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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verspürten Lust, uns im Baderaum der Schule zu duschen.
    Dort war bereits das Leben erwacht. Wir hörten die lauten Stimmen der Kinder und die Schulglocke.
    Ich warf einen Blick auf die Zeiger.
    Genau sieben Uhr.
    Fingen die jetzt schon mit dem Unterricht an? Das konnte ich mir kaum vorstellen. Nicht um diese Zeit. Vielleicht rief die Glocke die Schüler auch nur zum Frühstück. Lärm genug machten sie jedenfalls. Ihre lauten Rufe schallten bis zu uns.
    Auch die breite Haustür wurde geöffnet. Der Pedell erschien. Es war der Hausmeister im grauen Kittel, den wir schon in der vergangenen Nacht gesehen hatten.
    Er blieb vor der Tür auf dem Podest stehen und warf einen langen Blick ins Freie. Auch unseren Wagen musste er gesehen haben, denn er stutzte plötzlich und wirkte einen Moment später so, als wollte er uns einen Besuch abstatten.
    Doch er überlegte es sich anders, drehte sich um und betrat wieder das Haus.
    Dieser Mann hatte auf mich einen düsteren Eindruck gemacht. Es lag nicht allein an seinem Kittel, auch an seinen dunklen Haaren, die in die Stirn gekämmt waren.
    Er schloss die Tür, als wollte er dafür sorgen, dass wir die Schule nicht betreten konnten.
    »Was ist?« fragte Bill. »Sollen wir?«
    »Ja, einen kleinen Waldlauf zum Frühstück starten. Danach wird ja wohl der Unterricht beginnen, wenn wir Glück haben.«
    Der Reporter war nicht gerade begeistert, fügte sich meinem Wunsch, und wenig später waren wir unterwegs. Ohne Joggingschuhe machte das Laufen keinen richtigen Spaß. Bevor wir richtig auf Touren gekommen waren, brachen wir es schon wieder ab.
    Beide schabten wir über unser Kinn, fühlten die Bartstoppeln und hätten uns gern rasiert. Auch auf diese Annehmlichkeit mussten wir verzichten, und so setzten wir unseren Plan endlich in die Tat um und schritten über die Treppe auf die Eingangstür zu.
    Der Hausmeister hatte sie doch nicht wieder verschlossen. Wir öffneten sie und standen zum zweiten Mal in der großen, jetzt hellen Halle, durch deren breite Fenster das Tageslicht strömte.
    Und es war etwas los.
    Die Schüler mussten das Frühstück bereits hinter sich haben, denn sie tobten durch die Halle, die Flure und die Treppen hinauf.
    Eine Glocke schrillte laut.
    Wir kamen uns ein wenig verloren vor, bis wir einen Lehrer trafen, der einige Hefte unter dem Arm trug.
    Bill trat ihm in den Weg. »Entschuldigen Sie, Sir, aber wir möchten gern in die Klasse, in der sich ein Junge namens Peter Wade befindet. Wer unterrichtet dort, und wo finden wir die Klasse?«
    Der Lehrer schob seine Hornbrille höher und zeigte über die Schulter. »Nehmen Sie den Gang, dann erreichen Sie den Anbau, in dem die einzelnen Klassenräume liegen. Über uns befinden sich nur die allgemeinen Räume.«
    »Danke sehr.«
    »Bitte, bitte!« Er eilte davon.
    »Hast du es gehört?« fragte mich Bill.
    »Klar, gehen wir.«
    Wir schritten durch eine völlig normale Schule, in der sich die Kinder nicht anders benahmen als irgendwo in London oder Liverpool. Die Kleineren schrien, rannten, stießen sich gegenseitig an, hin und wieder auch um, und auch wir wurden angerempelt, wenn wir es nicht schafften, schnell genug auszuweichen. Die Türen der meisten Klassenräume standen offen. Kein Schüler saß auf seinem Platz.
    Einige hockten, wenn sie sich schon in den Klassenzimmern aufhielten, auf den Tischen oder standen auf ihren Stühlen. Ruhig war auch niemand. Ein großes Chaos oder Durcheinander herrschte in jeder Klasse. Ich konnte sehen, dass auch heute noch mit feuchten Schwämmen geworfen wurde und dies nicht ein »Sport« meiner Jugendzeit gewesen war. Sobald die Lehrererschienen, wurde es ruhig. Manche Schüler standen auch als Wachtposten vor den Klassen und gaben Bescheid, sobald sie die Pauker entdeckt hatten.
    Bei einem Schüler erkundigte ich mich nach der richtigen Klasse.
    Es war bereits der nächste Raum auf der rechten Seite, und dessen Tür war geschlossen.
    »Die werden sich freuen, wenn wir stören«, sagte Bill, bevor er zweimal anklopfte.
    Einige Stimmen schrien »Come in!« Wir betraten den Klassenraum und sahen nicht nur die Augen der Schüler auf uns gerichtet, auch die Lehrerin blickte uns erstaunt an, bevor sie unseren Morgengruß ein wenig zaghaft erwiderte.
    Die Lehrerin war ziemlich klein. Sie hatte halblanges, dunkelblondes Haar, das ein blasses, sehr schmales Gesicht umrahmte. Die Frau trug ein grünes, schlicht geschnittenes Kleid und lächelte uns zaghaft zu.
    »Ich bin Jennifer

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