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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kugel.
    Die zerplatzte wie eine Seifenblase mit einem leisen ›Plop‹!
    Mit metallischem Klingen fiel das Amulett auf den Boden.
    Zamorra berührte es.
    »Stern von Myrrian-ey-Llyrana«, murmelte er. »Welcher bist du?«
    In aktiviertem Zustand hätte er es sofort gewußt. Da konnte er auf Anhieb spüren, welches Amulett das Haupt des Siebengestirns war, also seines, das auch Merlins Stern genannt wurde. Aber im gleichen Moment, in dem er nach der Ankunft auf dem Silbermond in dieser Zeit feststellte, daß beide Amulette abgeschaltet waren, konnte er sie auch nicht mehr voneinander unterscheiden.
    Optisch waren sie gleich. Sie unterschieden sich weder in der Größe noch in der Ausgestaltung. Beide hatten sie in der Mitte einen Drudenfuß, diesen fünfzackigen Stern, umgeben von einem Ring mit den Symbolen der zwölf Tierkreiszeichen und einem äußeren Band mit unentzifferbaren Hieroglyphen. Beide schimmerten sie silbern und besaßen dasselbe Gesicht, beide hatten sie silberne Halsketten, mit denen man sie vor der Brust tragen konnte.
    Sie unterschieden sich lediglich im Alter und in ihrer magischen Kraft. Sieben Amulette, das Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana, hatte Merlin einst geschaffen. Eines war besser gelungen als das vorhergehende, aber erst mit dem siebten war er endlich zufrieden gewesen. Es war das stärkste von allen.
    Zamorra wog die silberne Scheibe in der Hand und strich mit den Fingern über die Hieroglyphen. Wer oder was hatte die Amulette abgeschaltet? Und aus welchem Grund?
    »Es ist zwar ein nervtötender, langwieriger Prozeß, dich wieder zu wecken, mein Liebes«, brummte Zamorra. »Aber ich will Dan Riker heißen, wenn ich das nicht noch einmal schaffe und feststelle, wer euch blockiert hat.«
    Langsam erhob er sich.
    Da fühlte er, daß er in dem Kellerraum nicht mehr allein war…
    ***
    Su Ling versuchte, die Tür aufzubrechen. Aber die war gute Wertarbeit und hielt ihren Versuchen beharrlich stand. Weder sprang das Schloß auf, noch konnte sie sie mit Schulterstoß oder Fußtritt aufbekommen. Als sie einen kurzen Anlauf nahm und sich dagegen warf, holte sie sich nur blaue Flecken an Oberarm und Schulter.
    Sie stöhnte verzweifelt auf und hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür. »Hört mich denn keiner? Macht doch auf!« schrie sie.
    Sie hörte draußen das Klirren von Waffen. Da wußte sie, ohne aus dem Fenster zu sehen, daß Saranow unten auf der Straße gegen die Skelettkrieger kämpfte. Sie wagte nicht, hinauszusehen.
    Auch im Haus entstand plötzlich Kampflärm.
    »Boris«, flüsterte sie. »Warum hast du mich bloß eingeschlossen? Nur, damit ich in Sicherheit bleibe? Verflixte Sicherheit…«
    Söldnerstiefel polterten auf Treppenstufen.
    Am Fenster scharrte es.
    Die Chinesin wirbelte herum. Das Grauen sprang sie an, als sie die Leiterholme sah, die über die Fensterbank ragten, und dann den Skelettkrieger erkannte, der mit erstaunlicher Gewandtheit emporturnte und sich ins Zimmer schwang.
    Sie schrie.
    Von der anderen Seite flog krachend die Tür auf, die sie selbst nicht hatte öffnen können. Ein Morgenstern hatte das Schloß getroffen, zertrümmert, und ein Fußtritt ließ die Tür bis vor die Wand krachen. Su Ling konnte froh sein, daß sie nicht unmittelbar dahinter gestanden hatte. Der heftige Schlag hätte sie mit Sicherheit betäubt.
    Aber wäre das nicht besser gewesen?
    Jetzt hatten sie sie von beiden Seiten in der Zange, vom Fenster und von der Tür her. Schon kletterte der zweite Fensterstürmer ins Zimmer, der dritte folgte sogleich. Von der Tür her kamen sie gleich zu fünft. Schmutzstarrende, halbvermoderte Gestalten, die nach Verwesung stanken.
    Ihre Schreie erstarben.
    Einer packte zu, bekam ihren Arm zu fassen. Sie versuchte sich loszureißen. Der Stoff ihres Ärmels riß. Ein zweiter Skelettkrieger faßte zu und erwischte sie besser. Sie schrie wieder. Der Knochenmann wirbelte die zierliche Chinesin wie ein Spielzeug durch das Zimmer und auf das Fenster zu.
    Sie schrie!
    Sie versuchte noch die Arme auszubreiten und ihren unfreiwilligen Flug zu stoppen, schaffte es aber nicht, weil sie im letzten Moment in einem Reflex ihre Arme wieder zurückriß, um sie sich nicht an den Fensterrahmen zu zerschmettern. Unsinnig, weil sie doch gleich unten auf der Straße landen und sich alle Glieder brechen mußte…
    Sie flog!
    Der Atem stockte ihr, als sie auf Skelettkrieger hinab stürzte.
    Die Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten. In diesen Ewigkeiten glaubte sie, ihr

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