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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß solche Räume für Druiden gebraucht werden«, sagte Teri. »Es gibt nur eine Lösung: sie sind unter dem Einfluß des MÄCHTIGEN erst in jüngster Zeit entwickelt worden. Aber ich glaube nicht, daß uns dieses Wissen etwas nützt.«
    »In gewisser Hinsicht schon«, sagte Nicole. »Jeder, der diese Zellen als solche benutzt, um andere Leute, speziell Druiden, darin festzuhalten, weiß über diese Funktion Bescheid. Und damit gehört er zur Gegenseite, denn alle anderen würden doch zumindest den Nutzen solcher Räume stark bezweifeln und ihre Einrichtung ablehnen, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Die breite Masse wird kaum etwas davon wissen, daß es solche Sperren gibt«, folgerte Nicole. »Eingeweiht sind nur die, die dem MÄCHTIGEN dienen, also der einstigen Hohen Lady. Na, damit haben wir ja schon mal eine kleine Möglichkeit, Spreu und Weizen voneinander zu trennen.«
    »Was bringt es uns, wenn wir hier festsitzen?«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Sie werden uns irgendwann herauslassen müssen«, sagte sie.
    »Spätestens dann, wenn sie uns in unsere Zeit zurückschicken wollen. Und dann müssen wir bereit sein, zu handeln…«
    ***
    »Verflixt!« stieß Gryf hervor. »Das gibt’s doch nicht!«
    Er versuchte es noch einmal. Aber auch diesmal gelang ihm der zeitlose Sprung nicht. Jetzt wurde ihm klar, daß die stechenden Kopfschmerzen, unter denen er wieder litt, nicht von der Berührung mit der immer niedriger werdenden Decke herrührten, sondern von einer Sperre.
    »Wir sind abgeschirmt«, stieß er hervor. »Das muß eine Art Einweg-Barriere sein. Herein konnte ich, hinaus geht es nicht mehr. Dabei hatte ich schon beim Hereinkommen ein wenig Schwierigkeiten. Bloß habe ich da nicht gemerkt, daß die Schwierigkeiten eine magische Sperre sind…«
    »Und was nun?« fragte Zamorra.
    »Weiß ich nicht«, brummte Gryf in der Dunkelheit. »Ich glaube, ich werde mir etwas einfallen lassen müssen. Aber mir fällt nichts ein.«
    »Es tut mir leid, daß ich dich mit hier hineingezogen habe«, sagte Zamorra.
    »Du konntest es ja nicht ahnen. Aber ich hätte aufpassen und nachdenken müssen«, erwiderte der Druide. »Pech gehabt… das Haus war eine Falle.«
    »Aber warum hat sie nicht vorher schon zugeschlagen?« überlegte Zamorra. »Immerhin konnten wir zunächst beide dieses Haus verlassen. Erst, als ich wieder hineinging, schloß es sich und begann zu schrumpfen.«
    »Vielleicht wurde es programmiert, wie ein Zeitzünder etwa«, vermutete Gryf grimmig. »Und wir sind einfach zu früh erwacht.«
    Zamorra nickte. Das war eine Möglichkeit.
    Er lauschte. Ein neues Geräusch trat auf. Ein seltsames Gurgeln und Schmatzen. Etwas tropfte auf seinen Körper, der vom weißen Overall geschützt wurde.
    Gryf schrie auf.
    »He, was ist das? Was tropft da? Das brennt ja wie Säure!«
    Zamorra atmete durch. Jetzt roch er den sauren Gestank.
    Er unterdrückte den aufsteigenden eigenen Brechreiz. Neben ihm würgte Gryf und schrie schon wieder auf. »Das brennt ja teuflisch… was ist das?«
    Auch auf Zamorra tropfte es wieder herunter. Es verstärkte sich. Die Tropfen kamen in schnellerer Folge. Das Gurgeln und Schmatzen nahm zu.
    »Ich glaube, ich kann’s dir sagen«, murmelte der Parapsychologe dumpf. »Wer auch immer es darauf anlegt, uns umzubringen, macht keine halben Sachen. Was da tropft, mein Lieber, ist so etwas wie Magensäure. Wir werden soeben ein wenig verdaut…«
    ***
    Su Ling hatte einen Fehler begangen.
    Sie hätte Boris Saranows Warnung befolgen und das Fenster geschlossen lassen sollen. Aber im gleichen Moment, in dem sie es öffnete, registrierten unten auf der Straße die heranrückenden Skelettkrieger diese Bewegung.
    Auch das Schließen hatten sie bemerkt, aber weiter nichts erkennen können und dieser Bewegung daher keine weitere Bedeutung beigemessen. Jetzt aber nahmen ihre leeren Augenhöhlen, die auf unerklärliche Weise sehen konnten, das Mädchen hinter dem Fenster wahr. In leeren Schädeln, deren Gehirne längst zu einer staubigen Masse zerfallen waren, entwickelten sich Gedankenprozesse.
    Das Mädchen am Fenster war eine der beiden gesuchten Personen.
    Die Skelettkrieger reagierten sofort. Sie standen miteinander in direkter Verbindung. Sie alle wandten sich dem Gasthaus zu.
    Sie eilten, so rasch ihre klappernden Gebeine es zuließen, darauf zu. Sie hielten ihre Waffen bereit zum Angriff. Eine unheimliche kleine Kompanie. Schon schätzten einige von ihnen die Höhe des Fensters ab

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