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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ansonsten effektiver und eleganter.
    »Ich werde ihn fragen, wenn ich wieder in der Burg bin«, murmelte Wang Lee. Er begann abwärts zu gehen. Schon nach ein paar Dutzend Metern hatte er die Gipfellichtung verlassen und drang in den Wald ein. Ihm fiel auf, daß das Unterholz stellenweise entsetzlich dicht gewuchert war. Der Wald hatte sich verändert. Das Wachstum der Pflanzenarme, die die Skelettkrieger vernichtet und Leonardo zu Fall gebracht hatten, hatte es also auch hier gegeben.
    Ein »biologischer Krieg« gegen die Knochenhorde…
    In der Tat entdeckte Wang Lee schon Augenblicke später im dichten Gestrüpp die ersten Überreste. Rost-Rüstungen, zerbrochene Waffen, zerfetzte, modernde Stoffreste…
    Je weiter er vordrang, desto mehr dieser Überreste fand er. Es mußte ein andauerndes und erbarmungsloses Vernichten der Armee stattgefunden haben. Wangs Hoffnung stieg. Vielleicht hatten die Pflanzen alle Knochenkrieger vernichten können?
    Aber je weiter er ins Tal vorstieß, desto unsicherer wurde er wieder. Denn da er immer noch auf Reste stieß, mußte ein großer Teil der Skelettkrieger zwangsläufig bis hierher vorgestoßen sein. Möglicherweise also auch noch weiter, aus dem Wald hinaus… und nach Cwm Duad hinein!
    Die Gefahr für Ling war also noch längst nicht abgewendet!
    Das erbeutete Schwert in der Faust, setzte Wang Lee seinen Weg fort, so schnell er konnte.
    Was hinter ihm geschah, bemerkte er nicht… dabei hätte er fest damit rechnen müssen!
    ***
    Merlin trat an die Außenwand des Zimmers. Er warf in einer gleichgültig wirkenden Schulterbewegung seinen roten Umhang etwas zurück. Dann berührten seine Fingerspitzen die Wandung.
    Sie öffnete sich.
    »Ich – ich wird’ verrückt!« stieß Teri hervor. »Wie, bei allen guten Geistern, hat er das geschafft?«
    Merlin schritt wortlos durch die entstandene Öffnung.
    »Los, hinterher!« rief Nicole. Sie faßte nach dem Arm der Druidin und zog Teri Rheken mit sich auf die Tür zu.
    Und prallte gegen eine unsichtbare Wand!
    Dort, wo Merlin die Tür geschaffen hatte, war gar keine Tür!
    Nicole versuchte es noch einmal, jetzt langsamer. Aber auch jetzt kam sie nicht durch. Sie begann die Stelle abzutasten. Die unsichtbare Barriere, die ein Durchschreiten unmöglich machte, fühlte sich nicht anders an als der Rest der undurchsichtigen Wand.
    »Eine Tür, die es gar nicht gibt?« überlegte Teri verblüfft.
    Abermals versuchte sie mit ihrer Para-Kraft hindurchzudringen, aber es gelang ihr nicht. Die Sperre, die sie daran hinderte, ihre Druiden-Fähigkeit einzusetzen, bestand immer noch.
    »Ich begreif’s nicht…«
    Nicole begriff es auch nicht. Am wenigsten aber verstand sie, daß ausgerechnet Merlin hinausgegangen war. Gut, er war ein überragender Magier, der jeden anderen weit in den Schatten stellte - gewesen! Mit seinem Gedächtnis hatte er auch seine Fähigkeiten verloren! Zumindest konnte er nicht bewußt auf sie zurückgreifen, weil er einfach keine Vorstellung mehr von dem hatte, was er bewirken konnte, wenn er es nur wollte.
    Sie sah Teri an. »Was nun?«
    Die goldhaarige Druidin zuckte mit den Schultern.
    »Abwarten, was sonst? Merlin ist draußen, aber wir kommen immer noch nicht hinaus. Wir müssen sehen, was er draußen zustande bringt. Ob er sein Gedächtnis zurückgewonnen hat?«
    »Ich bin sicher, daß er uns das mitgeteilt hätte«, sagte Nicole.
    Teri schüttelte den Kopf.
    »Er war schon immer ein großer Geheimniskrämer«, sagte sie. Mit ein paar Schritten war sie bei einem der bequemen Sessel und streckte sich darin aus. Sie schloß die Augen.
    »Willst du jetzt etwa schlafen?« fragte Nicole entgeistert.
    Teri lächelte. »Du weckst mich, wenn was passiert, ja?«
    »Deine Nerven möchte ich haben«, stöhnte Nicole und ließ sich in einem anderen Sessel nieder. »Hoffentlich ist Zamorra noch in Freiheit und taucht bald hier auf, um uns herauszuholen… wenn’s einer schafft, dann ist er es.«
    Teri Rheken antwortete nicht mehr.
    ***
    »Du machst Witze«, ächzte Gryf wenig begeistert. »Au, verflixt. Schon wieder. Da schmort was auf meiner Jacke…«
    Zamorra verzog das Gesicht. Die Säure, die von der niedrigen Decke dieser »Magenhöhle« tropfte, begann den Stoff zu zersetzen. Zamorra selbst konnte sich in dem weißen Overall relativ sicher fühlen; er wußte, daß das Material einem Säurebad standhalten würde. Aber Kopf und Hände mußte er auf jeden Fall irgendwie schützen. Aber wie, wenn er hier im allmählich

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