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0403 - Das Auge des Jägers

0403 - Das Auge des Jägers

Titel: 0403 - Das Auge des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auffallen.
    Nicole untersuchte Zamorra und die beiden Druiden. Sie würden wohl noch wenigstens eine Viertelstunde lang ohne Bewußtsein bleiben, vielleicht sogar länger. Die Zwischenzeit wollte Nicole aber nicht untätig verstreichen lassen.
    Bei zweien der Roboter waren die Köpfe und damit die Steuerzentren zerstört worden. Der Kopf des dritten existierte noch und hing immerhin noch an einem Kunststofflappen am Hals. Die Verbindungen zum Körper waren durchtrennt, das Programmgehirn existierte aber noch.
    Nicole hob Merlins Sichel auf. Eine interessante Waffe. Steckte wirklich Magie darin?
    Es musste so sein. Aber das war im Moment weniger wichtig. Wichtig war nur, daß diese Waffe ihnen allen das Leben gerettet hatte. Sie beschloß, Merlin ein kleines Dankeschön dafür zu bereiten, wenn er wieder unter ihnen weilte.
    Was sie daran erinnerte, daß Merlin gesucht und gefunden werden musste. Sie hatten eine Menge Zeit verloren. Aber sie hatten auch Ruhe gebraucht, und Zamorra hatte einfach versuchen müssen, wenigstens eines der beiden Amulette zu aktivieren. Das dauerte alles seine Zeit und war bisher nicht gelungen.
    Dennoch würden sie nicht mehr lange warten dürfen. Nicht nur Merlin befand sich irgendwo auf einer der Wunderwelten, sondern auch der MÄCHTIGE, der für all das hier verantwortlich war.
    Aber allein konnte Nicole nichts tun – außer zu versuchen, das Programmgehirn des noch heilen Roboterkopfes auseinanderzubauen, zu analysieren und vielleicht den Speicher anzuzapfen.
    Bis die Freunde erwachten, hatte sie etwas Zeit. Also fing sie an.
    ***
    Der Meegh, der auf dem Silbermond den Mordbefehl gegeben hatte, erhielt die Rückantworten. Fehlschlag bei Gryf, Fehlschlag im Organhaus Zamorras. Das andere Organhaus, das den Druiden Teri und Gryf eigentlich zur Verfügung stand, stand leer.
    Die Fremden aus der Zukunft hatten in ihrer Wachsamkeit nicht nachgelassen. Der Meegh hatte sie unterschätzt. Aber immerhin war niemand auf die beiden fehlgeschlagenen Attacken aufmerksam geworden. Nach wie vor herrschte Ruhe in der Organstadt.
    Der Meegh musste sich etwas anderes einfallen lassen, wenn er die Fremden beseitigen wollte. Von den Robotern ließen sie sich jedenfalls nicht überraschen.
    Aber es gab noch eine andere Möglichkeit.
    Da waren zwei Druiden, die einst im Bann des Herrn, des MÄCHTIGEN, gestanden hatten. Sie waren daraus befreit worden und arbeiteten jetzt mit den Fremden zusammen.
    Vielleicht…
    ***
    Der Druide Ivetac gehörte zu den höchsten Priestern, nicht nur der Stadt. Auf dem gesamten Silbermond hatte er sich einen gewissen Ruf erworben.
    Als die Hohe Lady sich als dämonische Wesenheit entpuppte und floh, befand er sich noch im Bann des MÄCHTIGEN. Er hatte den Befehl erteilt, die Fremden gefangenzunehmen und in andere Zeitebenen abzuschieben – in millionenjährige Vergangenheit, jeder in eine andere Epoche.
    Das war fehlgeschlagen. Ivetac hatte darüber einen Zusammenbruch erlitten und war dem Bann des MÄCHTIGEN entglitten.
    Seit diesem Moment hatte er seine verhängnisvollen Fehler erkannt und arbeitete mit den Fremden zusammen. Doch Lonerc Thorr, einer aus dem Kreis der Sieben, die Ivetac ursprünglich für die Zeitversetzungen auserwählt hatte, hatte das Heft an sich gerissen und versucht, Ivetac auszuschalten.
    Doch nun war auch Thorr befreit worden. Sie arbeiteten zusammen. Die anderen hatten sie bisher noch nicht befreien können. Sie standen immer noch unter dem Einfluß des MÄCHTIGEN, ohne es zu wissen, und ließen sich mit Worten nicht überzeugen. Da mussten schon stärkere Geschütze aufgefahren werden, bloß bedurfte es dazu einer Gelegenheit. Einfach so zuzuschlagen, war nicht die Art der Druiden.
    Ivetac hatte Teri Rheken gegenüber angekündigt, er wolle Zamorra und Nicole aufsuchen, um eine Lagebesprechung durchzuführen. Immerhin fühlte er sich als einer der Hauptverantwortlichen für diese Stadt und alles, was darin geschah.
    Ivetac fand, daß es jetzt an der Zeit sei, diesen Besuch zu machen. Er verließ sein kleines Organhaus, kam am Palast-Tempel vorbei, in dem sein Meditationsraum war und in dem sich auch ein Materie-Transmitter der Unheimlichen befand… Sehr viel war in den letzten Tagen dort geschehen, fast zu viel. Im Nachhinein konnte Ivetac sich nur darüber wundern, wie es der Hohen Lady gelungen war, den Druiden so lange etwas vorzuspielen. Er selbst, Ivetac, hatte erst erkannt, daß sich der Materie-Transmitter in seinen eigenen Räumlichkeiten

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