0401 - Aufbruch ins All
rief der große Mann.
„Vorsicht während des Landemanövers."
Wieder meldete sich die Ortungszentrale. Neben den Bildern der Außenwelt erschienen jetzt Aufnahmen des dabrifanischen Schiffes auf den Bildschirmen.
„Das Schiff stürzt in die Sonne, Sir!" rief Ataro Kusumi. „Es scheint führerlos zu sein."
Korom-Khan nagte an seiner Unterlippe. „Vielleicht halten sich die Dabrifaner noch in der Kuppel auf und haben das Schiff mit Hilfe der Robotsteuerung zur Sonne geflogen. Sie wollen uns vortäuschen, dass sie alle umgekommen sind."
„Ich glaube, dass Sie sich irren, Kommandant", sagte Thunar Eysbert. „Ich nehme an, dass die Besatzung dieses Schiffes nicht mehr fähig ist, die Katastrophe zu verhindern."
Wenige Augenblicke später verglühte das dabrifanische Schiff in den Randzonen der Sonne Sapa.
Fast zum gleichen Zeitpunkt berührten die Landeteller des großen Kugelraumschiffs den Boden des Planeten Firmer.
14.
Staebler-Beer hörte den Lärm des landenden Riesenraumschiffs. Er begriff, dass das Schiff, das er mit Emotio-Strahlen beschossen hatte, sein eigenes gewesen war. Der Neffe des Imperators bereute den Irrtum nicht. Hofsess und die anderen hatten diese Strafe verdient. Wahrscheinlich würden sie jetzt mit dem Schiff durch den Weltraum irren oder in eine Sonne stürzen.
Staebler-Beer überlegte, was er tun konnte, um sich zu retten. Er hatte sich jetzt wieder völlig unter Kontrolle. Noch immer hatte er die Möglichkeit, den Emotio-Strahler gegen Conyers einzusetzen. Es würde ihm zwar nicht mehr gelingen, den gesamten Mond mit den Strahlen zu bestreichen, doch er konnte einen Teil der saparenischen Bevölkerung von Conyers ins Unheil stürzen.
Er sah jedoch keinen Sinn darin, in der augenblicklichen Situation noch so zu handeln.
Wichtiger war, sein eigenes Leben zu retten. Ganz so verzweifelt erschien ihm seine Lage nun nicht mehr. Wenn er sich schlau verhielt, konnte er vielleicht bald nach Dabrifa zurückkehren. Dabrifa würde ihn als Held feiern lassen, wenn er als einziges Mitglied des Unternehmens zurückkam und damit seine Loyalität unter Beweis stellte.
Staebler-Beer verließ seinen Platz am Emotio-Strahler. Um seinen Plan zu verwirklichen, musste er die beiden saparenischen Gefangenen finden. Noch bevor die ersten Besatzungsmitglieder des gelandeten Riesenschiffs die Kuppel betraten, musste Staebler-Beer eine Einigung mit diesen beiden Männern erzielen. Er musste sie dazu zwingen, dass sie ihn als einen der ihren bezeichneten.
Der Dabrifaner verließ den Raum und begann mit der Suche nach den beiden Saparen.
Hoffentlich hatte Watts nicht den Fehler begangen und den Robotern die Ermordung der beiden Männer befohlen. Diese Überlegung brachte Staebler-Beer auf die Idee, dass er ein Sendegerät brauchte, um die Roboter zur Freilassung der Gefangenen zu ranlassen.
Zum Glück hatte er sich während ihres Aufenthalts auf Firmer von Watts zeigen lassen, wie man mit Hilfe eines solchen Senders Befehle an die Roboter übermittelte.
In der Kuppelzentrale fand Staebler-Beer das Gerät, das er suchte. Ein kurzer Blick auf die Bildschirme zeigte ihm, dass das große Schiff jenseits der Berge gelandet war und soeben seine Hangarschleusen öffnete. Bald würden die ersten Beiboote innerhalb des Talkessels landen.
Staebler-Beer schaltete das Sende gerät ein und bekam sofort Kontakt. Das bewies ihm, dass die Roboter in der Nähe waren.
Er kicherte zufrieden.
Warum sollte er länger nach den Gefangenensuchen?
Ein kurzer Impuls genügte, um die Roboter mit ihnen hierher zu bringen. Der Dabrifaner sendete den entsprechenden Befehl. Er legte das Gerät zur Seite und begab sich an die Kontrollschaltungen. Hastig löschte er alle Bildschirme. Die Saparen brauchten nicht zu sehen, wie nahe die Hilfe für sie schon war.
Dann schloss Staebler-Beer alle Schleusen der Kuppel. Die Fremden würden einige Zeit brauchen, bis sie sich entschlossen, gewaltsam einzudringen.
Diese Frist musste Staebler-Beer nutzen.
Er ließ sich in einem Sessel nieder und wartete, bis die vier Roboter mit den Gefangenen hereinschwebten. Die beiden Saparen machten einen erschöpften Eindruck, der jüngere Mann schien sogar bewusstlos zu sein.
Staebler-Beer griff nach dem Befehlsgeber und ließ die Roboter anhalten. Dann befahl er ihnen, die beiden Männer freizugeben. Addis sank entkräftet zu Boden, und auch Pantalone hatte Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten.
„Können Sie mich verstehen?"
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