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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ja sagen, ich hätte dich gezwungen.«
    Dem jungen Druiden war nicht anzusehen, ob ihn diese Chance wesentlich erleichterte. Mit hängenden Schultern ging er vor Merlin her. Plötzlich blieb er abrupt stehen.
    »Jetzt erkenne ich dich wieder«, sagte er. »Ich erinnere mich. Du bist dieser Hochstapler, der Merlin sein will.«
    »Hochstapler?« sagte Merlin dumpf. »Freundchen… allmählich bin ich’s leid, daß jeder meine Identität bezweifelt!«
    Von der ich selbst absolut nicht überzeugt bin, fügte er in Gedanken hinzu. »Aber wenn hier jemand das Recht hat, zu zweifeln, dann bin ich das!«
    »Schon gut, schon gut«, murmelte der junge Druide und ging weiter. Aber immer wieder warf er verstohlene Blicke auf Merlin.
    Dem kam das seltsam vor. Er war doch schließlich kein zweiköpfiges Kalb oder ein anderes Weltwunder! Plötzlich kam er auf die Idee, an sich hinunter zu sehen.
    Er ging nicht.
    Er schwebte!
    Bei keinem seiner Schritte berührten seine Füße den Fußboden in diesem Organhaus! Die des anderen Druiden dagegen schon. Es war also keine Eigentümlichkeit des Palastes.
    Lieber Himmel, wie mache ich das denn schon wieder? fragte Merlin sich überrascht, der sich sein Schweben absolut nicht erklären konnte. Er selbst fühlte deutlich den festen Boden unter seinen Füßen.
    Trotzdem schwebte er. Gut zehn Zentimeter lagen zwischen dem Fußboden und den Sohlen seines handgearbeiteten Schuhwerks.
    Vor einer Wand hielt der Druide an und berührte sie. Er sandte einen Öffne-Impuls aus. Die Tür verweigerte sich ihm jedoch.
    Hilflos sah er Merlin an. »Er will nicht gestört werden, du siehst es. Er ist da drin. Ich habe dich hergebracht, mehr kann ich nicht tun.«
    Hastig entfernte er sich.
    Merlin sah ihm düster nach. Da stand er nun – beziehungsweise schwebte er. Die Tür war und blieb verschlossen.
    Aber hatte er nicht vorhin schon einmal das Unmögliche wirklich werden lassen? Warum sollte er es nicht noch einmal ausprobieren?
    Er berührte die Wand.
    Öffne dich, formulierte er lautlos seinen Befehl.
    Im nächsten Moment bildete sich ein Durchgang, den er schwebend passierte. Aber jetzt merkte er den Ruck, mit dem er um rund zehn Zentimeter absackte, und diesmal war der Fußboden echt, den er unter seinen Sohlen spürte. Er schwebte nicht mehr.
    Er sah sieben Druiden in weißen Gewändern, und ebenso viele in den engen Overalls. Sieben Magier und sieben Wächter waren in diesem Raum versammelt! Einen der Magier erkannte er als Ivetac wieder.
    In dem Moment, als Merlin eingetreten war, zerbrach die Seance. Die sieben blickten auf und sahen ihn. Aus grünen Augen loderte verzehrendes Feuer. Ivetac richtete sich grimmig auf.
    Er gab den Wächtern einen herrischen Wink.
    »Nehmt ihn gefangen«, schrie er wild. »Wenn er sich widersetzt, tötet ihn!«
    Merlin erschrak. Mit einem derart radikalen Empfang hatte er trotz düsterer Vorahnung nun doch nicht gerechnet. Die Wächter eilten auf ihn zu, um ihn zu erfassen.
    Er wollte zurückweichen. Aber dann brachte er es nicht fertig, ohne den Grund für sein Zögern zu wissen.
    Er wußte auch nicht, warum er plötzlich so sicher war, daß diese sieben Druiden in den weißen Overalls keine menschlichen Lebewesen waren…
    ***
    Im zeitlosen Sprung hatten Gryf und Zamorra die Organstadt am Toten Wasser wieder erreicht. Gryf taumelte. Überrascht sah Zamorra ihn an.
    »Was ist los?«
    »Blöde Frage, die auch nur ein Professor stellen kann«, knurrte der Druide. »Was glaubst du wohl, was ich vorhin im Killer-Haus getan habe, eh? Meine Kräfte verausgabt für diesen verflixten Abwehrschirm. Jetzt reicht es kaum noch zum Atemholen. Mich wundert, daß ich diesen Sprung überhaupt noch geschafft habe. Ich brauche eine Pause.«
    Zamorra nickte. »Okay, daran hätte ich denken müssen. Du bist also erst mal aus dem Rennen.«
    »Wenn es nicht gerade um ganz absolute Notfälle geht, wäre es mir lieb, wenn du auf meine Künste verzichten und dafür Teri bitten würdest.«
    »Ich denke, wir verzichten auf den Abstecher zu unserem Quartier und suchen erst mal nach dem Haus, aus dem wir verschleppt wurden. Ich will ja nicht hoffen, daß wir Teris Para-Kraft so schnell brauchen.«
    »Notfalls kann ich sie telepathisch rufen«, bot Gryf an. »Ich denke, dafür wird es ja noch reichen. Schau dir meine Sachen an. Völlig ruiniert von dieser teuflischen Säure. Überall sind Löcher in Hemd und Hose gebrannt. Und da!« Er streckte Zamorra die Hände entgegen, auf denen rote

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