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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zwei Roboter, deren Gedanken nicht zu lesen waren.
    Thorr hatte gerade noch Gelegenheit sich zu fragen, wieso diese Roboter sich mit der pflanzlichen Substanz unterhalten konnten, obgleich sie als Maschinen doch keine telepathischen oder wenigstens halbtelepathischen Fähigkeiten besitzen konnten. Zu einer Abwehrreaktion kam er nicht mehr. Er war noch zu sehr in seinen Überlegungen gefangen. So war er zu langsam, konnte sich nicht schnell genug auf die veränderte Situation einstellen.
    Als er erkannte, mit wem er es zu tun hatte, stieß ihn ein harter Fausthieb bereits weit ins Innere seines Raumes zurück. Beide Roboter marschierten herein, und hinter ihnen schloss die Türöffnung sich wieder.
    In Thorrs Augen blitzte es grell auf. Er wollte Druiden-Magie einsetzen, um die beiden Robots unschädlich zu machen.
    Die waren schneller.
    Das letzte, was Thorr wahrnahm, war das Summen eines Betäubers.
    Phase zwei war ebenfalls erfolgreich verlaufen.
    ***
    Der Meegh besaß die Möglichkeit, aus der Ferne seinen Robotern Befehle zu erteilen. Er konnte ebenfalls Informationen in ihre Programmgehirne pflanzen. Und genau das tat er in einem speziellen Fall – in dem des Roboterkopfes, den Nicole gerade untersuchte. Wenn er auch vom Körper getrennt worden war, funktionierte er trotzdem noch – nur der Körper war stillgelegt, weil ihm die Koordinierung fehlte.
    Nicole sollte eine Überraschung erleben.
    Langsam entstand das Gerüst der Falle, in der der Meegh die Fremden trotz aller ihrer Vorsicht noch zu fangen hoffte…
    ***
    Zamorra erwachte als erster wieder. Überrascht stellte er fest, daß die drei eingedrungenen Robots ausgeschaltet worden waren und daß Nicole eine Bastelstunde eingelegt hatte.
    Sie saß an einem niedrigen Tisch und hatte technische Gegenstände verstreut. Ein fahlblaues Leuchten hüllte einen Teil dieser Gegenstände ein.
    Als sie sah, daß er sich aufrichtete, kam sie zu ihm, half ihm auf die Beine und weckte seine Lebensgeister endgültig mit einem ermunternden Kuß. Zamorra lächelte.
    »Warst du nicht nach nebenan gegangen, um dich anzuziehen?« Er deutete auf den Schmuckgürtel, den sie immer noch neben Sid Amos’ Amulett als einzige Verschönerung trug.
    Nicole lachte auf. »Ach so. Ja… ihr könnt froh sein, daß ich es getan habe. Sonst wären wir jetzt wohl alle erledigt. Ans Anziehen habe ich gar nicht mehr gedacht. Ich glaube, es gibt Wichtigeres zu tun.«
    Vorsichtshalber widersprach Zamorra nicht. »Wie konntest du die Roboter ausschalten?«
    »Merlins Sichel ist eine kleine Wunderwaffe, scheint mir. Die schneidet wohl sogar durch Stein, wie Gorgran.«
    Zamorra nickte. Die Erinnerung flammte kurz wieder auf. Gorgran, das Schwert, das durch Stein schneidet, und Salonar, die Klinge mit den zwei Spitzen. Dazu Gwaiyur… diese drei Zauberschwerter zusammen, von einem Krieger geführt, waren in der Lage, den atlantischen Schwarzzauberer Amun-Re zu töten. Die beiden Probleme waren nur, daß Zamorra lediglich über Gwaiyur verfügen konnte; die beiden anderen Zauberschwerter waren unerreichbar oder verschollen – und daß ein Mann nur zwei Hände hatte, um zwei Schwerter zu führen, aber nicht drei zugleich. Indessen spielte dieses Problem derzeit in zweierlei Hinsicht keine Rolle; erstens befanden sie sich auf dem Silbermond und hatten andere Dinge zu tun, und zum anderen lag Amun-Re in den Eismassen der Antarktis eingefroren fest. Und es sah so aus, als würde er sich aus eigener Kraft nicht wieder befreien können.
    Zamorra verdrängte die Erinnerungen schnell wieder. Einen Arm um Nicoles Taille gelegt, trat er mit ihr an den niedrigen Tisch. »Was ist das?« fragte er.
    Sein Dhyarra-Kristall lag dort, Merlins Sichel und diverse Dinge, die er nicht recht einzuordnen vermochte. Halbschalen, wabbelige Substanzen, eine Art Perücke…
    Nicole befreite sich aus seinem sanften Griff. »Ich habe den Kopf eines der Roboter zerlegt«, sagte sie. »Ich wollte an sein Programmgehirn heran. Vielleicht finden wir so mehr über diese Maschinenmenschen heraus und auch über die Meeghs und ihren Stützpunkt. Der muß sich irgendwo hier auf dem Silbermond befinden.«
    »Als Roboter-Chirurgin scheinst du ganz gut zu sein«, sagte Zamorra. Er fühlte, wie ihm der Gaumen trocken wurde.
    »Es ist eine Sache der Überwindung«, sagte Nicole. »Mich schaudert, wenn ich diese Klumpen ansehe. Ich muß mich einfach zwingen, festzustellen, daß es alles Kunststoff ist, so echt es auch aussieht und sich

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