phil in seine Zelle zurückbringen. Dann knöpften wir uns den anderen vor. Der Gangster war zäh. Wir brauchten fast eine halbe Stunde, bis er sich bequemte, ein einziges Wort zu sagen. Die Sache mit dem Mord an Rittman hatte ich mir bei ihm bis zuletzt aufgespart. Dieser Trumpf stach auch hier.
    Und dann legte auch er ein umfassendes Geständnis ab, das sich mit dem von Burton fast genau deckte.
    Als Phil den zweiten Gangster ebenfalls in den Zellentrakt geschafft hatte und in das Zimmer zurückkam, hatte er eine Neuigkeit auf Lager.
    »Für den Mord an Rittman haben wir jetzt nur noch eine Möglichkeit offen, Jerry«, sagte er und setzte sich in den Sessel, in dem bis vor kurzem die Gangster gehockt hatten.
    »Hast du die Antwort des Sheriffs?« fragte ich schnell. Sie interessierte mich brennend.
    »Ich habe Fred Nagara gerade draußen auf dem Flur getroffen. Er war auf dem Wege zu dir«, berichtete mein Freund. »Er hat mit dem Sheriff in Stamford gesprochen. Van Doren war tatsächlich mit der Rittman auf der Party von diesem verrückten Sänger.«
    »Hat Fred auch nach der genauen Zeit gefragt?« fragte ich zurück.
    »Meiner Meinung nach kommt Van Doren für den Mord nicht in Frage, Jerry. Er kam gegen vier und blieb bis abends fast gegen zehn.«
    »Bloß bis zehn?« fragte ich nachdenklich. »Dann ist er nach wie vor verdächtig, Phil!«
    »Aber wieso? Er…«
    »Der Mord wurde gegen Mitternacht verübt. Vielleicht sogar eine Stunde später. Aber wir nehmen den frühesten Termin, der von dem Arzt in dessen Gutachten eingeräumt ist. Dann blieb Van Doren noch Zeit genug, den Mord zu begehen.«
    »Aber die Vorbereitungen, Jerry! Und der Weg allein von Stamford nach New York. Ich glaube nicht daran.«
    »Die Strecke von Stamford bis zur Jones Street schafft man in gut zwei Stunden«, widersprach ich. »Mit einem schnellen Wagen braucht man nicht einmal so lange. Und Van Doren hat einen schnellen Wagen.«
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon. Statt einer Antwort griff Phil nach dem Hörer und meldete sich.
    Sein Gesicht wurde plötzlich hart, und er biß die Zähne zusammen. Ich wußte, daß etwas passiert sein mußte, das von großer Wichtigkeit war.
    ***
    »Hinter dem großen Kaufhaus, da ist der Laden!« sagte Chas Fisher zu Barlow, und in seiner Stimme schwang nicht die leiseste Unruhe mit. »Park den Wagen genau vor dem Eingang. Laß den Zündschlüssel stecken. Genau drei Minuten nach mir kommst du mit Monzelio nach, und dann rauscht es.« Fisher betrat die Galerie. Der Wärter saß auf einem Hocker neben dem Aufgang zum ersten Stock. Er stand auf, als er den Besucher erkannte.
    »Nett, daß Sie sich noch einmal sehenlassen«, freute sich Charles Shilling und zog seine Uniformjacke straff.
    »Ich würde mir gerne noch etwas von Ihnen zeigen lassen«, sagte Fisher und lächelte scheinheilig. »Sie hatten gestern von den neuen Bildern aus Italien gesprochen, die hinten in dem einen Zimmer hängen. Gestern haben Sie mir die Sachen leider nicht zeigen können.«
    »Es war etwas zu spät geworden, Mr. Fisher. Ich hätte es gerne getan. Aber heute haben wir etwas mehr Zeit. Nur, ich muß hin und wieder nachsehen, ob kein Kunde gekommen ist, wissen Sie.«
    »Wir werden aufpassen«, versprach Fisher und dirigierte den alten Mann nach hinten. »Die Glocke an der Tür werden wir bestimmt hören.«
    »Hier, unser Prachtstück haben Sie auch noch nicht richtig bewundert, Mr. Fisher«, sagte Shilling und blieb vor dem Bild stehen, das in einer separaten Nische hing. »Ein Goya, ›Dame in Grau‹. Schätzen Sie einmal, welchen Wert das Gemälde hat. Oder raten Sie bloß, mit welcher Summe wir das Bild versichert haben!«
    »Ich hab’ das Bild gestern schon gesehen«, sagte der Blonde hastig und wollte weiter. »Mir gefällt es nicht, Mr. Shilling. Man sollte ein Bild auch nicht nach seinem Wert beurteilen.«
    Shilling faßte den Blonden am Arm und blieb stehen.
    Fisher schaute nervös nach seiner Armbanduhr.
    »Ich möchte jetzt eigentlich die Italiener sehen, wenn’s geht. Ich habe nämlich nicht sehr viel Zeit, Mr. Shilling, habe mir die halbe Stunde praktisch gestohlen.«
    »Kommen Sie, kommen Sie, junger Freund!« forderte Shilling und ging mit kleinen Schritten rasch weiter zu dem breiten Durchgang, der in einen größeren Nebenraum führte.
    Fisher ließ ihm den Vortritt. Er hielt sich dicht hinter dem Uniformierten.
    »Hoffentlich hören wir, wenn jemand kommt«,

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