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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stärker werdenden Säureregen lag?
    »Ich meine es verdammt ernst«, sagte er. »Riechst du es denn nicht?«
    »Und ob… aber das ist unmöglich. Die Organhäuser können das überhaupt nicht. Sie sind pflanzlich, nicht fleischlich, auch wenn sie sich anfühlen wie Leder. Sie haben gar nicht die Möglichkeit, das zu tun, was hier geschieht.«
    »Offenbar doch«, erwiderte Zamorra. »Schon mal was von fleischfressenden Pflanzen gehört?«
    Gryf hustete trocken und würgte wieder. Zamorra schaffte es inzwischen, die Übelkeit zurückzudrängen.
    Aber er fragte sich, wie lange ihm das noch gelingen konnte.
    Aber war es nicht eigentlich völlig egal?
    Dieses verfluchte schrumpfende Organhaus fraß sie! Es leitete den Zersetzungsprozeß ein! Wenn die Tropfen weiterhin so fielen, war es nur eine Frage von einer halben Stunde, bis sie es hier nicht mehr aushielten… bis sie starben…
    »Kannst du diesem Haus klar machen, daß ich nur äußerst schwer verdaulich bin?« fragte Gryf in einem Anflug von Galgenhumor. »Ich werde ihm ziemlich schwer im Magen liegen…«
    »Du hast Sorgen«, gab Zamorra zurück. Er tastete mit den Fingern nach der immer noch näher kommenden Decke des einstigen Zimmers, zuckte aber sofort wieder zurück. Er glaubte, sich die Finger verbrannt zu haben, hatte einen Tropfen berührt, der gerade da hervorquoll, wo er hinfaßte.
    »Zum Teufel damit… kannst du diesem Haus nicht ein wenig Feuer verpassen?«
    »Feuer?« Gryf lachte bitter auf. »Womit denn, Alter?«
    »Du hast doch dein Rauchzeug zurückbekommen, oder? Pfeife, Tabak und Feuerzeug. Vielleicht bemühst du dich mal, mit der Flamme diese Magenwände ein wenig zu kitzeln.«
    »Himmel!« entfuhr es dem Druiden. »Das ist eine Idee! Sag mal, woher nimmst du deine Einfälle eigentlich immer?«
    »Aus meinem Hirn«, sagte Zamorra trocken. »Was dachtest du?«
    »Hm. Ich sag’s dir lieber nicht… au, zum Teufel! Wenn diese Säuretropfen nicht bald aufhören, vergesse ich meine gute Erziehung.«
    »Hattest du jemals eine? Laß brennen, Mann! Um so schneller kommen wir hier heraus!«
    »Wenn wir Pech haben, entzünden sich Gase, und unser Organhaus bekommt statt Frischfleisch zweimal Geisterjäger, gut gebraten…«
    »Rede keinen solchen Blödsinn!« fuhr Zamorra ihn an.
    »Deinen Galgenhumor kannst du dir sparen, für so etwas habe ich kein Verständnis. Los, mach schon!«
    Gryf hatte in die Tasche gefaßt und zog das Feuerzeug hervor. Er schrie wieder auf, als ein Säuretropfen seine Hand traf. Er ließ das Feuerzeug erschrocken fallen und mußte danach tasten. Endlich fand er es wieder.
    »So, jetzt wollen wir mal hoffen…«
    Er ließ die Flamme aufspringen.
    Seine Befürchtung trat ein.
    Im gleichen Moment, als der Feuerstein zündete, entflammten Gase, die durch die Säure entstanden waren. Ein Feuerbogen spannte sich durch den gesamten Hohlraum.
    Zamorra konnte gerade noch rechtzeitig die Augen schließen, ehe die Gase vor ihnen verpufften und ihm die Augenbrauen versengten.
    So schnell, wie es aufgeflammt war, verschwand das Feuer wieder, auch Gryfs Feuerzeug brannte nicht mehr. Der Druide hatte das Rädchen ganz schnell wieder losgelassen. Er keuchte wild.
    »Bist du verletzt?« fragte Zamorra.
    »Das fragt dieser Mensch auch noch! Mann, mir wäre fast die Flamme ins Auge gegangen! Du und deine Ideen… warum haben sie dich eigentlich zum Professor ernannt?«
    »Immerhin hat es nur eine Sekunde gebrannt«, erinnerte Zamorra. »Die vorhandenen Gase sind weggeflackert. Bist du okay?«
    »Annähernd… wenn bloß diese Säuretropfen mal aufhören würden…«
    »Okay. Dann versuch es jetzt noch mal mit dem Feuerzeug, ehe sich neue Gase bilden. Irgendwie müssen wir doch hier herauskommen.«
    »Hm«, machte Gryf. »Zumindest diese Verpuffung hat Freund Organhausmagen dezent ignoriert. Keine nervösen Zuckungen, nichts. Meinst du im Ernst, daß das was bringt?«
    »Je länger du redest, desto mehr Gas bildet sich wieder und desto länger liegen wir hier im Säureregen«, drängte Zamorra.
    »Wir haben ja selbst von dem bißchen Feuer auch kaum etwas gespürt, oder?«
    Der Druide murmelte eine Verwünschung. »Na gut. Ich versuch’s mal anders. Ich werde ein Schutzfeld um uns legen.«
    »Kannst du das denn?«
    »Natürlich kann ich das!« schrie Gryf wütend. Er zwang sich aber sofort wieder zur Ruhe. »Sorry, aber ich habe auch nur normale Nerven, Alter. Natürlich kann ich das Schutzfeld aufbauen. Warum habe ich Dummkopf nicht schon

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