0401 - Aufbruch ins All
wirkte sein schmales Gesicht geisterhaft blass.
„Du hast überhaupt kein Recht, weil du ein Dummkopf bist", sagte er zu Addis. „Du bist nicht in der Lage, die Fähre zu fliegen. Pantalone könnte es, aber seine Ausbildung ist zu einseitig."
Korhu machte eine entscheidende Handbewegung. „Ich bin das intelligenteste Mitglied des Teams.
Außerdem bin ich befähigt, mich auf jeden unerwarteten Zwischenfall einzustellen. Deshalb habe ich die größte Chance, Conyers zu erreichen.
Sobald ich dort angekommen bin, werde ich alles tun, um eine Hilfsaktion für euch einzuleiten" Addis lachte ironisch. „Soll das ein Witz sein?" erkundigte er sich. „Es würde fünf Jahre dauern, bis eine zweite Rakete zur Verfügung stände. Außerdem wird Canton einem solchen Projekt niemals zustimmen."
„Meine Entscheidung ist unumstößlich", sagte Korhu.
Pantalone zog Addis mit sich zum Raupenfahrzeug zurück.
„Wir müssen uns beraten", sagte er.
„Versucht keine Tricks", warnte Korhu.
Pantalone merkte, dass der junge Funker am ganzen Körper zitterte. Addis' Erregung legte sich auch nicht, als sie sich wieder im Innern des Wagens befanden. Nur mühsam gelang es Pantalone, seine eigene Verwirrung zu überwinden und seine Gedanken in geordnete Bahnen zu lenken. Zweifellos hatte Neiman Korhu recht, wenn er sagte, dass nur einer von ihnen nach Conyers zurückkehren konnte.
Die Art jedoch, wie Korhu die Wahl getroffen hatte, konnte man fast als kriminell bezeichnen. Pantalone fragte sich, wie er gehandelt hätte, wenn er an Korhus Stelle in der Fähre zurückgeblieben wäre.
Bestimmt wäre er seinen Begleitern nicht mit der Waffe in der Hand entgegengetreten.
Durch ihre Rückkehr hatten sie Neiman Korhu bei den Startvorbereitungen gestört.
„Wir sollten ihn auf jeden Fall angreifen", unterbrach Addis' Stimme die Gedanken des Kommandanten.
Pantalone spürte, dass Addis verzweifelt war. Er fragte sich, weshalb der Junge plötzlich eine derartige Todesfurcht empfand, wo er doch von Anfang an, an einem lebensgefährlichen Unternehmen teilgenommen hatte. Wahrscheinlich hatte Addis wegen des bisher planmäßigen Ablaufs des Manövers den Gedanken an ein gewaltsames Ende weit von sich gewiesen. Nun wurde er unvermittelt wieder damit konfrontiert.
„Vielleicht haben wir auf Firmer eine Überlebenschance", sagte Pantalone.
Addis fuhr auf seinem Sitz herum.
„Willst du mir den Blick für die Tatsachen verschleiern?" fragte er heftig.
„Es scheint festzustehen, dass es auf Firmer intelligente Wesen gibt", sagte Pantalone ruhig.
„Ja", bestätigte Addis. „Sie haben unser Raumschiff vernichtet und Strachey getötet."
„Aber sie haben zugelassen, dass wir gelandet sind", sagte Pantalone. „Wenn es Saparen sind, gibt es bestimmt eine Verständigungsmöglichkeit."
„Natürlich sind es Saparen", sagte Addis. „Wer sollte es sonst sein? Aber sie sind uns feindlich gesinnt."
Pantalone versuchte, mit dem Funkgerät des Raupenfahrzeugs eine Verbindung zu Korhu herzustellen, aber der Ingenieur antwortete nicht.
„Es ist sinnlos, ihn mit Argumenten überzeugen zu wollen", sagte Addis. „Wir müssen ihn angreifen, auch auf die Gefahr hin, dass wir dabei den Tod finden. Sterben müssen wir auf jeden Fall. Ich ziehe es vor, von einem Raketenwerfer getötet zu werden, anstatt zu ersticken oder von einem dieser Monstren zerrissen zu werden."
„Und wenn es uns gelingen sollte, Korhu zu überwältigen?"
„Wie meinst du das?"
Pantalone sagte: „Wenn wir Korhu ausschalten, erhebt sich die Frage, die uns jetzt beschäftigt, erneut. Es steht dann zur Debatte, wer von uns beiden nach Conyers fliegt."
„Wir würden beide fliegen", erwiderte Addis heiser. „Ein Mann mehr oder weniger kann doch nicht soviel ausmachen." Er schloss die Augen..
Seine Lippen bebten. „Oder würdest du mich zurücklassen?"
Pantalone schüttelte den Kopf. Es war sinnlos, Addis das Problem in allen Einzelheiten auseinanderzusetzen. Der Junge verstand nicht, worauf es ankam. Er wollte es nicht verstehen.
„Worauf warten wir noch?" fragte Addis. „Er wird jeden Augenblick starten."
„Zweifellos", stimmte Pantalone zu, ohne sich von seinem Platz zu erheben.
Addis schwang sich aus der kleinen Einstiegsöffnung und blickte zögernd zu Pantalone herein.
„Wenn du mich nicht begleitest, gehe ich allein", drohte er. „Ich zwinge Korhu, mich mitzunehmen."
„Nur zu", forderte Pantalone ihn auf. „Ich halte dich nicht."
Addis senkte den Kopf
Weitere Kostenlose Bücher