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0401 - Aufbruch ins All

Titel: 0401 - Aufbruch ins All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und stieß einen Fluch aus.
    Dann begann er unablässig vor dem Wagen auf und ab zu gehen. Ein paar Minuten später sah Pantalone ihn in Richtung der Fähre gehen.
    „Neiman", sprach Pantalone ins Mikrofon der Funkanlage. „Der Junge kommt. Es ist unnötig, dass du ihn erschießt."
    Es erfolgte keine Antwort. Pantalone drehte sich im Sitz um, so dass er in Richtung der Fähre blicken konnte.
    Addis war wieder stehergeblieben.
    Plötzlich schossen aus den Düsen der Fähre dichte Flammenbündel. Rund um das Triebwerk ballten sich Rauchwolken, die sich nach allen Seiten ausdehnten.
    Obwohl er einen Helm trug und sich im Innern des Wagens befand, konnte Pantalone das Tosen des Triebwerks hören. Addis hatte sich zu Boden geworfen und die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Die Fähre war jetzt fast hinter den Rauchschwaden verschwunden. Sie zitterte heftig.
    Pantalone presste die Hände um die Armlehne seines Sitzes. Er hoffte, dass Korhu es schaffen würde.
    Dann hob sich das kleine Schiff vom Boden ab und gewann rasch an Höhe.
    Pantalone atmete auf. Addis war aufgesprungen und schüttelte drohend die Faust.
    Als die Fähre etwa tausend Meter hoch war, blitzte es hinter den Bergen auf.
    Pantalone schrie auf.
    In den Wolken über dem Dschungel breitete sich ein helles Licht aus, das rasch wieder an Intensität verlor.
    Pantalones Kopf sank nach vorn. Er hatte das Gefühl, eine schmerzliche Niederlage erlitten zu haben. Seine Hilflosigkeit lähmte seine Aktivität. Er bewegte sich erst, als Lytton Addis im Einstieg des Wagens erschien. Der Junge hatte den Helm abgenommen.
    Er atmete schwer.
    „Sie haben ihn abgeschossen", sagte er.
    „Genau wie Strachey", sagte Pantalone.
    Der Zorn, der ihn jetzt erfüllte, gab ihm die Kraft, aufzustehen und den Wagen zu verlassen. Er blickte sich um.
    „Wie ist die Luft?"
    „Das Atmen fällt schwer", erwiderte Addis. „Ich glaube aber, dass wir uns daran gewöhnen können."
    Was nun? dachte Pantalone benommen. Wäre der Junge nicht gewesen, er hätte sich keine Sorgen gemacht. Aber er fühlte sich für Addis verantwortlich, der durch die Ereignisse offenbar überfordert war. Pantalone wusste, dass es keine Rettungsmöglichkeit für sie gab.
    Pantalone nahm den Helm ab. Da sein Sauerstoffvorrat früher oder später sowieso verbraucht sein würde, konnte er die feuchtwarme Luft Firmers ebenso jetzt schon einatmen.
    Addis begann den Raumanzug abzulegen, und Pantalone folgte dem Beispiel des Funkers.
    Der Anzug bedeutete jetzt nur noch eine Belastung.
    „Was wollen wir tun?" fragte Addis.
    „Wir haben noch einen Raketenwerfer und etwa hundert Schuss Munition",. sagte Pantalone. „Das sollte ausreichen, um die Berge zu überqueren und mit den Intelligenzen, die für den Tod Stracheys und Korhus verantwortlich sind, Kontakt aufzunehmen."
    „Und wenn sie uns töten?"
    „Ich glaube nicht, dass sie das tun werden", versetzte Pantalone. „Sie haben nur auf die Fähre geschossen, weil sie vermeiden wollten, dass einer von uns nach Conyers zurückkehrt. Das ist auch der Grund für die Zerstörung des Raumschiffs, das mit Strachey an Bord im Orbit geblieben ist."
    „Ich kann keinem Saparen die Hand reichen, der für Korhus und Stracheys Ende verantwortlich ist", erklärte Addis leidenschaftlich.
    „So?" Pantalone runzelte die Stirn. „Vor wenigen Minuten noch hättest du nicht gezögert, Korhu persönlich umzubringen."
    Addis errötete und schwieg.
    Pantalone begann zu überlegen, wie sie vorgehen sollten. Er hatte Addis gegenüber das Problem vereinfacht. Im Grunde genommen fürchtete er sich vor einem Zusammentreffen mit den Mördern Stracheys und Korhus. Das mussten Saparen sein, die ohne viel zu reden zu den Waffen griffen. Die Fremden wären nach Pantalones Ansicht zumindest dazu verpflichtet gewesen, sich nach dem Grund für das Eintreffen eines Raumschiffs zu erkundigen.
    Pantalone bezweifelte, dass man ihn und Addis freundlich empfangen würde.
    Andererseits wäre der Marsch zur Station ihre einzige Chance. Sie konnten nicht hoffen, im Dschungel zu überleben.
    Früher oder später würden sie einem Tier zum Opfer fallen, sich mit Früchten vergiften oder einer unbekannten Krankheit erliegen.
    Das waren die Gründe, warum sie mit den Fremden Kontakt aufnehmen mussten.
    „Was hältst du davon, wenn wir den Raupenwagen zu unserem Hauptquartier machen und von hier aus Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen?"
    fragte Addis. „Das würde nicht lange gut gehen"

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