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0401 - Die Druiden-Falle

0401 - Die Druiden-Falle

Titel: 0401 - Die Druiden-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Flecken zu sehen waren. »Du hast es gut, du hast kaum etwas abgekriegt. Aber ich sehe aus wie der letzte Mensch. Wer ersetzt mir das eigentlich alles? Sieh zu, daß du den Verantwortlichen findest.«
    »Deine Jeans waren doch schon seit zehn Jahren recht fadenscheinig…«
    Gryf winkte verärgert ab.
    Sie streiften durch die wenigen Straßen. Schließlich war Zamorra sicher, daß sie vor dem fraglichen Haus standen.
    »Gehen wir hinein. Aber diesmal sollten wir vorsichtiger sein, eingedenk deiner Mahnungen von vorhin.«
    »Glaubst du im Ernst, daß es sich überhaupt lohnt?« grübelte der Druide. »Es ist eine Menge Zeit vergangen. Inzwischen kann alles verschwunden sein, was vorher hier war. Und unseren Roboter, den wir wegen der Amulette und des Kristalls befragen wollten, werden wir hier wohl auch mittlerweile nicht mehr finden.«
    Zamorra schnipste mit den Fingern.
    »Man muß der Sache auf den Grund gehen, sprach der Bauer, als er in die Jauchegrube fiel«, zitierte er. »Dumme Sprüche, Band 3, Vers siebzehn.«
    Gryf tippte sich respektlos mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    Zamorra öffnete die Tür und trat als erster ein. Es gelang ihm nicht, sich wie Gryf eine Art Lageplan des Hauses übertragen zu lassen. Aber er hoffte, daß Gryf die Lage der Räumlichkeiten noch einigermaßen im Kopf hatte.
    Rasch, aber trotzdem so sorgfältig wie möglich, durchsuchten sie die einzelnen Räume, konnten aber nichts und niemanden entdecken.
    »Ist doch klar«, sagte Gryf. »Die haben doch längst alles ausgeräumt. Zeit genug hatten sie.«
    »Versuch mal etwas positiv zu denken«, tadelte Zamorra.
    »Wenn ich etwas wirklich finden will, dann finde ich es auch.«
    »Wie der Lehrer bei der Fehlersuche in der Mathematik- Klassenarbeit«, grinste Gryf.
    »Was verstehst du denn schon davon?« staunte Zamorra.
    »Sag mal, hat so ein Organhaus eigentlich auch einen Keller?«
    »Durchaus möglich«, erwiderte der Druide. »Laß uns einfach mal nachschauen. He, Haus, bilde mal eine Treppe in den Keller, falls vorhanden.«
    Er sandte den entsprechenden Gedankenbefehl aus.
    In der Tat öffnete sich schon Augenblicke später ein Loch im Fußboden, nahm Form an und ließ darunter die Stufen einer leicht begehbaren Treppe entstehen.
    Zamorra nagte an der Unterlippe. »Seit vorhin sind mir eure Organhäuser recht suspekt«, verriet er. »Vielleicht sollte einer von uns als Eingreifreserve hier oben bleiben - und nicht unbedingt im zeitlosen Sprung in die nächste Falle hüpfen, sobald der andere um Hilfe schreit.«
    »Gut. Der andere bist du. Ich strapaziere nämlich lieber meine Ohren als meine Stimme. Da wird man so schrecklich heiser von«, sagte Gryf.
    Er hockte sich neben der Treppe auf den Boden und begann seine Pfeife zu stopfen.
    »Mach bloß keinen Ärger«, warnte Zamorra. »Momentan können wir keine Krämpfe gebrauchen.«
    »Falls das hier auch ein Killer-Haus ist, ist Vorbeugen besser als heilen«, behauptete Gryf.
    Mit etwas gemischten Gefühlen stieg Zamorra in die Tiefe.
    Es kam ihm vor, als kletterte er freiwillig in den Schlund eines gefräßigen Ungeheuers. Wahrscheinlich würde er einige Zeit brauchen, um den Organhäusern der Silbermond-Druiden wieder unbefangen entgegentreten zu können. Das Abenteuer in den Bergen reichte ihm völlig.
    Der Keller bestand aus insgesamt drei Räumen.
    Schon im zweiten sah Zamorra etwas Silbriges schimmern.
    Eine handtellergroße Scheibe, die sich in einer gläsernen Kugel befand und darin schwebte…
    Vorsicht! warnte seine innere Stimme. Das ist eine Falle!
    Er lauschte, sah sich um, öffnete seine Sinne. Aber er konnte keine unmittelbare Gefahr spüren. Da betrat er den Raum vorsichtig. Die Kugel lag in einer Ecke auf dem Boden. Hatte man sie beim Ausräumen vergessen? Zamorra hatte das etwas beklemmende Gefühl, daß die anderen, die hier verschiedene Dinge verschwinden lassen wollten, jeden Moment wieder zurückkommen und auch dieses Amulett in der Kugel holen konnten.
    Es war nur ein Amulett. Wo befand sich das zweite? Und wo der Dhyarra-Kristall?
    Zamorra kniete sich neben die Kugel. Er versuchte etwas zu spüren. Aber da war nichts. Welches der beiden Amulette war es? Seines oder das, welches Sid Amos zur Verfügung gestellt hatte, als sie Merlin aus dem Kälteschlaf weckten?
    Langsam streckte Zamorra die Hände aus. Daß das Amulett sich in der durchsichtigen Kugel befand, gab ihm etwas zu denken. Aber es war wohl lediglich eine Sicherheitsmaßnahme.
    Er berührte die

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