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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Deylen. Kann ich etwas für Sie tun, Gentlemen? Oder waren Sie vielleicht angemeldet?«
    »Nein, das waren wir nicht«, sagte Bill und zauberte sein Sonntagslächeln hervor. Er konnte das wesentlich besser als ich.
    Dann stellte er uns vor.
    Die Lehrerin zeigte sich irritiert. »Ihre Namen habe ich nie gehört. Ihre Kinder sind auch nicht in meiner Klasse.«
    »Deshalb sind wir nicht hier«, erklärte ich.
    »Und wieso?«
    »Wir möchten mit einigen Ihrer Schüler reden, Miss Deylen.«
    Das schmale Gesicht der Lehrerin wurde ernst. »Haben sie etwas ausgefressen?«
    »Wie man’s nimmt«, erwiderte Bill. »Bitte, wenn Sie uns einen Gefallen tun würden, halten Sie sich am besten ein wenig zurück.«
    »Nein!« Plötzlich widersprach sie. »Das empfinde ich als unverschämt. Sie platzen hier in meine Schulstunde, unterbrechen den Unterricht, stellen Forderungen, die ich nicht akzeptieren kann.«
    »Bitte, Miss Deylen, einen Augenblick.« Ich war vorgetreten und zeigte ihr meinen Ausweis.
    Sie las und schwieg.
    Die Schüler sagten nichts. Kreuzbrav saßen sie auf ihren Stühlen.
    So jedenfalls hatte man früher die Schüler hingesetzt. Ein jeder wartete darauf, wie es weitergehen würde.
    Die Lehrerin nickte. »Wenn Sie von der – ich meine, weiß der Rektor von Ihrem Besuch?«
    »Noch nicht.«
    Sie sah mich direkt an und musste dabei ihren Kopf in den Nacken legen, weil sie so klein war. »Dann muss ich ihn informieren, Mr. Sinclair.« Nervös bewegten sich ihre Hände.
    »Warten Sie noch einen Moment. Hören Sie sich erst an, was wir zu sagen haben.«
    »Es geht aber um die Kinder?«
    »Das ist korrekt.«
    »Haben Sie vielleicht etwas angestellt, dass Sie auf diese Weise reagieren und zu uns…?«
    »Es wird sich herausstellen.«
    Jennifer Deylen atmete tief ein und hob ihre schmalen Schultern.
    »Bitte, ich kann Sie nicht daran hindern, Ihre Pflicht zu tun. Aber rechnen Sie damit, dass ich mich an meine Vorschriften halten werde.«
    »Das ist Ihr gutes Recht!«
    Ich wandte mich jetzt an die Kinder. Bill Conolly wollte mich reden lassen. Er war wieder bis in die Nähe der Tür zurückgegangen und hatte sich dort an die Wand gelehnt. Seine Haltung strömte Ruhe aus, doch ich wusste, dass Bill auf dem Sprung stand, um notfalls eingreifen zu können.
    Schon beim Eintritt war ich erstaunt gewesen, dass es sich bei dieser Klasse um eine gemischte handelte. Also Jungen und Mädchen zusammen.
    Die meisten Gesichter kannte ich nicht. Aber es waren diejenigen dabei, die wir in der Nacht im Schlafraum besucht hatten. Auch Peter Wade entdeckte ich. Er saß in der zweiten Reihe und trug einen roten Pullover mit dem Buchstaben Yauf der Brust. Nichts in seinem Gesicht zeugte davon, dass er uns erkannt hatte.
    Allmählich werden die Kinder unruhig. Ich merkte, dass ich etwas sagen musste, und stellte mich vor. »Ich bin Polizeibeamter, und mein Name ist John Sinclair. An der Tür dort steht mein Freund Bill Conolly, und wir beide sind sicher, dass einige von euch uns kennen werden. Oder?«
    Nach dieser Frage wurde es lauter. Die Halbwüchsigen sahen sich an. Die Mädchen unter ihnen begannen zu flüstern. Sie stießen ihre Nachbarn an, und ein Mädchen mit dunklen Lockenhaaren hob die rechte Hand. »Nein, ich kenne Sie nicht, Sir.«
    Sofort schüttelten auch andere die Köpfe, und die acht aus dem Wald befanden sich ebenfalls darunter.
    Das wollte ich nicht hinnehmen. Ich wandte mich nicht an Bobby Belmont, der ziemlich weit hinten saß, sondern an den in der zweiten Reihe hockenden Peter Wade. »Du müsstest mich kennen.«
    Er deutete auf seine Brust. »Ich?«
    »Ja, Peter Wade.«
    »Nein.«
    Ich lächelte und holte tief Luft. »Wir reden später weiter.« Dann fragte ich Bobby: »Wie ist es mit dir, Bobby Belmont? Kennst du mich nicht?«
    »Woher denn?«
    »Ich habe dich gestern im Wald gesehen. Es war schon dunkel. Deine Eltern haben versucht, dich zurückzuholen. Einige deiner Klassenkameraden waren auch dabei.«
    Vorn drehte sich Peter um. »Hör mal, Bobby, der Bulle will uns was erzählen.«
    »Ich war in keinem Wald!« behauptete Bobby.
    »Und ich auch nicht!« erklärte Peter.
    Bill mischte sich ein. Er ging an der Fensterreihe entlang, wo ein Poster hing, auf dem ein Skelett abgebildet war. Jeden Einzelnen, der uns im Wald überfallen hatte, pickte sich der Reporter heraus.
    »Du warst da. Du und auch du.«
    »Nein, Sir!«
    Alle widersprachen heftig. Sehr schnell entstand ein Tumult, und die Lehrerin mischte sich ein.

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